Pädagoge Gehalt
Was verdient ein Pädagoge oder eine Pädagogin?

Dirigent Symbolbild Paedagoge Gehalt

Das Bruttogehalt eines Pädagogen oder einer Pädagogin variiert von Bundesland zu Bundesland © Beate-Helena / photocase.de

Kinder und Jugendliche unterrichten, außerschulische Bildungsmaßnahmen betreuen oder aber in der Erwachsenenbildung tätig sein – Pädagogen und Pädagoginnen stehen viele Türen offen. Ebenso unterschiedlich wie die Tätigkeiten fallen die Gehälter aus.

Veröffentlicht: 12.07.2023

Von: Andrea Martini

Geht es um die Verdienstaussichten von Pädagogen und Pädagoginnen, kommen wie bei vielen Berufen Ausbildungsweg, Tätigkeitsbereich und Berufserfahrung in die Waagschale. Auffällig sind dabei die Unterschiede zwischen den verschiedenen Jobs.

In der Regel sind Pädagogen und Pädagoginnen für öffentliche Einrichtungen tätig – ihr Gehalt unterliegt somit dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD), dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) oder dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst, Sozial- und Erziehungsdienst (TVöD-SuE).

Je nach Ausbildung und gewähltem Beruf werden Pädagog:innen in verschiedene Entgeltgruppen eingestuft.
 

  • Fachhochschulabsolvent:innen und Berufsanfänger:innen mit einem Bachelorabschluss erhalten im TVöD ein Gehalt gemäß den Entgeltgruppen E9 bis E12 (gehobener Dienst), was einem monatlichen Einstiegsgehalt zwischen ca. 3.000 und ca. 3.700 Euro brutto entspricht. Mit einem Diplom oder Masterabschluss erfolgt die Einstufung in den höheren Dienst ab Entgeltgruppe E13. Hier liegt der anfängliche Lohn bei rund 4.200 Euro. Die Gehälter im TV-L weichen davon nur marginal ab. Mehr Informationen zu den Tarifverträgen sowie die vollständigen Entgelttabellen finden sich in unserem Artikel zum Gehalt im Öffentlichen Dienst.
  • Erzieher:innen, Beschäftigte von Kindergärten, Kinderpflegende und Sozialpädagog:innen werden nach dem TVöD-SuE bezahlt. Das monatliche Einstiegsgehalt für Erziehende liegt demnach in der Gruppe S8a bei etwas über 2.900 Euro, für Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen bei rund 3.300 Euro (S11b). Leitende großer Kitas oder Erziehungseinrichtungen werden in Entgeltgruppe S18 mit mindestens 4.000 Euro entlohnt. Der TvÖD-SuE wird näher in unserem Artikel zum Gehalt in der Sozialen Arbeit erklärt.
  • Wer den beliebtesten Pädagogikzweig wählt und sein Gehalt als verbeamteter Lehrer oder Lehrerin bezieht, erhält bei Berufsstart an einem Gymnasium ein Einstiegsgehalt von rund 4.500 Euro brutto im Monat im bundesweiten Schnitt (Besoldungsgruppe A13). Als Grundschullehrerin und auch als Real- und Hauptschullehrer wird das Gehalt in einigen Bundesländern noch nach A12 bezahlt, was in der Regel Abschläge von mehreren Hundert Euro pro Monat nach sich zieht. Tariflich angestellte Lehrende bekommen meist ein vergleichbares Bruttogehalt; netto fällt das monatliche Einkommen aufgrund der zu leistenden Sozialabgaben und ohne Zulagen aber niedriger aus. 


Das Gute an einem tarifgebundenen Gehalt ist, dass es mit den Jahren steigt, ohne dass darüber verhandelt werden muss. Innerhalb jeder Entgeltgruppe gibt es verschiedene Erfahrungsstufen. Beginnt eine Pädagogin beispielsweise mit der Stufe 1, wird sie in der Regel schon nach einem Jahr Berufstätigkeit in Stufe 2 versetzt, nach weiteren zwei Jahren in Stufe 3 – je nach Entgeltgruppe stehen dann bereits mehrere Hundert Euro mehr Bruttolohn auf dem Gehaltszettel. 

