Dozent Gehalt
Ob Hochschule oder Erwachsenenbildung: Was verdient ein Dozent oder eine Dozentin?

Ein asiatischer, lächelnder Dozent an einem Whiteboard

Das Gehalt von Dozent:innen hängt von unterschiedlichsten Faktoren ab © Prostock-Studio / iStock.com

Sie halten Uni-Vorlesungen, geben Weiterbildungskurse oder referieren vor Manager:innen: Die Bandbreite der möglichen Jobs für Dozenten und Dozentinnen ist groß – genau wie die Unterschiede beim Gehalt.

Veröffentlicht: 12.03.2024

Von: Maike Schade & Julia Holzapfel

Als Dozent:in gilt, wer an Hochschulen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung lehrt. An Hochschulen handelt es sich somit um Professor:innen, Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen, Privatdozent:innen und Lehrbeauftragte.

In der Erwachsenenbildung arbeiten Dozent:innen beispielsweise an Volkshochschulen, in den Industrie- und Handelskammern oder auch bei anderen öffentlichen oder kirchlichen Trägern. Anders als an Hochschulen müssen sie nicht promoviert oder sogar habilitiert sein (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel); je nach Arbeit- oder Auftraggeber handelt es sich um Expert:innen auf einem bestimmten Fachgebiet, die über eine entsprechende pädagogische Eignung verfügen.

Dozent:innen sind alle Lehrenden an Hochschulen – Professor:innen, Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen, Privatdozent:innen und Lehrbeauftragte. Dabei ist mit folgenden Gehältern zu rechnen:

  • Professor:innen werden nach der W-Besoldung alimentiert und erhalten ein Grundgehalt von knapp 5.000 (W1) bis rund 8.000 Euro brutto pro Monat(W3).
  • Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen, also Promovierende und Postdocs, werden nach Tarif bezahlt. Je nach Entgeltgruppe – E13, E14 oder E15 – und Berufserfahrungen verdienen sie zwischen 4.500 und 7.000 Euro brutto monatlich.
  • Privatdozent:innen, also habilitierte Wissenschaftler:innen ohne Lehrstuhl, sind zur Titellehre verpflichtet. Diese wird nicht vergütet.
  • Lehrbeauftragte werden für gewöhnlich per Semesterwochenstunde (45 Minuten) bezahlt. Der Stundensatz variiert und liegt in der Regel zwischen 15 und 50 Euro, meist zwischen 25 und 30 Euro brutto.


Etwa 70 Prozent der Dozenten in der Erwachsenenbildung sind Freiberufler:innen. Die Stundensätze dieser sogenannten Honorardozent:innen variieren extrem, wie die Honorar-Datenbank von ver.di für Solo-Selbstständige zeigt: Die Spanne reicht von rund 20 Euro pro Stunde bis hin zu 1.000 Euro am Tag

Die weniger gut bezahlten Jobs überwiegen, weshalb die finanzielle Situation von Honorardozent:innen häufig prekär ist. Es gilt zu bedenken, dass von den Stundenlöhnen noch Abzüge wie Steuern, Krankenkasse, Fahrtkosten, Versicherungen und Spesen abgehen.

Spitzenhonorare von mehreren hundert Euro pro Tag werden eher von Auftraggebern aus der Wirtschaft bezahlt. Sie bekommt meist nur, wer herausragende Qualifikationen und ein hohes Maß an Erfahrung sowohl im Fachgebiet als auch als Dozent:in vorweisen kann. 

Für pädagogische Mitarbeiter:innen mit mindestens Bachelorabschluss in der Aus- und Weiterbildung haben sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter auf eine deutliche Erhöhung des Branchenmindestlohns geeinigt. Er steigt von 3.121,82 in 2023 auf 3.537,24 Euro brutto Monat in 2026 an. Pro volle Zeitstunde steigt der Stundenlohn von 18,41 auf 20,26 Euro an.

Mindestlohn pädagogisches Personal in der Weiterbildung*)

Jahr Stundenlohn Monatslohn

2024

19,15 €

3.274,30 €

2025

19,96 €

3.384,66 €

2026

20,86 €

3.537,27 €

*) Pädagogisches Personal in der beruflichen Weiterbildung nach SGB II und III, Gruppe 2 (z.B. mit Hochschulabschluss); alle Angaben brutto in Euro

Quelle: Bundesgesetzblatt © academics

Anzeige

Wer seinen Wohnort frei wählen kann, sollte sich als Dozent:in in der Erwachsenenbildung in Hessen, Hamburg, Baden-Württemberg oder Bayern niederlassen: Hier liegen die Durchschnittsgehälter laut einer Auswertung des Portals gehalt.de bei mehr als 5.000 Euro. In den östlichen Bundesländern (mit Ausnahme Berlins) können Dozent:innen dagegen im Schnitt weniger als 4.000 Euro im Monat verbuchen. Am wenigsten verdienen Dozenten mit 3.677 Euro in Mecklenburg-Vorpommern. 

Zu beachten ist dabei: Die Daten von gehalt.de basieren auf einzelnen Befragungen und Selbstauskünften, deshalb können sie von anderen Quellen abweichen. Erfasst werden hier Gehälter für Dozent:innen in der Erwachsenenbildung.

Dozentengehälter nach Bundesländern (Erwachsenenbildung)

Bundesland Durchschnittliches Bruttomonatsgehalt (Euro)

Hessen

4.056

Baden-Württemberg

4.084

Hamburg

4.019

Bayern

3.986

Nordrhein-Westfalen

3.915

Rheinland-Pfalz

3.862

Bremen

3.816

Saarland

3.788

Berlin

3.761

Niedersachsen

3.725

Schleswig-Holstein

3.685

Sachsen

3.441

Thüringen

3.437

Brandenburg

3.429

Sachsen-Anhalt

3.402

Mecklenburg-Vorpommern

3.354

Stand: März 2024

Quelle: gehalt.de © academics
Artikel teilen

Nichts mehr verpassen?

Legen Sie sich einen Account an, um von allen Vorteilen unter “Mein academics” zu profitieren!