Gehalt von Physikern in Forschung und Lehre
Im öffentlichen Dienst erhalten Physiker in der Regel ein Gehalt, das sich nach verbindlichen Tarifverträgen richtet. Ein Doktortitel verändert die Gehaltsaussichten im öffentlichen Dienst nicht, begünstigt aber die Erfolgsaussichten im Bewerbungsverfahren.
In der klassischen Forschung beginnt die Laufbahn in der Regel als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Hochschule. In staatlichen Einrichtungen wie den Universitäten richtet sich das Gehalt für Physiker nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L). Die Eingruppierung der Physiker mit Master-Abschluss in die Entgeltgruppe 13 erfolgt laut oeffentlicher-dienst.info mit einem Anfangsgehalt von rund 48.000 Euro. Dieses kann im Laufe der Zeit auf rund 70.000 Euro ansteigen.
In außeruniversitären Forschungseinrichtungen orientiert sich das Gehalt in der Regel am Tarifvertrag der Länder, kann in Einzelfällen aber auch deutlich höher ausfallen.
Das Gehalt von Professoren wird über die Besoldungsstufen der Länder festgelegt (s. Tabelle Grundgehälter und Besoldungsanpassungen des Deutschen Hochschulverbands als PDF).
Nach Angaben des Deutschen Hochschulverbands ergeben sich bei der W-Besoldung folgende Bruttojahreseinkommen (Stand Juli 2020):
- W1 für Jungprofessoren zwischen 53.930 (Hessen) und 62.739 Euro (Baden-Württemberg)
- W2 für Professoren zwischen 63.492 (Bremen) und 79.002 Euro (Baden-Württemberg)
- W3 für Professoren in Leitungsfunktionen zwischen 75.073 (Hessen), und 89.683 Euro (Baden-Württemberg)
Die Teilnahme an Forschungsprojekten, das Veröffentlichen von Fachbüchern oder auch Forschungs- und Leistungsbezüge erhöhen das Grundgehalt und sind je nach Besoldungsgruppe unterschiedlich hoch.
Unterschiede zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Physiker verfügen über besondere analytische Fähigkeiten, die in vielen Unternehmen als Schlüsselkompetenzen angesehen werden. Deshalb haben sie gute Chancen für eine Laufbahn im Management. Ob in der Medizin, der Versicherungsbranche, der Archäologie, der Klimaforschung oder der Industrie – die Einsatzmöglichkeiten in der Wirtschaft sind vielfältig. Rund 80 Prozent aller studierten Physiker landen im Laufe ihrer beruflichen Karriere laut der DPG in physikfremden Berufen.
In der Regel werden in der Wirtschaft bessere Gehälter gezahlt als in der Wissenschaft und Forschung, wo das Durchschnittsgehalt laut des Gehaltsreportes 2020 bei 55.200 Euro liegt. Das trifft jedoch nicht auf jede Branche zu. Während Physiker im Bereich Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik im Durchschnitt 61.544 Euro Jahresgehalt bekommen, verdienen sie im Baugewerbe beziehungsweise in der Bauindustrie durchschnittlich nur 48.167 Euro. Wie hoch das Gehalt für einen Physiker in der Wirtschaft im Einzelnen ausfällt, hängt neben der Spezialisierung von der Branche, der Unternehmensgröße und sehr stark vom Standort des Unternehmens ab.