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Warum träumt man
Warum träumen wir? - Das subjektive Erleben während des Schlafes

Träumen gehört zum Schlaf wie das Denken und Fühlen zum Wachzustand. Warum wir träumen, zählt zu den vielen ungelösten Rätseln der Menschheit.

Träumen wir jede Nacht? © Andreas Wagner / unsplash.com
Artikelinhalt

Das Träumen wird als subjektives Erleben während des Schlafes definiert, wobei die größte Schwierigkeit darin besteht, dass dieses subjektive Erleben nicht direkt greifbar ist. Das Einzige, was wir haben, ist der Traumbericht, die Rückerinnerung an das Träumen nach dem Aufwachen. Die Fähigkeit, sich morgens an Träume zu erinnern, ist verschiedenen Studien zufolge sehr variabel (von fast nie bis jeden Morgen). Es stellt sich zunächst die Frage, ob alle Menschen jede Nacht träumen. Gezielte Weckungen im Schlaflabor lassen es sehr wahrscheinlich erscheinen, denn bei Weckungen aus dem so genannten REM-Schlaf (Rapid Eye Movement = schnelle Augenbewegungen) ist die Erinnerungsrate fast 100 Prozent, aber auch beim Einschlafen, im normalen Schlaf und sogar im Tiefschlaf ist die Erinnerungsrate hoch. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die kontinuierliche Bewusstseinsaktivität, die im Wachzustand vorhanden ist, im Schlaf unterbrochen wird. Salopp formuliert: Das Gehirn und das Bewusstsein schlafen nie.

Von was träumen wir?

Als nächstes stellt sich die Frage, von was wir träumen. Die einfachste Antwort auf diese Frage ist, dass wir von den Dingen träumen, die uns tagsüber beschäftigen, ob das nahe stehende Personen (Partner/Partnerin, Kinder, Eltern, Freunde), die Arbeit, der Urlaub oder das Studium ist. Allerdings werden diese Themen nicht eins-zu-eins wiederholt. Der Traum ist vielmehr kreativ: Er mischt alte Erfahrungen mit neuen Erlebnissen, auch phantasievolle Neuschöpfungen kommen im Traum vor. Ein Klassiker sind beispielsweise die Träume vom Fliegen. Wenn man seine eigenen Träume besser verstehen möchte, ist es hilfreich, sich weniger auf die einzelnen Traumelemente (Personen, Gegenstände, Umgebungen) zu konzentrieren als auf die Gefühle und die Handlungsmuster.

Ein einfaches Beispiel: Sie werden im Traum von einem Monster verfolgt, laufen so schnell Sie können, doch der Verfolger kommt immer näher. Das Grundmuster des Traums ist, dass Sie vor etwas Angst haben und weglaufen. Wenn Sie dieses Grundmuster, das ein Vermeidungsverhalten beschreibt, anschauen, werden Sie feststellen, dass es häufig einen Bezug zum aktuellen Wachleben gibt: die Angst ist nicht so riesig wie im Traum, aber doch vorhanden. Hierbei wird auch deutlich, dass es keine allgemeinen Traumdeutungen geben kann. Selbst wenn viele Menschen ein Vermeidungsverhalten zeigen, ist es sehr individuell, was genau vermieden wird: eine unliebsame Aufgabe, ein offenes Gespräch in der Partnerschaft usw. Für das Verständnis des Traums sind die Persönlichkeit des Träumers und seine aktuellen Lebensumstände von entscheidender Bedeutung.



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Was passiert im Gehirn während des Träumens?

Früher gab es die Vorstellung, dass der Traum wie von einem kleinen Filmprojektor erzeugt wird, also nur ein kleiner Teil des Gehirns verantwortlich ist. Heute weiß man, dass das ganze Gehirn am Träumen beteiligt ist. Wenn gesprochen wird, ist das Sprachzentrum aktiv, wenn die Hand bewegt wird, das Areal im Motorkortex, das im Wachzustand tatsächlich die Hand bewegen kann. Interessanterweise hat die Natur es so vorgesehen, dass im REM-Schlaf die Impulse vom Motorkortex zu den Muskelzellen im Hirnstamm aktiv blockiert werden, um sicherzustellen, dass wir ruhig schlafen können, während wir intensiv träumen. Auch die subjektiv erlebte Zeit entspricht weitestgehend der real abgelaufenen Zeit; Träume sind kein Schnelldurchlauf, auch wenn sie manchmal sehr dicht erscheinen. Das liegt daran, dass langweilige Zugfahrten, das Warten im Arztzimmer und das Lesen von Fachbüchern so gut wie nicht im Traum vorkommen.

Die bildgebenden Studien zeigen, dass im REM-Schlaf das limbische System (Verarbeitung von Emotionen) sogar aktiver ist als im Wachzustand, was dazu passt, dass viele Träume Emotionen unterschiedlicher Intensität enthalten. Auf der anderen Seite ist der präfrontale Kortex weniger aktiv als im Wachzustand, das Areal, das für planerisches Denken zuständig ist. Dies könnte eine Erklärung dafür sein, dass Träume bizarre Elemente enthalten und solche Dinge wie Lesen, Schreiben, am Computer Arbeiten relativ selten vorkommen. Eine aktuelle japanische Bildgebungsstudie konnte für Einschlafträume zeigen, dass Aktivierungsmuster des Gehirns, die mit der Wachvorstellung eines Bildes, z.B. Haus, verbunden sind, in der Einschlafphase wiederkehren, wenn davon geträumt wurde. Allerdings ist es nur eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit, man benötigte fast 200 Träume pro Versuchsperson. Das "Lesen" der Träume, d.h. aufgrund der Aktivierungsmuster auf den Inhalt zu schließen, ist noch Science-Fiction.

