Phase 2: Entwicklung von Konzeptalternativen
Ideengenerierung - methodisch sicher
Dem Bemühen um HK-Senkung haftet in den meisten Unternehmen etwas Schwerfälliges, Lästiges an. Häufig wird darunter der Druck auf die Preise der Lieferanten, das Weglassen von Produktfunktionen oder das Ausquetschen von Qualitätsgrenzen verstanden.
DtC soll nicht das Gleiche billiger, sondern das Produkt intelligenter machen. Dazu müssen bestehende Blickrichtungen und festgefahrene Bewertungen verändert werden. Es geht um neue Ideen - Brainstorming, Querdenken, Infragestellen. Also um die gleichen methodischen Ansätze wie im Innovationsprozess. Dieser veränderte Denkansatz verschafft der Aufgabe mehr Leichtigkeit: Die beste DtC-Lösung ist nicht das billigste, sondern das intelligenteste Design eines Produkts. Die Methoden, um zu neuen Ideen zu kommen, sind bekannt und etabliert: 6-Hüte-, Reizwort- und sogar Kopfstand-Methode. In der Praxis hat sich die "6-3-5-Methode" als sehr effizient und pragmatisch herausgestellt. Sie liefert in kürzester Zeit mit wenig "Methoden-Zauber" sehr gute Ergebnisse - die Einstiegshürde für Praktiker ist niedrig.
Das AS&P-Expertennetzwerk
Bei manchen Aufgabenstellungen stößt das interne Fach-Know-how an Grenzen. Doch Unternehmen mit anderen Produkten sind auch auf andere Fachgebiete spezialisiert. Wenn ein externer Experte aus seinem Fachgebiet entscheidende Lösungsvorschläge einbringt, entstehen oft Ideenblitze mit weitreichenden Folgen. Für den Ideengeber kommen diese Inputs mühelos, sie sind für ihn selbstverständlich. Und dem Fragesteller erscheint die Lösung im Nachhinein einfach. Und genau das suchen wir: "Das Einfache ist das Geniale!".
Stellen Sie sich vor, Sie könnten bei Bedarf in einem relevanten Fachgebiet temporär einen Experten konsultieren. Sie greifen dabei auf einen Wissenspool zu, der um ein Vielfaches größer ist als der im eigenen Haus. Um Ihr Know-how zu schützen, muss die Aufgabenstellung zuvor so isoliert werden, dass die Baugruppen-Konstruktion im Gesamtzusammenhang des Produkts nicht mehr erkennbar ist. Es geht um ein besseres Lösungsprinzip für die gleiche Funktion. Hierzu hat Axel Schröder & Partner ein Expertennetzwerk aufgebaut. Der unternehmensübergreifende Austausch ist selten einseitig; er bewirkt immer eine Befruchtung auf beiden Seiten.
Alternativen bewerten
Auf die beschriebene Weise entstehen in kurzer Zeit sehr viele gute Ideen. Nun ist es wichtig, sich nicht zu schnell auf eine Alternative zu reduzieren. Schließlich kann auf dem weiteren Weg zum Produkt noch viel passieren. Die infrage kommenden Alternativen müssen sauber dokumentiert und bewertet werden, um im weiteren Umsetzungsverlauf wieder darauf zurückkommen zu können. Im Moment der Entscheidung für eine Alternative müssen Gewichtung und Bewertung wieder logisch zusammengebracht werden, um sich schließlich bewusst für eine der Alternativen zu entscheiden. Mit den AS&P-Templates und -Tools sind die Informationen konzentriert erfasst und nachvollziehbar dokumentiert.
Phase 3: Validierungs- und Umsetzungsmanagement
Die Umsetzung - nichts überzeugt mehr als der Erfolg!
