Berufe und Arbeitsfelder in den Bauämtern
Die Aufgaben in den Baubehörden sind äußerst vielseitig. So bieten allein die Bauämter in Niedersachsen Arbeitsplätze in 37 Berufsfeldern an. Die wichtigsten Berufe, die alle Bauämter in Deutschland betreffen, werden hier im Folgenden kurz skizziert:
- Architekten: Rund ein Drittel aller Mitarbeiter in den Bauämtern sind Architekten. In den örtlichen Bauämtern werden sie in der Projektleitung von Baumaßnahmen eingesetzt, in der Steuerung von Ingenieurbüros und ganz generell in der Planung, Ausschreibung, Baudurchführung, Bauleitung und Abrechnung von Bauleistungen. Architekten im Landesamt werden mit der Steuerung und Koordination von Projekten im gesamten Bundesland beauftragt.
- Ingenieure: Im Bereich der Energie- und Gebäudetechnik sowie Elektrotechnik kümmern sich die Ingenieure im Bauamt um die technische Ausrüstung der Gebäude und sind je nach Komplexität des Bauvorhabens entweder in der Projektleitung oder der Projektmitarbeit eingebunden. Bauingenieure werden beispielsweise auch im Tief- und Straßenbau eingesetzt.
- Verwaltungswirte: Die studierten Verwaltungswirte sind überwiegend in den Landesbauämtern tätig. Sie gestalten die inneren Angelegenheiten, klären organisatorische Fragestellungen, überwachen Finanzen und sind verantwortlich für die Personalgewinnung und -verwaltung.
Darüber hinaus werden auch Juristen, Informatiker und vereinzelt auch Spezialisten wie beispielsweise Statiker eingestellt. Zudem gibt es eine Vielzahl an nicht-akademischen Berufen im Bauamt, beispielsweise Bauzeichner, Techniker oder Verwaltungsfachangestellte.
Einstiegsmöglichkeiten für das Arbeiten im Bauamt
Für eine Vielzahl von Jobs im Bauamt wird der Abschluss eines relevanten Studiums vorausgesetzt, entweder an Universitäten oder Fachhochschulen. In Niedersachsen haben beispielsweise etwa 70 Prozent des Personals einen Hochschulabschluss. Von Bedeutung sind vor allem die Fachbereiche Architektur, Elektrotechnik, Gebäude- und Energietechnik, Maschinenbau, Versorgungstechnik oder Bauingenieurwesen. Für viele Stellen ist auch einschlägige Berufserfahrung vonnöten. Im Forschungsbereich des BBR werden zudem Geografen, Volkswirte sowie Mitarbeiter mit raumwissenschaftlichem Hintergrund eingestellt.
Weitere Möglichkeiten für einen Einstieg sind die Referendariate sowie Anwärterprogramme der Bauämter. Das Referendariat richtet sich an Hochschulabsolventen mit Masterabschluss, die in einem in der Regel zweijährigen Trainee-Programm auf Führungspositionen in der Bauverwaltung vorbereitet werden. Das Anwärterprogramm steht allen Absolventen mit einem Bachelorabschluss offen. Dieser 13 Monate andauernde Vorbereitungsdienst qualifiziert für Tätigkeiten in den Vergabestellen der Bauämter, die sich um die Vergabe der Bauaufträge kümmern. Ein wesentlicher Vorteil dieser Programme: Die Teilnehmer werden verbeamtet. Architekten und andere Projektleiter, die ohne ein solches Programm direkt eingestiegen sind, werden in der Regel als Tarifbeschäftigte angestellt.
Der Quereinstieg für Akademiker mit fachfremden Abschlüssen ist im Bauamt kaum möglich. Für nicht-akademische Berufe reicht auch eine abgeschlossene Berufsausbildung für eine Anstellung im Bauamt. Die Ämter selbst bilden beispielsweise zum Bauzeichner, Straßenwärter oder Fachinformatiker aus.