Quereinsteiger oder Seiteneinsteiger - was ist der Unterschied?
Im Alltag werden die Begriffe Quer- und Seiteneinsteiger häufig synonym verwendet, und auch in der offiziellen Kommunikation werden sie nicht immer trennscharf genutzt: Während manche Bundesländer streng zwischen Quer- und Seiteneinsteigern unterscheiden, kennen andere nur einen der beiden Wege oder gebrauchen beide Wörter gleichbedeutend. Beiden Begriffen ist in jedem Fall gemein, dass sie Menschen bezeichnen, die ohne vorheriges Lehramtsstudium als Lehrer in den Schuldienst einsteigen.
Dort, wo genauer differenziert wird, beschreibt der Quereinsteiger einen (angehenden) Lehrer, der im ersten Schritt den Vorbereitungsdienst – das sogenannte Referendariat – absolviert. Der Seiteneinsteiger beginnt sofort zu unterrichten und wird parallel in seinem neuen Beruf geschult. Das kann beispielsweise durch Mentorenprogramme, Unterrichtsbesuche und Seminare erfolgen. Die Beschäftigung als Seiteneinsteiger ist häufig befristet, bis sich der Kandidat oder die Kandidatin bewährt hat.
Welche Voraussetzungen gibt es für den Quereinstieg ins Lehramt?
Da nicht nur die Begrifflichkeiten, sondern die ganze Bildungspolitik Ländersache ist, gelten für Quereinsteigende unterschiedliche Voraussetzungen je nach Bundesland. Grundvoraussetzung ist in aller Regel aber ein Master-, Magister- oder Diplomabschluss in einem Fach, dessen Inhalte auf ein Schulfach übertragen werden können. Während also die Anglistin gut bundesweit Englisch unterrichten kann, wird es einem Absolventen der Finnougristik schwerer fallen, eine Schule zu finden, zu deren Lehrplan seine Kenntnisse passen.
Der Abschluss an einer ausländischen Universität wird unter Umständen auch anerkannt. Falls Sie jedoch kein deutscher Muttersprachler sind, sollten Sie Sprachkenntnisse auf hohem Niveau nachweisen können. Eine Promotion ist für den Quereinstieg nicht erforderlich, wird aber in der Regel wohlwollend betrachtet und kann auch bei späteren Karrierezielen – etwa der Übernahme von Leitungsfunktionen – hilfreich sein.
Der Vorbereitungsdienst für Quereinsteiger dauert in der Regel 18 Monate, Teilnehmer sind während dieser Zeit oftmals Beamte oder Beamtinnen auf Widerruf. Einige Bundesländer bieten auch die Möglichkeit, den Vorbereitungsdienst in Teilzeit zu absolvieren.
Wenn Sie sich spezifischer zu den Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für Quer- und Seiteneinsteiger ins Lehramt in einem speziellen Bundesland informieren möchten, finden Sie hier weitere Informationen: