Gehalt im öffentlichen Dienst: TVöD, TVöD-SuE
Sozialarbeiter und Sozialpädagogen sind häufig beim Bund oder einer Kommune angestellt. In diesem Fall entspricht die Bezahlung dem geltenden Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD).
Um der Differenzierung der verschiedenen Aufgabenfelder im sozialen Bereich Rechnung zu tragen, wurde für den Sozial- und Erziehungsdienst auf kommunaler Ebene eine eigene Tabelle eingeführt (TVöD-SuE). Sie gliedert sich in unterschiedliche Entgeltgruppen, wobei für Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen die Entgeltgruppen S 11b, S 12 und S 14 relevant sind. Hier finden sich bis auf ganz wenige Ausnahmen (beispielsweise Jugendamtsleitende, die noch höher eingegliedert werden) alle sozial Arbeitenden im öffentlichen Dienst wieder.
- Rund 90 Prozent aller Sozialarbeitenden und Sozialpädagog:innen werden nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nach dem Tarif S 11b bezahlt.
- Unter S 12 fallen fachlich schwierige Tätigkeiten wie beispielsweise die Arbeit mit Drogenabhängigen.
- Unter S 14 werden Sozialarbeitende und Sozialpädagog:innen mit Tätigkeiten in Garantenstellung eingeordnet, beispielsweise bei Entscheidungen zur Gefahrenvermeidung des Kindeswohls.
Innerhalb dieser Gruppen gibt es sechs Erfahrungsstufen, die sich nach der Beschäftigungsdauer richten.
Wo verdienen Sozialarbeiter und Sozialpädagogen am meisten? Gehalt nach Bundesland
Ein wesentlicher Faktor für den Verdienst von Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen ist die Region, in der sie tätig sind. Die Unterschiede sind vergleichsweise hoch: Zwischen den Bundesländern Thüringen (42.384 Euro im Jahr) und Hessen (50.676 Euro im Jahr) variiert der Gehaltsmedian bezogen auf eine Vollzeitstelle um rund 8.000 Euro pro Monat. Die einzelnen Werte für jedes Bundesland (Stand November 2022) lassen sich aus der folgenden Tabelle ablesen.
Gehalt nach Altersgruppe und Geschlecht
Wie in den meisten Berufsgruppen bekommen auch bei den Personen, die sozialer Arbeit nachgehen, die Männer im Mittel ein höheres Gehalt. Während Frauen mit einem Median von knapp 48.000 Euro jährlich auskommen müssen, verdienen Männer rund 52.000 Euro.
Der Entgeltatlas erfasst zudem drei verschiedene Altersgruppen, die in der Regel mit einer unterschiedlichen Berufserfahrung einhergehen. So verdienen
- unter 25-Jährige im Mittel 41.520 Euro brutto pro Jahr,
- 25- bis 54-Jährige 47.868 Euro und
- über 55-Jährige knapp 57.900 Euro.
Doktorand, Postdoc, Professorin: Gehalt in der Wissenschaft
Wissenschaftlerinnen, die beispielsweise als wissenschaftliche Mitarbeitende an einer Universität beschäftigt sind, werden nach Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) bezahlt und werden hier in die Entgeltgruppe 13 eingruppiert.
Demnach können Sozialpädagog:innen sowie Sozialarbeitende in der niedrigsten Erfahrungsstufe an der Uni (Prognose 2023) 52.207 Euro und in der höchsten Erfahrungsstufe 75.254 Euro im Jahr verdienen (Stand November 2022). Mit einer abgeschlossenen Promotion oder als Professor:in erhöht sich das Gehalt noch einmal. Für Professuren gilt die W-Besoldung (W1 bis W3). In der Wissenschaft finden sich also die meisten sozialen Berufe mit hohem Gehalt.
Das Gehalt von Sozialarbeitenden in der freien Wirtschaft
Während Sozialarbeiter:innen im öffentlichen Dienst nach Tarif bezahlt werden, kommt es beim Gehalt in der freien Wirtschaft immer auf die Branche, die Unternehmensgröße und auch auf die Berufserfahrung an. Daher lässt sich der Verdienst von Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen in der Wirtschaft nicht verallgemeinert darstellen.
In der betrieblichen Sozialarbeit wie beispielsweise als Human Ressource Manager:in können Sozialarbeitende und Sozialpädagog:innen laut Stepstone im Durchschnitt 65.200 Euro brutto im Jahr verdienen (Stand November 2022).