Kreativität und Träume

Es gibt viele Künstler, die ihre kreativen Ideen aus Träumen gewonnen haben. Ein schönes Beispiel ist Paul McCartney, der die Melodie von Yesterday geträumt hat. Wir konnten in einer großen Studie bei "normalen" Menschen feststellen, dass ca. acht Prozent der Träume kreative Anregungen für den Alltag enthielten, Ideen für Diplomarbeiten, für Geschenke, Bilder, Geschichten und neue Hobbys. In einer weiteren Studie zeigte sich, dass die Anzahl der kreativen Träume gesteigert werden kann, wenn man sich abends eine kreative Aufgabe vornimmt. Die Ergebnisse, die an Studierenden gewonnen wurden, lassen sich möglicherweise gewinnbringend in kreativen Berufen einsetzen.

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Funktion des Träumens

Die grundlegendste Frage "Warum träumen wir?" ist gleichzeitig die schwierigste. Das liegt vor allem an einer methodischen Hürde. Um den Trauminhalt zu kennen, muss die Person den Traum erzählen, was dazu führt, dass ein Effekt - falls er denn vorhanden ist - nicht klar auf den geträumten Traum zurückzuführen ist. Eine amerikanische Forscherin hat beispielsweise festgestellt, dass Frauen, die nach der Scheidung von ihren Ex-Männern träumen, nach einem Jahr weniger depressiv sind. Hypothese 1: Im Traum wurde die Scheidungssituation verarbeitet, so dass es den Frauen besser ging. Hypothese 2: Die Frauen erzählten den Traum und begannen, im Wachzustand über den Traum nachdenken, und das war der hilfreiche Aspekt. Diese Effekte lassen sich nicht differenzieren.

Dennoch gehen viele Forscher von einer Problemlösefunktion auf; das Mischen von alten und aktuellen Erfahrungen sowie das phantasievolle Durchspielen von Möglichkeiten, das in den Träumen vorkommt, würde dafür sprechen. Ein zweiter wichtiger Aspekt ist die Tatsache, dass die Gehirnaktivität, die mit dem subjektiven Erleben des Träumens verbunden ist, nicht die komplette Aktivität des Gehirns während des Schlafs darstellt. Die Forschung der letzten 20 Jahre hat sehr eindrücklich gezeigt, dass im Schlaf das Gedächtnis konsolidiert wird, sowohl für prozedurale Aufgaben (Fertigkeiten) als auch für deklarative Aufgaben (z.B. Vokabeln lernen). Diese Konsolidierungsprozesse finden wahrscheinlich auf zelluläre Ebene (Stärkung oder Schwächung von Synapsenübergängen bzw. "Pruning", ein Zurückstutzen von Synapsen, die während des Lernens am Tage gebildet wurden) statt. Die Frage, ob diese Vorgänge in den Träumen reflektiert werden, ist bis heute ungeklärt, so dass in der Traumforschung noch viele Fragen offen sind.

Wenn Träume zur Belastung werden

Alpträume werden definiert als Träume mit solch starken negativen Emotionen, dass die träumende Person davon erwacht. Typische Themen sind Verfolgung, Fallen, Tod von nahestehenden Personen. Circa fünf Prozent der Allgemeinbevölkerung leiden unter Alpträumen; der Cut-off wird meist bei ca. einem Alptraum pro Woche oder häufiger gesetzt. Bei der Entstehung von Alpträumen wirken Prädisposition (Gene, Persönlichkeit) und aktueller Stress zusammen. Eigene Studien zeigen, dass nur ein Teil der betroffenen Personen professionelle Hilfe sucht und häufig diese Hilfe nicht effektiv ist. Dies ist zum Teil damit zu erklären, dass viele Betroffene Alpträume schon seit der Kindheit haben, diese also als normal angesehen werden bzw. es keine wirksame medikamentöse Therapie gibt und andere Behandlungsmethoden in der medizinischen Praxis wenig bekannt sind.

Allerdings gibt es einen sehr effektiven Ansatz aus der Kognitiven Therapie, der im englischen Sprachraum als Imagery Rehearsal Therapy bezeichnet wird. Die Grundidee ist sehr einfach und kann von den Betroffenen selbst angewendet werden. Der erste Schritt ist das Aufschreiben des Traums, bei Kindern wird der Traum gezeichnet. Im Wachzustand wird die Person angeregt, sich eine aktive Bewältigung der Alptraumsituation vorzustellen. Wenn sie beispielsweise verfolgt wird, kann sie sich vorstellen, stehen zu bleiben und den Verfolger zu fragen, was er von ihr möchte. Diese positive Bewältigungsstrategie wird dann über zwei Wochen ca. fünf bis zehn Minuten pro Tag wiederholt, damit sie sich auf die nachfolgenden Träume auswirken kann. Inzwischen liegen ca. zehn randomisierte Studien vor, die die Effektivität dieser Kurzintervention auf die Alptraumhäufigkeit gezeigt haben.

Über den Autor

Michael Schredl ist wissenschaftlicher Leiter des Schlaflabors des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit, Mannheim.


Autoren
Michael Schredl
Erschienen in
Forschung & Lehre - März 2014

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