Viele Hürden entstehen erst während der Umsetzungsphase. Nach Musterbau und Versuch folgt auf manch tolle Idee die Ernüchterung. Der Praxiseffekt: "Die Änderung war aufwendiger als gedacht", "die Idee hat neue Probleme aufgeworfen", "die Produktion hat nicht mitgezogen!"... ist völlig normal und sollte Sie nicht verunsichern! Der entscheidende Durchbruch ist dann erreicht, wenn das optimierte Produkt in der Produktion läuft und in der Nachkalkulation den Nachweis der HK-Senkung erbracht hat. Jetzt heißt es dranbleiben - denn nichts motiviert mehr als der Erfolg! Umsetzungserfolg durch Reifegradmetrik Der Prozess von der DtC-Idee bis zum HK-optimierten Produkt verläuft sehr ähnlich zum Produktentstehungsprozess. Warum verfolgen wir die DtC-Gold-Nuggets nicht genauso über Meilensteine mit definierten Reifegraden? In der Beratung nutzen wir dazu eine Reifegradmetrik, die die bewerteten DtC-Ideen auf ihrem Weg von der Entstehung bis zur Produktionsreife verfolgt. In jeder Phase, angefangen beim Brainstorming (erste Idee) über die bewertete Idee, den Prototyp, den bestandenen Test bis hin zur Prozessreife, wird das HK-Senkungspotenzial erneut eingeschätzt. Natürlich verändern sich dabei die eingeschätzten Werte der Kostenreduzierung und damit auch das Ranking in der Bewertung und die Priorität der Umsetzung.
Review-Kultur - mehr als Kostensenkung
DtC hat das Ziel, ein Produktdesign zu analysieren, es zu überprüfen, seine Potenziale zu finden und durch bessere Ideen erfolgreicher zu machen. Was sich auf der Sachebene klar und positiv anhört, ist auf der emotionalen Ebene für manche Beteiligte ein mentaler Höllenritt. Ein Konstrukteur, der die Verantwortung für sein Produktdesign ernst nimmt, hat eine andere Blickrichtung als ein Team, das auf Optimierung und damit Designänderung programmiert ist.
Für den Vater des Designs heißt das: "Die suchen Fehler - und zwar in meiner Konstruktion - also bei mir persönlich." Er könnte die Workshops als Spießrutenlauf empfinden, vieles passiert dabei ganz unbewusst. Kleine Nebenbemerkungen, die abwertend empfunden werden, gären und platzen unerwartet heraus oder provozieren zum subtilen Gegenangriff - je nach Typ.
Wenn DtC-Methoden und -Prozesse erfolgreich eingeführt werden sollen, ist es wichtig, dass jemand die Beteiligten davor schützt, unbewusst Grenzen zu überschreiten. Ein DtC-Moderator, der dieses zwischenmenschliche Feld beherrscht, definiert zuvor die Regeln und macht klar, was unbewusst passieren kann. Er flankiert das Team, ohne als führend wahrgenommen zu werden, denn die Führung hat der Projektleiter. In den DtC-Workshops von AS&P begleitet der DtC-Moderator sowohl inhaltlich und methodisch als auch bei der Einführung der Review-Techniken. Dabei entsteht weit mehr als der einzelne monetäre Produkterfolg. Eine Verbesserung der Review-Kultur verbreitet sich über die Grenzen des einzelnen Projekts hinaus. Die Teammitglieder multiplizieren selbstständig die Best Practices als erfolgreich erlebte Erfahrungen. Eine ausgeprägte Review-Kultur hebt das Unternehmen auf einen höheren Level. Sie schafft die Öffnung für den interdisziplinären Austausch und damit für die gemeinsame, vorbehaltlose Suche nach dem Optimum - mit vielen Gewinnern und ohne Verlierer.
Über die Autoren
Axel Schröder ist Geschäftsführender Gesellschafter der Axel Schröder & Partner Unternehmensberatung bei München. Seine Beratung konzentriert sich seit über 20 Jahren auf das F&E-Management technologieorientierter Unternehmen.
Joachim Pfund ist seit 2010 Berater bei AS&P mit den Schwerpunktthemen Innovationsmanagement und Design to Cost. Neben der Mitarbeit in Beratungsobjekten entwickelt Joachim Pfund das Produktspektrum im Bereich Plattformmanagement weiter. Er ist Absolvent des Studiengangs Wirtschaftsphysik an der Universität Ulm.