Paläontologie: Die Wissenschaft der Lebewesen der Urzeit
Die Paläontologische Gesellschaft definiert ihre Disziplin folgendermaßen: „Paläontologen erforschen die Evolutionsgeschichte der Organismen und, zusammen mit Geologen, die Geschichte des ganzen Planeten Erde. Nur die Paläontologie liefert den Schlüssel zum Verständnis der Prozesse, die das Klima und das Leben auf der Erde steuern und beeinflussen.” Teilgebiete sind beispielsweise:
- Paläozoologie
- Paläogeografie
- Paläobotanik
- Sedimentologie
Geophysik: Die Wissenschaft der physikalischen Eigenschaften und Vorgängen der Erde
Erdbeben, Vulkanausbrüche, Plattenverschiebungen: Geophysiker beschäftigen sich in erster Linie mit den Vorgängen im Erdinnern und auf der Erdkruste. Die zwei Hauptgebiete sind:
- Seismologie inklusive Vulkanologie und Tektonik: Vorhersage von Erdbeben und Vulkanausbrüchen
- Angewandte Geophysik: Untersucht die technischen Auswirkungen der erdphysikalischen Vorgänge für das Bauwesen und Lagerstätten (zum Beispiel Erdbebensicherheit von Gebäuden, Standortsuche für Atomendlager)
Im weiteren Sinne gehören auch angrenzende Bereiche wie die Hydrologie, die Meteorologie und die Aeronomie zum Forschungsbereich der Geophysik.
In welchen Berufen können Geowissenschaftler arbeiten?
Die Berufsfelder, in denen Geowissenschaftler tätig sein können, sind sehr breit gefächert. Laut Bundesagentur für Arbeit „setzen sie geowissenschaftliche Forschungsergebnisse in die Praxis um, zum Beispiel im Bauwesen, in der Rohstoff- und Energiegewinnung, in der Materialwirtschaft und zunehmend in Umweltschutz und Umwelttechnik, vor allem in der Altlastensanierung und Abfallwirtschaft”. Laut einer Studie des BDG sind Geowissenschaftler vornehmlich in diesen Bereichen tätig:
- Ingenieurbüros, Beratungsfirmen, freiberuflich Tätigkeiten (ca. 25 Prozent)
- Industrie und Wirtschaft (ca. 25 Prozent)
- Ämter und Behörden (ca. 15 Prozent)
- Forschung und Lehre (ca. 10 Prozent)
- Andere fachnahe und auch fachferne Bereiche (ca. 25 Prozent)
Ingenieurbüros, Beratungsfirmen, freiberuflich Tätige
Etwa ein Viertel der Geowissenschaftler ist beratend tätig, so der BDG. Ob ein größeres Bauvorhaben, die Suche nach einem geeigneten Deponiestandort oder einer neuen Rohstofflagerstätte, die Neuerschließung einer Trinkwasserversorgung: Geowissenschaftler müssen der Bodenbeschaffenheit im Wortsinn auf den Grund gehen.
Häufig werden Ingenieurbüros, bei denen Geowissenschaftler angestellt oder freiberuflich tätig sein können, mit der Untersuchung beauftragt. Kann der Untergrund eine große Brücke, ein Hochhaus oder einen Staudamm tragen, drohen Absackungen oder Erdrutsche, gibt es eventuell chemische Altlasten? Wo finden sich saubere Grundwasservorkommen für die Trinkwasserversorgung, wie können sie erschlossen, reingehalten und nachhaltig genutzt werden? Wo bestehen Erdöl-, Erdgas- oder Kohlevorkommen, wie können sie abgebaut werden? Welcher Standort ist aufgrund seiner Bodenbeschaffenheit beispielsweise als Atommüllendlager oder Sondermülldeponie geeignet? Geowissenschaftler führen die entsprechenden Sondierungen durch und erarbeiten Pläne zur Umsetzung der Vorhaben.
Industrie und Wirtschaft
In vielen Branchen in Industrie und Wirtschaft gibt es Posten für Geowissenschaftler, beispielsweise in der Rohstoffwirtschaft, dem Bergbau, der Abfall-, Energie-, Bau- und Wasserwirtschaft sowie im Bereich Umwelt und Verkehr.
Ämter und Behörden
Bund, Länder und Kommunen haben ebenfalls Bedarf an Geowissenschaftlern. Sie beschäftigen sie beispielsweise
Forschung und Lehre
Zwar arbeitet ein Großteil der Geowissenschaftler laut BDG im angewandten Bereich, eine akademische Laufbahn an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen mitsamt Promotion oder Professur ist aber ebenfalls möglich.
Fachnahe und auch fachferne Bereiche
Durch die breit gefächerte und interdisziplinär ausgerichtete Ausbildung stehen Geowissenschaftlern auch zahlreiche Beschäftigungsfelder in verwandten wie auch fachfernen Branchen offen. Da je nach Spezialisierung auch Modellrechnungen zum Studieninhalt gehören können, erlernen Geowissenschaftler in der Ausbildung häufig mehrere Programmiersprachen, sodass sie Stellen in IT- und Softwareunternehmen antreten können. Versicherungen, Entsorgungsunternehmen und die Politik sind ebenfalls mögliche Tätigkeitsfelder.