Im Fachbereich Pädagogik promoviert in etwa jeder zehnte Absolvent. Die meisten von ihnen bleiben der Wissenschaft auch nach dem Doktortitel treu. Doch welche Art der Promotion ist in der Pädagogik üblich? Was gibt es zu beachten, und lohnen sich die Mühen am Ende?
Welche Art der Promotion ist für Pädagogen üblich?
Wie in anderen Fachbereichen besteht auch in der Pädagogik die Möglichkeit einer individuellen oder einer strukturierten Promotion. Der Großteil der Pädagogik-Promovenden entscheidet sich für die Individualpromotion, das heißt, die Doktoranden suchen sich einen Betreuer und arbeiten eigenständig an ihrer Dissertation. Dabei ist die interne individuelle Promotion, also eine in der Universität verankerte Arbeit, der gängigste Weg bei den Pädagogen. Externe Promotionen sind in diesem Bereich selten.
Das strukturierte Promotionsmodell ist in der Pädagogik bislang noch nicht sehr verbreitet. So sind lediglich circa zehn Prozent der promovierenden Erziehungswissenschaftler Mitglied eines strukturierten Programms. Ein solches bietet neben individueller Betreuung einen festen Lehrplan für eine vorgegebene Zeit und ein Stipendium. Pädagogen, die im Rahmen eines strukturierten Modells promovieren möchten, können sich zum Beispiel an der Graduiertenschule Musikpädagogik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main oder am Graduiertenkolleg Waldorfpädagogik an der Alanus Hochschule bewerben.
Welche Besonderheiten gibt es beim Promovieren in der Pädagogik?
Die durchschnittliche Promotionsdauer im pädagogischen Bereich liegt beispielsweise bei Erziehungswissenschaftlern bei 4,3 Jahren. Um diese Zeit auch finanziell zu meistern, arbeiten die meisten Pädagogik-Promovenden als wissenschaftliche Mitarbeiter an der Universität, an der sie promovieren. Besonders begabte Doktoranden können sich darüber hinaus für ein Promotionsstipendium beziehungsweise einen Wissenschaftspreis bewerben. Einige dieser Auszeichnungen und Stipendien werden speziell auch für den pädagogischen Bereich ausgelobt.
Auch in der Pädagogik besteht die Möglichkeit der sogenannten Direktpromotion – einer Promotion, die ohne Masterstudium oder Diplomabschluss direkt an den Bachelor anschließt. Laut dem Hochschulkompass, dem Informationsportal der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), bieten 76 der insgesamt 132 pädagogischen Fakultäten diesen Shortcut an. Allerdings wird er wie in anderen Fachbereichen nur sehr selten wahrgenommen. Ähnlich verhält es sich mit der sogenannten kumulativen Dissertation, bei der die Doktoranden mehrere einzeln veröffentlichte Fachartikel einreichen können: 89 pädagogische Fakultäten deutschlandweit bieten diese Promotionsform zwar an, doch üblich in dem Fachbereich ist das traditionelle Modell, die Monografie.