Klimaschutzmanager
Klimaschutzmanagement in der Kommune: Was machen Klimaschutzbeauftragte?

Ein Klimaschutzmanager am Schreibtisch mit Windmühl-Modellen

Klimaschutzmanager:innen machen Kommunen fit für eine klimaneutrale Zukunft. © millann / iStock

Klimaschutzmanager:innen bringen klimafreundliche Maßnahmen auf kommunaler Ebene auf den Weg. Alles über Ausbildungswege, Karrieremöglichkeiten und Gehälter.

Veröffentlicht: 06.08.2023

Von: Maresa Wolbert

Klimaschutzmanager:innen, auch Klimaschutzbeauftragte genannt, kümmern sich darum, klimafreundliche Modernisierungen in Kommunen sowie an anderen Einrichtungen wie Hochschulen, Kirchenkreisen oder Verbänden voranzutreiben. Häufig erstellen sie zu Beginn ihrer Tätigkeit einen Klimaschutzplan, in dem die konkreten Maßnahmen festgehalten werden.

Vorrangiges Ziel dieser Maßnahmen ist, dass die jeweilige Einrichtung Energie einspart und gleichzeitig erneuerbare Energien ausbaut, um irgendwann komplett klimaneutral zu sein. Damit gehört der Job von Klimaschutzmanager:innen – oft auch Klimaschutzbeautragte genannt– zu den wichtigsten Jobs im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Zu den Maßnahmen, die Klimaschutzmanager:innen initiieren und unterstützen, können beispielsweise der Ausbau von Car-Sharing-Angeboten, die Installation von E-Ladesäulen an öffentlichen Gebäuden oder der energiesparende Ausbau der Straßenbeleuchtung zählen.

Wer im Klimaschutzmanagement tätig ist, übernimmt in der Regel folgende Tätigkeiten:

  • Klimaschutzmanager:innen sorgen dafür, dass die geplanten Klimaschutzaspekte in alle Abläufe integriert werden. Sie evaluieren die beschlossenen Maßnahmen und Prozesse fortwährend und passen sie gegebenenfalls an. Zudem prüfen sie Fördermöglichkeiten.
  • Auch in puncto Außenwirkung der Kommune nehmen Klimaschutzbeauftragte eine wichtige Rolle ein. Sie vermitteln zwischen Politik, Unternehmen und Bürgern und sorgen für Akzeptanz und Transparenz ihrer Maßnahmen, indem sie zum Beispiel Informationsveranstaltungen initiieren und Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereitstellen.
  • Außerdem kümmern sie sich um die Vernetzung mit lokalen Klimaschutzinitiativen, Vereinen und Verbänden, um von ihren Erfahrungen, Ideen und Anregungen zu profitieren. Überdies beziehen sie externe Akteure wie Unternehmen, Energieversorger und private Haushalte in die Planung mit ein.

Für die Erstellung von Klimaschutzplänen und für den Ausbau der Stellen von Klimaschutzmanager:innen stellt der Bund Fördermittel aus der Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaschutzinitiative zur Verfügung.

Klimaschutzmanager:innen nehmen vielfältige Aufgaben wahr. Dementsprechend breit gefächert können auch ihre Vorerfahrungen sowie beruflichen Qualifikationen sein.

Gut geeignet ist beispielweise ein naturwissenschaftliches Studium, etwa der Umwelttechnik, der Meteorologie oder der Geologie. Auch Abschlüsse in der Stadtplanung, in Ingenieurwissenschaften oder im Bereich des Nachhaltigkeitsmanagements sind von Vorteil. In manchen Stellenausschreibungen wird ein abgeschlossenes Hochschulstudium in der Fachrichtung Architektur, im Umweltingenieurwesen oder im Bauingenieurwesen erwartet. Häufig ist das Anforderungsprofil in Stellenanzeigen eher offen gehalten und es werden auch andere nachweislich vergleichbare Abschlüsse akzeptiert.

In jedem Fall sollten Klimaschutzmanager:innen fundiertes Know-how in Sachen Klimawandel sowie über Maßnahmen zum Klimaschutz haben. Auch über erneuerbare Energien, Stadtplanung sowie Bau- und Sanierungsmaßnahmen sollten sie Bescheid wissen. Da sie bei einer Kommune, also bei einer Stadt- oder Gemeindeverwaltung, angestellt sind, ist es von Vorteil, wenn sie über die behördlichen Abläufe und Entscheidungswege Bescheid wissen.

Kenntnisse im Projektmanagement, in der Kommunikationstheorie sowie in der Öffentlichkeitsarbeit plus gute Moderations- und Kommunikationsfähigkeiten runden das Profil von Klimaschutzmanager:innen ab.

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Klimaschutz geht uns bekanntlich alle etwas an. Die Themen Nachhaltigkeit, Ressourcenmanagement und umweltbewusstes Handeln nehmen einen immer höheren gesellschaftlichen Stellenwert ein. Sogenannte Green Jobs, also Umweltberufe, die Güter und Leistungen für den Umwelt-, Klima- oder Naturschutz her- und bereitstellen, sind dementsprechend gefragt. Ihre Relevanz – und damit verbunden auch entsprechende Stellenangebote – wird in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen, so schätzen Expert:innen.

Wer sich folglich für eine Anstellung im Bereich Green Jobs interessiert, hat sehr gute Chancen auf einen zukunftsweisenden Job mit Perspektive.

Der Verdienst von Klimaschutzmanager:innen ist tarifvertraglich geregelt, zumeist findet der TVöD, manchmal auch der TV-L Anwendung. Laut TV-L 2023 liegt das Bruttojahresgehalt in der für viele Klimaschutmanager:innen relevanten Entgeltgruppe E11 im Bereich von etwa 44.000 bis 64.000 Euro. Je nach Erfahrung, Qualifikation und Beschäftigungsdauer ist auch eine Eingruppierung in die Entgeltgruppe E12 oder höher möglich.

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