Wie beeinflusst die Art des Arbeitgebers das Architektengehalt?
Wer auf der Suche nach einer neuen Stelle als Architekt ist, sollte im Hinblick auf die Gehaltsperspektive die Art des Arbeitgebers erwägen. Ein in der gewerblichen Wirtschaft angestellter Architekt verdient im Durchschnitt knapp 15.000 Euro mehr als in einem Architekturbüro. Dieser Unterschied fällt schon zu Beginn der Berufslaufbahn auf: Der durchschnittliche Nachwuchsarchitekt im Planungsbüro startet mit 35.919 Euro, in der freien Wirtschaft mit 45.556 Euro und als Angestellter im öffentlichen Dienst mit 42.690 Euro pro Jahr.
Wie wirkt sich der Arbeitsort auf das Einkommen von Architekten aus?
Ob in Flensburg oder in Friedrichshafen: Wo man sich als Architekt niederlässt, hat einen markanten Einfluss auf das Einkommen. Vor allem zwischen Ost und West herrscht ein deutliches Gefälle. Für Architekten, die in Leipzig arbeiten, fällt das Jahresgehalt im Schnitt um 18.000 Euro geringer aus als das der Fachkollegen in Wiesbaden. Denn in Hessen fallen die Architektengehälter mit 61.040 Euro pro Jahr am höchsten aus. Mit einigem Abstand dahinter liegen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind auf den hintersten Plätzen im Einkommens-Ranking zu finden.
Wie ändert sich der Verdienst mit zunehmender Berufserfahrung?
Zwar steigen Absolventen nicht mit überdurchschnittlich hohen Gehältern in den Beruf ein, doch die Branche lockt mit guten Entwicklungsaussichten: Wer 20 Jahre als Architekt gearbeitet hat, erhält durchschnittlich das 1,8-Fache des Einstiegsgehalts.
Welcher Abschluss führt zu welchem Gehalt?
Frühere Diplomstudiengänge wie Hochbau und Architektur sind mittlerweile in das Bachelor- und Mastersystem überführt worden. Lediglich die Technischen Universitäten in Dresden und Kaiserslautern bieten noch ein Diplomstudium an. Als Bachelorabsolvent ist es zwar möglich, in Planungsbüros zu arbeiten. Da die Architektenkammer aber erst Studien ab vier Jahren Dauer als berufsqualifizierend anerkennt, bleiben die Aufstiegs- und Verdienstchancen begrenzt. Die Mehrzahl der Studierenden schließt daher ein Masterstudium an. Derzeit haben etwa 7 Prozent der Architekten in Deutschland ein solches abgeschlossen. Nur 2,6 Prozent arbeiten mit einem Bachelorzeugnis. Der Anteil an Absolventen mit Diplom liegt aktuell noch bei über 90 Prozent.
Beim Verdienst hinken die neuen Abschlüsse ein wenig hinterher: In der Phase des Berufseinstiegs verdient ein Diplom-Absolvent das 1,1-Fache seiner Bachelor- und Master-Kollegen. In den nächsten Jahren wird sich zeigen, inwiefern der Bachelorabschluss in der Architekturbranche an Wert gewinnt und ob Masterabsolventen in puncto Gehalt zu den Diplom-Ingenieuren aufschließen können.