Naturwissenschaftliche Studiengänge
In Deutschland stehen Interessierten eine Vielzahl naturwissenschaftlicher Studiengänge zur Auswahl. Allein in den Fächern Physik, Chemie und Biologie gibt es in Deutschland laut „HeyStudium“ mehr als 1.000 Studiengänge an 122 Hochschulen (Januar 2024).
Auch die Studierendenzahlen wie in nahezu allen Studiengängen zuletzt leicht rückläufig waren, entscheiden sich doch viele junge Menschen nach wie vor für ein MINT-Studium: Während im Wintersemester 2009/2010 rund 760.000 Studierende eingeschrieben waren, verzeichneten die deutschen Universitäten im Wintersemester 2022/2023 etwa 1.078.000 eingeschriebene MINT-Studierende, 35 Prozent davon sind weiblich. Ebenfalls etwa ein Drittel der MINT-Studierenden, rund 314.000, studieren Naturwissenschaften und Mathematik. Aufgesplittet nach Fächern:
- Biologie: 73.929
- Chemie: 52.064
- Physik, Astronomie: 49.275
Die Naturwissenschaften sind beliebte Fächer für einen Doktortitel: In keinem Fachbereich promovieren so viele Absolvent:innen wie in den Naturwissenschaften.
Welche Berufe mit Naturwissenschaften gibt es?
Naturwissenschaftlern bieten sich vielfältigste Karriereperspektiven und Berufe: als Forscher:in an Universitäten oder Instituten, als Lehrkraft an Schulen, als Wissenschaftsreferent:in in Behörden oder Unternehmen. Auch beispielsweise das Gesundheitswesen, Ingenieur- oder Consultantbüros, die Medien, die Lebensmittel- oder Pharmaindustrie und der Bereich Umwelt- und Naturschutz bieten attraktive Berufsperspektiven. Auch Branchen wie Versicherungen oder Finanzdienstleister können – gegebenenfalls mit einer entsprechenden Weiterbildung – Arbeitgeber für Naturwissenschaftlerinnen sein.
Naturwissenschaftliche Berufe
Beispielhaft hier einige naturwissenschaftliche Berufe mit Zukunft:
Berufe im Labor
Biologin, Bioinformatiker, Chemikerin, Umweltingenieur, Pharmazeutisch-, Chemisch-, Medizinisch- oder Biologisch-technischer Assistent: Die Liste der Berufe im Labor ist lang. Die Labore selbst, ob im medizinischen oder Umwelt- und Lebensmittelbereich angesiedelt, können in Forschungseinrichtungen, Universitäten oder Unikliniken eingebunden sein. Wer über entsprechende Führungsqualitäten, die fachliche Qualifikation und die nötige Ambition verfügt, kann eine Stelle als Laborleiter oder Laborleiterin anstreben. In medizinischen Laboren gibt es in der Regel einen ärztlichen und einen technischen Laborleiter oder eine Laborleiterin.
Lebensmittelchemiker:in
Lebensmittelchemiker:innen entwickeln Maßstäbe zur Beurteilung der Qualität von Produkten, die im weiteren Sinne konsumierbar sind – vorrangig Nahrungsmittel, aber auch beispielsweise kosmetische Produkte oder auch Haushaltsmittel wie Wasch- oder Putzmittel. Sie analysieren und beurteilen die Inhaltsstoffe auf Unbedenklichkeit und überwachen die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Ihr Job ist es, Verbraucher:innen zu schützen sowie Produkte und deren Inhaltsstoffe für die Anwenderinnen transparent zu machen.
Medical Manager/Medical Science Liaison Manager:in
Wer nach dem naturwissenschaftlichen Studium eine Stelle in der Industrie anstrebt, kann zum Beispiel Pharmaunternehmen bei der Vermarktung und Zulassung ihrer Produkte unterstützen. Medical Manager:innen oder Medical Science Liaison Manager:innen beispielsweise bilden die Schnittstelle zwischen der Forschungsabteilung, Ärzt:innen und Kliniken sowie Kontroll- und Zulassungsgremien – sie informieren diese über Ergebnisse klinischer Studien neu oder weiterentwickelter Medikamente und Impfstoffe, beraten über Einsatzmöglichkeiten, Dosierung und Nebenwirkungen oder sind Ansprechpartner in allen medizinischen Fragen rund um das Produkt.
Medizinphysiker:in
Die moderne Medizin arbeitet mit hochtechnologisierten Geräten. Ihre (Weiter-)Entwicklung, Wartung und Inbetriebnahme obliegt darauf spezialisierten Medizinphysiker:innen. Einige Hochschulen bieten Medizinphysik-Studiengänge an, doch auch ein Physikstudium kann mit einer entsprechenden Weiterbildung Basis dieses Berufs sein.
Naturwissenschaftliche:r Forensiker:in
Die Forensik beschreibt verschiedene wissenschaftliche und technische Arbeitsbereiche, die sich mit der Erforschung krimineller Handlungen auseinandersetzen. Naturwissenschaftliche Teilbereiche und somit mögliche Arbeitsfelder für Naturwissenschaftler:innen sind beispielsweise Aufgaben in der DNA-Analyse (Biologie) oder die forensische Chemie, die unter anderem für die Untersuchung von Schmauchspuren, toxikologischen Spuren oder Betäubungsmitteln zuständig ist.