Worin unterscheiden sich eine wissenschaftliche und eine Geschäftspräsentation?
Wissenschaftliche Vorträge werden etwa auf Fachkonferenzen, in Seminaren und Vorlesungen oder im Rahmen von Verteidigungen wissenschaftlicher Arbeiten, wie zum Beispiel einer Bachelorarbeit, gehalten. Im Gegensatz zu einer Geschäftspräsentation zeichnet sich eine wissenschaftliche Präsentation durch die folgenden Merkmale aus:
- Ziel: Information über Erkenntnisse und die zugrundeliegende wissenschaftliche Methodik (statt Entscheidungsfindung)
- Aufbau: Kernaussage steht als Folge der Ergebnisse am Ende (Trichter statt Pyramide)
- Abschluss: Diskussionsrunde
Für wissenschaftliche Präsentationen gilt außerdem, dass Quellen immer vollständig und korrekt angegeben werden müssen (wissenschaftliches Zitieren). Im Gegensatz zu Referaten in der Schule, wo auch Zeitungsartikel oder Wikipediaeinträge als Quelle zugelassen sind, dürfen in wissenschaftlichen Präsentationen ausschließlich wissenschaftliche Publikationen als Quellen herangezogen werden.
Ablauf der Präsentation: Von der Begrüßung bis zum Abschluss
Wie eine Präsentation im Detail aussehen und ablaufen sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wo wird die Präsentation gehalten? Wer sitzt im Publikum? Wieviel Zeit steht zur Verfügung? Was ist das Ziel des Vortrags? Ausgehend von diesen Fragen lässt sich ein erster Rahmen für die Gestaltung des wissenschaftlichen Vortrags festlegen, auf dem die weitere Struktur aufbaut:
- Begrüßung
- Titel und Gliederung
- Einleitung
- Methodik und Ergebnisse
- Abschluss/Diskussion
Begrüßung
Zu Beginn Ihres Vortrags begrüßen Sie Ihr Publikum und heißen es zu Ihrem Vortrag willkommen. Befinden sich im Publikum Ihnen bekannte Personen, wie etwa Kolleginnen und Kollegen oder Mitstudierende, beziehen Sie sie in Ihre Begrüßung ein. So sprechen Sie Ihr Publikum auf einer persönlicheren Ebene an, als mit einem reinen „Sehr geehrte Damen und Herren“. Falls Sie einer Einladung gefolgt sind, beispielsweise zu einer wissenschaftlichen Tagung, empfiehlt es sich zudem, sich für diese beim Veranstalter zu bedanken. Berücksichtigen Sie auch mögliche internationale Gäste Ihres Vortrags mit einer zusätzlichen englischsprachigen Begrüßung.
Wichtig: Falls Sie zuvor nicht von einer anderen Person als Redner vorgestellt wurden, denken Sie im Anschluss an die Begrüßung daran, sich selbst kurz vorzustellen! Schließlich dient der Vortrag in nicht unerheblichen Maße auch ihrem Selbstmarketing als Wissenschaftler.
Titel und Gliederung
Stellen Sie Ihrem Publikum den (möglichst aussagekräftigen und prägnant formulierten) Titel sowie die einzelnen Gliederungspunkte Ihrer Präsentation vor. Bedenken Sie dabei auch die Erwartungshaltung Ihres Publikums: Falls Sie Ihr Thema bewusst abgrenzen und bestimmte Inhalte außen vor lassen werden, weisen Sie darauf hin.
Einleitung
Ausgehend von Ihrem vorgestellten Thema begründen Sie in Ihren nachfolgenden Einleitungssätzen, warum das Thema von aktuellem Interesse ist. Sie beschreiben zunächst die vorherrschende Situation, schildern anschließend das Problem und zeigen Chancen auf.
Methodik und Ergebnisse
Die Vorstellung der angewandten Methodik und Forschungsergebnisse bilden den Hauptteil Ihrer wissenschaftlichen Präsentation. Erläutern Sie Ihrem Publikum, wie Sie vorgegangen sind: Wie haben Sie Ihre Forschung geplant und vorbereitet? Wie liefen Datenerhebung und -Analyse ab, welche Methoden haben Sie dabei angewandt und warum? Wie wurden die Daten ausgewertet? Bei der Präsentation der Ergebnisse empfiehlt es sich, auf grafische Darstellungen zurückzugreifen, um die Informationen zu veranschaulichen.
Abschluss/Diskussion
Zum Abschluss Ihrer Präsentation greifen Sie noch einmal die Forschungsfrage auf und fassen die wichtigsten Aussagen und Ergebnisse zusammen. So sorgen Sie dafür, dass Ihrem Publikum die zentralen Informationen Ihres Vortrags im Gedächtnis bleiben. Falls die Rahmenbedingungen es zulassen, bieten Sie eine Frage- bzw. Diskussionsrunde an, in der Ihr Publikum die Möglichkeit hat, offene Fragen zu klären oder Anmerkungen zu Ihrem Thema zu machen.