Welche Voraussetzungen muss ein Wissenschaftlicher Referent erfüllen?
Da für Stellen als Wissenschaftlicher Referent vor allem Akademiker und Akademikerinnen gesucht werden, gilt ein abgeschlossenes Hochschulstudium in der Regel als Voraussetzung. Eine Promotion ist in den meisten Fällen keine Bedingung, kann bei der Bewerbung um eine Stelle jedoch von Vorteil sein – umso mehr, je ähnlicher das eigene Dissertationsthema dem Schwerpunkt der angestrebten Stelle ist.
Hervorragende fachliche Kenntnisse auf einem bestimmten Gebiet sind das wichtigste Kriterium für eine Einstellung. Je höher der Grad der Spezialisierung ist, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, bei den wenigen passgenauen Einrichtungen eingestellt zu werden. Bei zu starker Spezialisierung kann man bei anderen Organisationen jedoch genau deshalb aus dem Bewerbungsverfahren ausscheiden.
Wer als Referent oder Referentin für Abgeordnete oder politische Parteien tätig ist, muss nicht in der entsprechenden Partei Mitglied sein. Für ein gutes Klima und erfüllendes Berufsleben ist es jedoch bei Parteien wie auch Organisationen wichtig, dass die eigene Einstellung nicht allzu weit von der Linie des Arbeitgebers abweicht.
Neben Expertenwissen sind auch Softskills entscheidend
Neben der fachlichen Expertise sind bei Wissenschaftlichen Referenten vor allem Softskills gefragt. Sie müssen sich kurzfristig auf Neues und veränderte Lagen einstellen können. Sind sie beispielsweise für einen Außenpolitiker tätig, muss die internationale Politik beobachtet werden – bei unvorhergesehenen Ereignissen oder Entwicklungen kann schnell eine völlig neue Lagebewertung nötig sein. Englischkenntnisse und kulturelle Kompetenz sind ebenso wichtig wie Organisations- und Koordinationstalent.
Auch die Fähigkeit zum strategischen Denken sowie mindestens Grundlagenwissen über wissenschaftliche Methoden sind bei vielen Stellen Voraussetzung für eine Einstellung als Wissenschaftlicher Referent. Er oder sie muss eigenständig und zielorientiert auch mal als Einzelkämpfer an einem Thema arbeiten können. Gleichzeitig sind jedoch überdurchschnittliche Team- und Kommunikationsfähigkeit gefragt, da Wissenschaftliche Referenten in engem Austausch mit den Wissenschaftlern oder Führungskräften stehen, denen sie innerhalb einer Organisation zuarbeiten. Auch eine kompetente Zusammenarbeit mit externen Ansprechpartnern wie zum Beispiel Agenturen wird erwartet. Wer sich für eine Idee begeistern, sie weiterentwickeln und gut präsentieren kann, ist für den Beruf als Wissenschaftlicher Referent prinzipiell gut geeignet.
Arbeit als Wissenschaftlicher Referent: Welche Aufgaben gibt es?
Die Aufgaben von Wissenschaftlichen Referentinnen sind so vielfältig wie ihre potenziellen Arbeitgeber. Eines haben sie aber gemein: Sie sind meist administrativer, beratender und unterstützender Art für die Führungsebene. Wissenschaftliche Referenten recherchieren, schreiben Berichte und geben Handlungsempfehlungen ab. Sie bereiten aber auch Gutachten oder wissenschaftlich fundierte Beratungsleistungen vor und stellen Arbeitsgruppen zusammen, die sich um die Weiterentwicklung von Prozessen kümmern.
An der Universität beantworten sie unter anderem fachliche Anfragen, organisieren Sitzungen oder Tagungen, bereiten Präsentationen vor und vermitteln zwischen Abteilungs- und Universitätsleitung. Auch können sie beispielsweise neue Evaluationsverfahren entwickeln, inhaltlich vorbereiten und organisieren, wenn Forschungseinheiten oder -projekte auf dem Prüfstand stehen. Und nicht zuletzt sind Wissenschaftliche Referentinnen oft an der Gestaltung von Aus- und Weiterbildungsprogrammen beteiligt.