Architekt:in werden: Voraussetzungen
Um Architekt:in zu werden, ist ein anerkannter Studienabschluss an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) bzw. Fachhochschule oder Universität notwendig. Der Großteil der Studierenden schließt laut BAK mit dem Master ab, ein kleinerer Teil beendet die Studienzeit bereits nach dem Bachelor. Im Anschluss erfolgt noch eine zweijährige Praxiszeit in einem Architektenbüro, in den meisten Bundesländern auch noch verpflichtende Fortbildungen.
Danach können angehende Architekt:innen bei einer Architektenkammer den Antrag auf Eintragung als volles Kammermitglied stellen. Denn wer sich in Deutschland als Architekt:in bezeichnen möchte, muss bei einer Architektenkammer eingetragen sein. Die Berufsbezeichnung „Architekt“ bzw. „Architektin“ ist durch die Architektengesetze der Bundesländer geschützt.
In Deutschland gibt es laut BAK rund 100.000 Absolvent:innen eines Architekturstudiums, die sich planerisch betätigen, aber keine Kammermitglieder sind und sich daher auch nicht als Architekten bezeichnen dürfen.
Arbeitsmarktsituation: Berufsaussichten und Gehalt
Laut Dr. Tillman Prinz, Geschäftsführer der Bundesarchitektenkammer, waren die Berufsaussichten von Architekt:innen in den vergangenen Jahren aufgrund der guten Konjunkturlage am Bau und des generellen Fachkräftemangels „herausragend“. Auch mit Blick auf die kommenden Jahre erwarte Architekten eine erfreuliche Arbeitsmarktsituation, da das ganze Thema Nachhaltigkeit und Bauen im Bestand die Expertise von Architekten erfordere.
Die Auftragslage der Architekturbüros sei zum Jahreswechsel 2022/2023 weiterhin gut, da die Anforderungen immer weiter stiegen und nur gut ausgebildete Fachkräfte diese auch erfüllen könnten. „Wir bemerken allerdings die ersten Anzeichen, dass sich die aktuellen Krisen auch auf diesen Berufsstand auswirken“, sagt Prinz. „Die ersten Büros fangen offenbar an, Personal abzubauen.“
Aufgrund der guten Auftragslage bewegen sich auch die Gehälter von Architekt:innen im überdurchschnittlichen Bereich. Sie können durchschnittlich mit knapp 70.000 Euro brutto im Jahr rechnen, sowohl im Angestelltenverhältnis als auch als Selbstständige.