Was verdient ein Arzt?
Nach erfolgreich absolviertem Universitätsstudium und Approbation sind die meisten Humanmediziner als Assistenzärzte und anschließend als ausgebildete Fachärzte in Kliniken und Krankenhäusern angestellt oder führen als niedergelassene Ärzte eine eigene Facharztpraxis. Dabei ist nicht nur die Funktion eines Arztes, sondern unter anderem auch die von ihm gewählte Fachrichtung sowie seine Berufserfahrung für die Höhe seines Gehaltes entscheidend. An Kliniken und Krankenhäusern werden Ärzte in der Regel nach Tarifverträgen bezahlt. Die Tarifverträge teilen Ärzte in vier verschiedene Entgeltgruppen ein: Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt und Leitender Oberarzt. Über die Berufsgruppen hinaus ist für das Gehalt von Ärzten auch die Dauer ihrer Berufsausübung ausschlaggebend. Die bisherige Berufserfahrung berücksichtigt eine weitere Gliederung der Tarifgruppen nach Gehaltsstufen.
Was verdient ein Assistenzarzt?
Viele junge Uni-Absolventen steigen nach ihrem Studium der Humanmedizin als Arzt in Weiterbildung (AiW), im Allgemeinen auch bezeichnet als Assistenzarzt, ins Berufsleben ein. An einer Klinik, einem Rehabilitationszentrum oder in einer Arztpraxis lassen sie sich zum Facharzt ausbilden und beziehen in dieser Zeit ein erstes Arztgehalt. Ausführliche Informationen zur Facharztweiterbildung und zum Gehalt von Assistenzärzten sowie Entgelttabellen finden Sie in dem Artikel Gehalt von Assistenzärzten.
Was verdient ein Facharzt?
Nachdem sie ihre Weiterbildung zum Facharzt absolviert und die anschließende Prüfung erfolgreich bestanden haben, dürfen sich junge Humanmediziner nicht nur freuen, künftig den Facharzt-Titel zu tragen. Sie können fortan auch mit einem höheren Gehalt rechnen, das sich an Kliniken ebenfalls nach den jeweiligen Tarifvereinbarungen richtet und mit zunehmender Berufserfahrung weiter steigt. Dabei bedeutet die Angabe in Jahren, dass die jeweilige Entgeltstufe nach der genannten Anzahl an Jahren innerhalb derselben Berufsgruppe erreicht wird.
Während ein Facharzt-Gehalt an Kliniken prinzipiell vom gewählten Fachgebiet unabhängig ist, sind die Einkommensaussichten eines spezialisierten Humanmediziners in einer niedergelassenen Facharztpraxis schon eher unterschiedlich. Nach den Erhebungen des statistischen Bundesamtes gestaltete sich der durchschnittliche Reinertrag - wobei dieser Wert nicht zu verwechseln ist mit dem betriebswirtschaftlichen Gewinn oder dem Einkommen - einer niedergelassenen Facharztpraxis im Jahr 2011 wie folgt:
- Facharzt für Allgemeinmedizin: 181.000 Euro
- Gynäkologe: 185.000 Euro
- Kinderarzt: 191.000 Euro
- Hals-Nasen-Ohrenarzt: 215.000 Euro
- Dermatologe: 249.000 Euro
- Internist: 266.000 Euro
- Orthopäde: 293.000 Euro
- Augenarzt: 297.000 Euro
Wenn es um die Wahl des künftigen medizinischen Fachgebietes geht, kann die Entscheidung angehender Ärzte also neben anderen Motiven auch auf ein künftiges Facharzt-Gehalt gerichtet sein und wird daher von manchem Absolventen mit finanzieller Umsicht und mit Weitblick getroffen.
Wenn Fachärzte das unternehmerisches Risiko und die organisatorische Belastung einer eigenen Arztpraxis nicht selbst tragen können oder möchten, haben sie auch die Möglichkeit, als angestellte Fachärzte in einer Praxisniederlassung zu arbeiten. Durch die Anstellung in einer Vertragsarztpraxis oder in einem medizinischen Versorgungszentrum sparen sie sich hohe Investitionskosten und können sich voll und ganz auf die Kernaufgaben des Arztberufes konzentrieren. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass im Unterschied zum Klinikbetrieb die Nacht- und Bereitschaftsdienste größtenteils entfallen. Das Gehalt eines Facharztes in einer niedergelassenen Facharztpraxis wird zwischen dem Praxisinhaber und dem Angestellten ausgehandelt.