Wie wirkt sich ein Universitätsabschluss auf das Gehalt von Erziehern aus?
Laut dem Fachkräftebarometer Frühe Bildung besaßen 2018 etwa sechs Prozent aller Mitarbeiter in der Kindertagesstätten einen fachrelevanten Hochschulabschluss. Diese Akademiker besetzen dort primär Leitungspositionen, zum Beispiel eine Einrichtungs- oder Gruppenleitung. Der größte Teil der (Fach-)Hochschulabsolventen in der Einrichtungsleitung verfügte über einen Abschluss in Sozialer Arbeit, gefolgt von Absolventen der Erziehungswissenschaften und der Kindheitspädagogik.
Auf dem Gehaltszettel wirkt sich ein Hochschulabschluss allerdings laut Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kaum aus. Die Autoren einer Studie der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) aus dem Jahr 2012 resümierten ebenfalls, dass sich der Verdienst von Absolventen des Studiengangs Kindheitspädagogik bloß unwesentlich von dem Einkommen der Erzieher ohne Hochschulabschluss unterscheide. Angesichts des für Hochschulabsolventen vergleichsweise niedrigen Gehalts ist die Beschäftigung im Kita-Bereich für viele Kindheitspädagogen nur eine Durchgangsstation, aber keine langfristige Karriereoption, wie eine 2015 veröffentlichte Untersuchung der Universität Duisburg-Essen (UDE) aus dem Jahr 2015 zeigte.
Was verdient ein Erziehungswissenschaftler?
Abgesehen von der Arbeit in einer Kindertageseinrichtung eröffnet ein Abschluss in Erziehungswissenschaften zahlreiche Berufsfelder. Die Bandbreite reicht von Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung, Medien- und Sonderpädagogik bis hin zu Bildungs- und Entwicklungsforschung.
Das Karriereportal StepStone ermittelte in seinem Gehaltsreport 2020 ein Bruttodurchschnittsgehalt von 37.903 Euro jährlich für Absolventen der Erziehungswissenschaften. Damit gehören unter den Hochschulabsolventen eher zu den Geringverdienern. Zum Vergleich: Selbst Absolventen der Sozialwissenschaften kamen im Untersuchungszeitraum auf ein durchschnittliches Jahresbrutto von 39.487 Euro, mit einem Abschluss in Psychologie waren es immerhin 42.876 Euro. Insgesamt verdienen sie etwa 11.000 Euro weniger als diejenigen, die nach einem naturwissenschaftlichen Studium in das Berufsleben starten.
Was verdienen Erziehungswissenschaftler im öffentlichen Dienst?
Wer als Erziehungswissenschaftler mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik eine Stelle im öffentlichen Dienst, zum Beispiel als Sozialarbeiter, annimmt, wird in die Entgeltgruppen S 11b oder S 12 (siehe Tabelle oben) eingeordnet und erhält zu Beginn seiner Laufbahn ein monatliches Bruttoeinkommen von 3.196,36 bzw. 3.242,48 Euro.
Ganz ähnlich wie für Erzieher mit Hochschulabschluss stellt sich die Situation auch für Erziehungswissenschaftler dar, die im sozialen Bereich arbeiten: Die Unterschiede in der Höhe des Einkommens können zwischen einzelnen Trägern erheblich ausfallen, und ein Studium führt nicht automatisch zu einem deutlichen Plus auf dem Gehaltszettel.
Was verdienen Erziehungswissenschaftler in der Wissenschaft?
Wer nach dem Abschluss an der Universität bleiben und im Bereich Pädagogik forschen möchte, für den führt der Weg vom Bachelor- und Mastergrad über die wissenschaftliche Mitarbeit und Promotion bis hin zu einer möglichen Professur.
Auf den Abschluss in Erziehungswissenschaften folgt zunächst eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter, die in der Regel nach Tarifverträgen vergütet wird. Eine genaue Darstellung der Gehälter finden Sie im Artikel über das Gehalt von wissenschaftlichen Mitarbeitern. Was ein Professor der Erziehungswissenschaft verdient, ist durch die Bundesländer geregelt. Mehr dazu finden Sie im Artikel über das Gehalt von Professoren.
Zusätzlich haben Erziehungswissenschaftler noch die Möglichkeit, als Dozent oder als Forschungsreferent zu arbeiten. Folgende Artikel gehen genauer auf diese Arbeitsbereiche ein: