Bewerbung als Pädagoge
Erfolgreich bewerben in der Pädagogik: Tipps für Anschreiben und Lebenslauf

Ein Pädagoge vor einer grünen Tafel hält einen Laptop in der Hand

In einigen pädagogischen Bereichen kann eine kreative Ergänzung zur schriftlichen Bewerbung sinnvoll sein © stockfour / iStock.com

Ob als Lehrkraft an der Schule, Erzieherin im Kindergarten oder Ambitionen, in der freien Wirtschaft Fuß zu fassen: Das sollten Pädagoginnen und Pädagogen im Bewerbungsprozess beachten.

Veröffentlicht: 14.07.2024

Von: Katharina Jedlitschka

Pädagogen unterrichten und erziehen nicht nur, sondern betreuen und beraten Menschen in den verschiedensten Lebensbereichen und -situationen. Die praktische Umsetzung fußt auf der Theorie: Pädagog:innen entwickeln Programme und Prozesse rund um Bildung und Förderung. Das Berufsfeld Pädagogik ist teilweise stark spezialisiert. So gibt es etwa die Medien-, Kultur- oder Umweltpädagogik, aber darüber hinaus viele weitere Gebiete mit besonderen Anforderungen.

Das Tätigkeitsfeld ist groß. Pädagog:innen können nicht nur in Schulen und Betreuungseinrichtungen für Kinder, sondern beispielsweise auch in der Erwachsenenbildung, in Behörden und Jugendämtern, Kliniken oder Beratungsstellen Jobs finden. Die Gehälter variieren entsprechend. Daneben finden Pädagog:innen auch Anstellungen in Unternehmen fast aller Wirtschaftsbereiche. Hier übernehmen sie in der Regel Aufgaben im Personalbereich sowie in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.

Pädagog:innen sind auf dem Arbeitsmarkt grundsätzlich sehr gefragt, das Stellenangebot ist groß. Besonders im Bereich der Erwachsenenbildung werden Fachkräfte gesucht, aber auch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie in der Aus- und Weiterbildung in Unternehmen. Masterabschluss und Promotion können die Jobchancen deutlich verbessern.

Wer sich beispielsweise als Pädagogin für eine Stelle in einem der genannten Bereiche interessiert, sollte sich mit Unterlagen für den Job bewerben, die aussagekräftig sind. Im pädagogischen Bereich gibt es dabei einige Besonderheiten zu beachten.

Im Aufbau weicht eine Bewerbung in der Pädagogik nicht von anderen Bewerbungen ab: Zum Standard gehören ein Deckblatt, ein Anschreiben, der Lebenslauf sowie weitere Dokumente wie Zeugnisse, Referenzen und Empfehlungsschreiben. Üblich ist auch, ein Foto auf dem Deckblatt oder im Lebenslauf zu platzieren – es sei denn, der potenzielle neue Arbeitgeber wünscht dies explizit nicht. Und selbstverständlich sollte die Bewerbung fehlerfrei sein.

Pädagog:innen sollten darüber hinaus bei ihrer Bewerbung ein paar Dinge beherzigen. Dazu gehört, wie sie sich optimal vorstellen und so die Chancen auf eine Stelle erhöhen

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Pädagog:innen, die sich als Lehrkraft an einer Schule oder bei einem Schulträger bewerben, sollten darüber hinaus folgende Informationen in ihre Bewerbung aufnehmen:

  • Schulart, z.B. Gymnasium
  • Unterrichtsfächer
  • Ggf. präferierte Jahrgangsstufe
  • Art des Abschlusses und Bundesland, in dem er erworben wurde

Empfehlenswert ist zudem, im Anschreiben auf die jeweilige Schule einzugehen. Worauf legt die Schule wert? Gibt es besondere Angebote? Entsprechende Informationen sind in der Regel auf der Homepage der Schule zu finden und können beim Erstellen der Bewerbung hilfreich sein.

Wichtig: Viele Schulen besetzen Stellen bereits einige Zeit vor Ende eines Schuljahres, Bewerbungen als Lehrer:in, auch und vor allem im Quereinstieg, sollte daher frühzeitig eingereicht werden!

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Ein aussagekräftiges Bewerbungsschreiben ist wichtig, denn mit ihm macht sich der potenzielle Arbeitgeber ein Bild von der Person, die dahinter steckt. Dieses Anschreiben heißt auch Motivationsschreiben: Warum bewirbt man sich ausgerechnet für diese Stelle? Das Anschreiben sollte eine klare Antwort auf diese Frage liefern.

Orientieren Sie sich bei Ihrem Bewerbungsschreiben inhaltlich an der jeweiligen Stellenausschreibung. Hier gilt es, die Stärken zu betonen, die auf das gewünschte Bewerberprofil passen und Argumente zu liefern, warum man für genau diese Stelle geeignet ist. Die praktische Berufserfahrung in diesem Bereich und absolvierte Weiterbildungen sollten ebenfalls genannt werden. 

Bewirbt sich beispielsweise jemand auf eine ausgeschriebene Stelle in der Erlebnispädagogik, nützt es nichts, wenn entsprechende Zusatzqualifikationen nur im Lebenslauf enthalten sind. Fehlt eine anschauliche Beschreibung dieser Kompetenzen im Anschreiben, hört der verantwortliche Personaler nach dem Anschreiben auf zu lesen, da er davon ausgeht, dass die eigentliche Voraussetzung für den Job nicht vorhanden ist. Gleiches gilt in Bezug auf Zusatzqualifikationen, die für den Job relevant sind. Spielt eine Bewerberin ein Instrument, kann das bei einer Stelle in der Kinderbetreuung ausschlaggebend für eine Zusage sein, wenn die Einrichtung musikalische Früherziehung anbietet.

Auch eine Angabe zum gewünschten Gehalt gehört in der Pädagogik üblicherweise in das Anschreiben. Hier unterscheiden sich Stellenausschreibungen im öffentlichen Bereich von Pädagogenstellen in der freien Wirtschaft. Im Fall von öffentlichen Einrichtungen unterliegt das Gehalt einer tariflichen Regelung. Die Entgeltgruppe ist dann meist schon in der Stellenausschreibung genannt, somit entfällt der Gehaltswunsch. Private Unternehmen verlangen dagegen oft explizit eine Gehaltsvorstellung, die dann auch im Anschreiben genannt werden sollte.

Wer Unterstützung beim Verfassen des Anschreibens für eine Stelle in der Pädagogik sucht, findet online zahlreiche Musteranschreiben.

Der Lebenslauf sollte möglichst lückenlos alle bisherigen und relevanten Stationen der Ausbildungs- und Berufslaufbahn aufzeigen. Auch hier gilt zu berücksichtigen, um welche Art von Stelle es sich handelt, um entsprechende pädagogische Erfahrungen hervorzuheben und das Profil zu schärfen. Das können absolvierte Praktika sein, begleitete Lehrprojekte, Tätigkeiten als Dozent:in oder aber das Thema einer Promotion in der Pädagogik. Solche Informationen helfen potenziellen Arbeitgebern, die fachspezifischen Kenntnisse eines Bewerbers oder einer Bewerberin besser einzuschätzen.

Auch persönliche Interessen und Leidenschaften wie Sport, Theater, Film und Musik, oder ehrenamtliche Tätigkeiten schärfen das Profil und sagen viel über einen Bewerber oder eine Bewerberin aus – letztlich auch darüber, wie gut er oder sie für eine Stelle geeignet ist. Geht jemand regelmäßig ins Theater, kennt er sich in dieser Szene gut aus, was hilfreich für eine Stelle als Pädagog:in im Kulturbereich sein kann.

Ein Bewerbungsfoto ist kein Muss, hilft dem Gegenüber aber, sich ein Bild davon zu machen, mit wem er es zu tun hat. Neben angemessener, klassischer Kleidung ist gerade im pädagogischen Bereich darauf zu achten, dass das Foto natürlich, sympathisch und nahbar wirkt.

Wer als Pädagoge oder Pädagogin arbeitet, hat in erster Linie mit Menschen zu tun. Hier sind vor allem Einfühlungsvermögen, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit gefragt, aber auch Durchsetzungsvermögen, psychische und körperliche Belastbarkeit sowie Selbstsicherheit. Neben Kompetenzen für den zwischenmenschlichen Umgang gehören organisatorische und kreative Tätigkeiten zu den Aufgaben. Persönliche Stärken in diesen Bereichen sollten in der Bewerbung genannt und – wenn möglich – belegt werden.

  1. Persönlichkeit: Bei pädagogischen Jobs steht das menschliche Miteinander im Fokus. Die Beschreibung der eigenen Persönlichkeit sollte deshalb ausreichend Raum bekommen.
  2. Kreativität: Eine Bewerbung sticht hervor, wenn sie kreativ ist – beispielsweise mit einem selbst gestalteten Flyer oder einem Video. Das gilt vor allem für Medien-, Theater-, Musik- oder Kulturpädagoginnen und -pädagogen.
  3. Know-how: Aus der Bewerbung sollte klar hervorgehen, in welchen Tätigkeitsbereichen und beruflichen Stationen pädagogisches Know-how gewonnen wurde – und ggf. sogar Führungskompetenzen, wenn es etwa um die Stelle für die Leitung einer pädagogischen Einrichtung geht.
  4. Publikationen: Wer Publikationen vorzuweisen hat, sollte diese in einer Publikationsliste in der Bewerbung unbedingt mit aufführen. Das ist besonders bei Stellen im wissenschaftlichen Bereich relevant.
  5. Sprachkompetenzen: Pädagog:innen arbeiten mit Menschen verschiedener Nationalitäten. Immer mehr gefragt sind daher Fremdsprachenkenntnisse, interkulturelle Kompetenzen und Stärken in der Vermittlung von Deutsch als Alltagssprache. Wer über diese Kompetenzen verfügt, sollte sie auch in der Bewerbung hervorheben.
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