Die Fachhochschule Bielefeld ist mit mehr als 11.000 Studierenden die größte Hochschule für angewandte Wissenschaften in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL). Mit ihren Campus in Bielefeld, Gütersloh und Minden ist sie regional, bundesweit und international durch vielfältige Partnerschaften und Forschungskooperationen in Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur hervorragend vernetzt.
Im Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik – Campus Bielefeld – ist im Rahmen des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Verbund-projektes „Entwicklung holistischer Formulierungsverfahren für den biologischen Pflanzenschutz von Beerenobst“ (HOPE) — vorbehaltlich der Bewilligung — zum 01.04.2021 ein Arbeitsplatz für eine*n
wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in zur
Formulierung von entomopathogenen Pilzen
in Teilzeit (65%) befristet für 36 Monate zu besetzen. Die Vergütung erfolgt je nach Vorliegen der persönlichen Qualifikation und der übertragenen Aufgaben bis zur Entgeltgruppe 13 TV-L. Im Rahmen dieser Beschäftigung ist eine kooperative Promotion als Qualifizierung vorgesehen.
Im Zentrum der Forschungsaktivitäten steht die Entwicklung neuartiger Formulierungen wie Kapseln, (Nano-)Schichten oder Sprays. So soll die Wirksamkeit durch langsame oder kontrollierte Freisetzung in Abhängigkeit von den Materialeigenschaften und der physikochemischen oder biochemischen Umgebung verbessert werden. Auch die Lagerfähigkeit soll durch Trocknung verbessert werden. Im Fokus der Forschung stehen dabei neuartige Materialien, Methoden und Technologien, die benötigt werden, um die Lücke zwischen der Produktion des Wirkstoffs und seiner technischen Anwendung zu schließen. Besonders interessant ist dabei der Zusammenhang zwischen der molekularen Struktur der Formulierungsbestandteile, der supramolekularen Struktur der Formulierung und den daraus resultierenden physikalisch-chemischen und biochemischen Eigenschaften, wie beispielsweise der mechanischen und chemischen Stabilität oder die Permeabilität und den damit verbundenen Diffusionsphänomenen des Stofftransports. Weiterhin ist die günstige Wechselwirkung der Formulierungsmaterialien mit dem oft empfindlichen Wirkstoff sowie die Kontrolle des Stoffaustausches mit der Umgebung und der Freisetzung von Interesse.
Weitere Informationen zur Forschung der Arbeitsgruppe „Fermentation und Formulierung von Zellen und Wirkstoffen“ finden Sie unter
https://www.fh-biele-feld.de/ium/forschung/arbeitsgruppen/fermentation-und-formulierung-von-zellen-und-wirkstoffen und
https://workinggrouppatel.wordpress.com.
Im vorliegenden Projekt sollen in Zusammenarbeit mit zwei Hochschul- und drei Industriepartnern neuartige Formulierungen für den stetig wachsenden Markt des biologischen Pflanzenschutzes entwickelt werden. Seit einigen Jahren sind besonders viele Beerenkulturen, wie Heidel- oder Erdbeere, durch das vermehrte und immer frühzeitigere ober- und unterirdische Auftreten von Schadinsekten bedroht. Unterirdisch sorgen bodenbürtige Fraßschädlinge, wie der Gefurchte Dickmaulrüssler oder der Gerippte Brachkäfer – auch ‚Junikäfer‘ genannt – für steigende Ernteausfälle bis hin zum Totalausfall wertvoller, langjähriger Kulturen.
Derzeit werden bereits entomopathogene Nutzpilze gegen bodenbürtige Schädlinge eingesetzt, jedoch sind die Erfolge dieser Anwendungen oft durch eine mangelnde oder nicht angepasste Formulierung in ihrer Wirkung stark minimiert. Daher ist es ein Ziel dieses Teilprojektes eine innovative Bodenformulierung, z.B. Granulate oder Kapseln, basierend auf dem Attract-and-Kill-Prinzip, mit einem entomopathogenen Nutzpilz als Kill-Komponente zu entwickeln.
Ein weiteres Teilprojekt dieses Verbundprojektes wird sich mit der oberirdischen Bekämpfung der Kirschessigfliege (D. suzukii) beschäftigen (siehe Stellenausschreibung mit der Kennziffer
03104).
Ihre Aufgaben:
- Durchführung selbstständiger wissenschaftlicher Tätigkeiten im Rahmen des Verbund-projektes ‚HOPE‘ in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern des LOEWE Zentrums für Insektenbiotechnologie (Fraunhofer Gießen), der technischen Hochschule Mittelhessen und drei Kooperationspartnern aus der Industrie
- Entwicklung von Formulierungen für entomopathogene Pilze
- Scale-up des entwickelten Formulierungsverfahrens
- Durchführung von praxisnahen Versuchen in der Klimakammer, im Gewächshaus und im Freiland an Heidelbeerkulturen
- Anleitung und Führung von studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften
- wissenschaftliche Dokumentation der Arbeitsergebnisse
- Unterstützung in der Lehre
- Umsetzung kreativer Ideen in die Praxis sowie interdisziplinäres Arbeiten
Die Aufgaben sind in Abstimmung mit Herrn Professor Dr. Anant Patel und Frau Dr. Desiree Jakobs-Schönwandt selbstständig durchzuführen. Darüber hinaus arbeiten Sie in einem interdisziplinären und internationalen Team.
Wir erwarten:
- abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (Master of Science, Universität oder Fachhochschule) aus einer der für Formulierung von Biologika relevanten Disziplinen Chemie, Biochemie, Biotechnologie oder Biologie
- fundierte Fachkenntnisse in formulierungsrelevanten Bereichen wie physikalische Chemie, Polymerchemie, Biochemie, Nanotechnologie oder Mikrobiologie
- Freude, Motivation und Eigeninitiative bei der Bearbeitung von aktuellen Forschungsfragen sowie überdurchschnittliche Auffassungsgabe, selbstständige und eigen-verantwortliche Arbeitsweise
- ausgeprägtes konzeptionelles und analytisches Denken und Handeln
- Erfahrung in der Erstellung wissenschaftlicher Texte und der Präsentation von wissenschaftlichen Arbeitsergebnissen
- Kenntnisse und Erfahrungen bei der Verwendung von Microsoft Office
- sehr gute Kenntnisse der deutschen und englischen Sprache in Wort und Schrift
- ausgeprägte Team- und Kommunikationsfähigkeit
- sehr gutes mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen
Wir bieten:
- das Erlernen moderner Analyseverfahren wie z.B. GC, HPLC, Partikelgrößenmessung (Nano- oder Mastersizer), molekularbiologische Nachweismethoden in unseren 2015 neu bezogenen Laboren
- den Erwerb von Fachkenntnissen zur praktischen Umsetzung von Laborergebnissen, insbesondere Produktionstechnologien
- ein junges internationales Forscher*innen-Team aus verschiedenen Fachrichtungen der Biotechnologie, Biologie und Chemie
- die enge Zusammenarbeit mit Forschungsgruppen anderer Hochschulen, Institute und Industriepartnern
- ein sehr gutes Forschungsumfeld
- ein modernes, familiengerechtes Arbeitsumfeld
- die Vergütung nach TV-L
- eine betriebliche Zusatzversorgung
- interne und externe Fortbildungsmöglichkeiten für Promovierende
- eine betriebseigene Kita „EffHa“
- eine gute Verkehrsanbindung
- ein vergünstigtes Job-Ticket für den ÖPNV (regionaler Verkehrsverbund)
- die Möglichkeit zur Teilnahme am Hochschulsportprogramm
Die Fachhochschule Bielefeld ist für ihre Erfolge in der Gleichstellung mehrfach ausgezeichnet und zugleich als familiengerechte Hochschule zertifiziert. Sie freut sich daher über Bewerbungen von Frauen. Dies gilt in besonderem Maße im wissenschaftlichen Bereich sowie in Technik, IT und Handwerk. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.
Auch Bewerbungen von schwerbehinderten Menschen sind erwünscht. Bei gleicher Eignung werden schwerbehinderte Menschen vorbehaltlich anderer gesetzlicher Regelungen bevorzugt eingestellt.
Fragen zum Inhalt der ausgeschriebnen Stelle beantworten Ihnen sehr gerne Herr Professor Dr. Anant Patel, E-Mail:
anant.patel@fh-bielefeld.de, und Frau Dr. Désirée Jakobs-Schönwandt, E-Mail:
desiree.jakobs@fh-bielefeld.de.
Sie haben Interesse? Bitte bewerben Sie sich bis zum
11.03.2021 unter Angabe der Kennziffer
03105 ausschließlich
hier online.