Konkret kann ein Pädagoge der Entgeltgruppe 9a auf maximal knapp über 4.000 Euro brutto im Monat kommen, eine Pädagogin der Entgeltgruppe 12 auf rund 6.000 Euro. In E13 liegt der Höchstsatz circa 100 Euro höher. Erzieher, die nach TVöD-SuE bezahlt werden, erreichen in der höchsten Erfahrungsstufe (S8a) rund 4.000 Euro brutto, Sozialarbeiterinnen kommen auf rund 4,700 Euro (S11b), Leitende von Kindergärten auf rund 6.000 Euro (S18).

Pädagog:innen, die nicht nach Tarif bezahlt werden, schaffen sich mit wachsender Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen die Voraussetzungen für einen höheren Verdienst, beispielsweise in der freien Wirtschaft. Die Gehälter hier sind Verhandlungssache und von vielen Faktoren abhängig. Eine pauschale Aussage über die Höhe der möglichen Verdienste ist nicht möglich. 

Wer nicht nur die Bildung anderer, sondern auch die eigene vorantreiben möchte, hat die Möglichkeit, im Bereich der Pädagogik zu promovieren. Der Verdienst von Doktoranden und Doktorandinnen, die in der Regel an Universitäten oder Forschungseinrichtungen tätig sind, richtet sich dabei meist nach dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder (TV-L). Die Einstufung erfolgt in die Entgeltgruppe E13, abhängig von der Berufserfahrung beginnend bei rund 4.200 Euro.

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Das Bruttogehalt eines Pädagogen oder einer Pädagogin variiert von Bundesland zu Bundesland. Laut dem Entgeltatlas der Arbeitsagentur, der seine Daten von mehr als 125.000 von Arbeitgebern gemeldeten Sozial- und Rentenversicherungsangaben bezieht, lag das mittlere monatliche Vollzeit-Bruttoentgelt (Median) im Juli 2023 deutschlandweit bei 3.343 Euro. Am geringsten fällt es danach in Sachsen aus (2.957 Euro) aus. Am höchsten ist der Verdienst in Bayern – hier erhalten Pädagog:innen im Schnitt monatlich 3.681 Euro. Für die Bundesländer Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland war die Datenlage zu gering und die Aussagekraft der Entgeltverteilungen nicht ausreichend. 

Zu den von der Arbeitsagentur erfassten Berufen in diesem Bereich zählen männliche und weibliche Pädagogen, Bildungsforscher:innen, Museumspädagog:innen, Kulturpädagog:innen, Medienpädagog:innen sowie Kindheitspädagog:innen.

Pädagogik: Gehalt nach Bundesländern

Bundesland Monatliches Bruttogehalt in Euro

Baden-Württemberg

3.515

Bayern

3.681

Berlin

3.169

Brandenburg

3.041

Bremen

keine Angabe

Hamburg

3.176

Hessen

3.334

Mecklenburg-Vorpommern

keine Angabe

Niedersachsen

3.259

Nordrhein-Westfalen

3.321

Rheinland-Pfalz

3.301

Saarland

keine Angabe

Sachsen

2.957

Sachsen-Anhalt

3.308

Schleswig-Holstein

3.551

Thüringen

3.168

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Im Bereich der Pädagogik gibt es viele eigenständige Berufsfelder, für die verschiedene Gehälter gezahlt werden. So beträgt beispielsweise das Gehalt eines Pädagogen oder einer Pädagogin bei den örtlichen Jugendämtern zwischen rund 3.300 Euro und knapp 5.000 Euro brutto im Monat. Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen kommen hier im Schnitt auf rund 3.900 Euro.

Theaterpädagog:innen verdienen gemäß der Gehaltsdatenbank Gehaltsvergleich.com etwa 2.700 Euro, Pflegepädagog:innen etwa 3.400 Euro. Für Medienpädagogen und -pädagoginnen bewegt sich der durchschnittliche Verdienst bei etwas über 3.700 Euro, Sonderpädagogen und Sonderpädagoginnen kommen auf ein Durchschnittsgehalt von rund 3.000 Euro.

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