Was zeichnet die Bewerbung auf akademische Stellen im Unterschied zu nicht akademischen Berufen aus?
Hochschulabsolvent:innen steht ein breiter Karriereweg offen. Sie können ihre wissenschaftliche Ausbildung durch eine Promotion vertiefen und in Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung oder Forschung & Entwicklung arbeiten.
Während die individuelle Gestaltung der Bewerbung in nicht akademischen Arbeitsfeldern wie dem Handwerk oder dem Einzelhandel weniger im Vordergrund steht, sollten Akademiker:innen bereits in mit dem Bewerbungsschreiben wichtige fachliche Kompetenzen unter Beweis stellen, die auch später im Beruf relevant sind. So kann es etwa bei der Beantragung von Drittmitteln oder der Vorbereitung von Vorträgen genau wie bei einer Bewerbung immer wieder darum gehen, sich exakt auf die Zielgruppe einzustellen und sich auf wesentliche Aspekte der eigenen Arbeit zu fokussieren.
Mit ihrer Bewerbung zeigen Akademiker:innen berufliche Kompetenzen wie etwa die Fähigkeit, ihr Handeln zu reflektieren, eigene Ziele zu definieren und ihren individuellen Mehrwert für den Adressaten zu benennen. Sie antworten – mit genauem Blick auf die Ausschreibung – auf die Fragen: Was kann ich wie leisten? Wie werde ich die Stelle ausfüllen und gestalten?
Tipp: Intensiv mit der Stelle auseinandersetzen
Bewerbungsvorgaben variieren je nach Arbeitgeber und Aufgabenbereich. Schon deshalb funktionieren Massenbewerbungen nicht: Erstens müssen Akademiker:innen einen klaren Bezug zur gewünschten Position herstellen, und zweitens muss ihre Darstellung stringent sein.
Jede Bewerbung sollte eine adressatengerechte Präsentation der eigenen Stärken darstellen – und die kann in den Naturwissenschaften ganz anders aussehen als in der Kreativwirtschaft. Tipp: Setzen Sie sich intensiv mit der Stellenausschreibung auseinander. Verstehen Sie Ihre Bewerbung als eine konkrete Antwort auf den darin beschriebenen Bedarf.
Struktur und Stil der Bewerbung
Katrin Kieven, die als Leiterin Corporate Employer Branding & Recruitment bei Henkel pro Jahr weltweit über 1.000 Absolvent:innen und Young Professionals einstellt, betont: „Wir wollen den Menschen hinter der Bewerbung kennenlernen. Sie muss uns zeigen, was er kann, warum er zu uns passt und wohin er will. Dazu braucht sie eine klare Struktur. Welche das ist – ob chronologisch oder thematisch –, sollten Akademiker selbst entscheiden."
Für Hochschulabsolvent:innen hängt die Form der Bewerbung ebenso von der eigenen Individualität wie von der angestrebten Position ab. Bei Bewerbungen in der Wirtschaft haben Sie einen größeren Spielraum zur persönlichen Gestaltung, während der öffentliche Dienst engeren Vorgaben folgt.
Die Vergabe von Stellen, die aus öffentlichen Mitteln finanziert werden, unterliegt einer strengeren Begründungspflicht auf rechtlich anderer Basis. Daher sind auch die formalen Anforderungen in der Ausschreibung oft präzise definiert. Beachten Sie diese genau und recherchieren Sie gegebenenfalls weitere Details.
Wie ist der Aufbau der Bewerbung?
Was gehört zu den Bewerbungsunterlagen? „Aussagekräftig“, „vollständig“ oder „gängig“ – so sollen Bewerbungsunterlagen vielen Stellenausschreibungen zufolge sein. Doch was heißt das? Schriftliche Bewerbungen von Akademiker:innen folgen meist dem klassischen Aufbau. Sie enthalten:
Hinzu kommen gegebenenfalls weitere Anlagen zur Berufserfahrung, zum Beispiel Publikations- und Vortragslisten.
Standard ist eine Onlinebewerbung, die alle Dokumente in einer PDF-Datei zusammenfasst.