MINT-Stipendium
MINT: Förderungen im Überblick

Eine Gruppe junger Ingenieur:innen

Zahlreiche MINT-Stipendien bieten Unterstützung und Perspektiven für Studierende und Promovierende © xavierarnau / iStock.co

Ob Studium, Promotion oder Forschungsprojekt: Stipendien können die Finanzierung retten, auch und gerade im MINT-Bereich. Wichtige Stipendiengeber im Überblick

Veröffentlicht: 04.03.2024

Von: Sandra Frielingsdorf

Es gibt zahllose Stiftungen, Bundesprogramme und auch Unternehmen, die Stipendien in den MINT-Fächern anbieten. Manche nur für eines oder zwei der Fächer, andere für alle vier. Einige unterstützen Studienanfängerinnen, andere Forschungsprojekte, Auslandsaufenthalte oder Promotionsvorhaben. Hier ein kurzer Überblick über einige fachspezifische Stipendiengeber, weiter unten finden Sie Informationen zu fachübergreifenden Stipendien.


Viele Stipendien richten sich nicht konkret an MINT-Studierende oder -Wissenschaftler:innen, sondern stehen Interessierten aus allen Fachbereichen offen. Im Folgenden stellen wir einige der wichtigsten Stipendiengeber vor. Welcher der richtige ist, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Manche legen beispielsweise besonders viel Wert auf gesellschaftliches Engagement, andere unterstützen besonders gerne künstlerische Fächer, wieder andere bevorzugt Frauen.

Gefragt ist das sogenannte Deutschlandstipendium, auf das sich jährlich zahlreiche junge Talente bewerben. Unterstützt werden die ausgewählten Stipendiat:innen mit einer monatlichen Finanzspritze von 300 Euro. Nicht nur MINT-Interessierte können sich bewerben, sondern auch Studierende anderer Studiengänge. Ziel soll sein, Talente während ihrer Studienzeit zu unterstützen – vor allem dann, wenn es finanziell knapp wird. Sehr gute Ergebnisse beim Abitur und im Studium sind für Bewerber:innen allerdings Pflicht.

Von Hochschule zu Hochschule unterscheiden sich die spezifischen Voraussetzungen für Stipendien nochmals, doch generell gilt, dass junge Menschen, die sich neben ihrem Studium auch gesellschaftlich engagieren, höhere Chancen haben, ein Stipendium zu bekommen. Interessierte sollten sich genau über die Voraussetzungen für das Deutschlandstipendium informieren. 

Der DAAD fördert Studienaufenthalte im Ausland – Studium, Promotion, Praktika, Summer Schools und ähnliches. Es gibt zahlreiche Programme in unterschiedlichem Umfang für verschiedenste Fachbereiche, von der mehrtägigen Bildungsreise bis hin zum kompletten Master. Mehr Informationen hier.

Mit den 13 Begabtenförderungswerken unterstützt der Bund besonders talentierte und engagierte Studierende und Promovierende aller Fachrichtungen. Auf der Infoseite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) heißt es: „Das Grundstipendium für Studierende wird in Anlehnung an das BAföG abhängig vom eigenen Einkommen und Vermögen sowie vom Einkommen der Eltern bzw. des Ehegatten berechnet. Es beträgt maximal 812 Euro pro Monat. Zusätzlich erhalten die Stipendiaten eine monatliche Studienkostenpauschale in Höhe von 300 Euro. Promovierende erhalten mit dem Wintersemester 2023/2024 ein Stipendium in Höhe von monatlich 1.450 Euro. Im Herbst 2024 und 2025 sind weitere Erhöhungen um je 100 Euro vorgesehen, so dass der monatliche Satz dann bei 1.650 Euro liegen wird. Auch die Regelförderdauer wurde angehoben.“

Die 13 Begabtenföderungswerke:

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Viele junge Menschen leben im Glauben, dass Stipendien nur an die Talente mit dem besten Notendurchschnitt vergeben werden. Doch es kommt nicht immer nur auf Leistung an, sondern oftmals auch darauf, mit welcher Motivation und auf welche Art und Weise sich die Interessenten bewerben. Wer clevere Bewerbungen mit Köpfchen schreibt, hat beispielsweise gute Chancen. Wichtig ist, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen und sich nicht auf eine einzelne Stiftung oder ein einzelnes Unternehmen zu verlassen.

Bundesweit gibt es mehr als 2.000 Stiftungen – und es gibt sogar Stipendien, die von niemandem in Anspruch genommen werden, weil die Bewerber:innen fehlen. Gerade für Stiftungen spielt beispielsweise gesellschaftliches Engagement teilweise eine wichtigere Rolle als ein erstklassiger Notendurchschnitt. Das wissen viele potenzielle Bewerber:innen nicht und schrecken aus Angst, eine Absage zu erhalten, vor einer Bewerbung zurück. Wer sich beim Schreiben der Bewerbung jedoch sichtlich Mühe gibt und guten Willen zeigt, hat durchaus gute Chancen.

Die „perfekte“ Bewerbung muss gar nicht perfekt sein. Wer sich für den oft langen Bewerbungsprozess entscheidet, muss zwar schon im Anschreiben überzeugen. Die Anforderungen an Bewerber:innen sind allerdings realistisch gesetzt und je nach Anbieter sehr verschieden: Ein 1,0-Abiturschnitt muss es nicht sein. Vielmehr wird im Anschreiben der Bewerber:innen deutlich, ob sie sich für ein Stipendium eignen.

Wie sich die Interessenten präsentieren, ist besonders wichtig. Ideal ist es, sich in einer kurzen Einleitung vorzustellen und dann zu beschreiben, weshalb man sich ausgerechnet beim ausgewählten Unternehmen oder der spezifischen Stiftung bewirbt. Was eine Zusammenarbeit bringen könnte, sollte ebenfalls in wenigen Sätzen betont werden.

Das Geld, das jungen Menschen bei einem Stipendium oft besonders wichtig ist, ist das eine – es kann beispielsweise helfen, finanziell unabhängig zu werden. Doch auch das Netzwerk, das durch ein genehmigtes Stipendium aufgetan wird, sollte nicht unterschätzt werden.

Die Unterstützung, die Unternehmen und Stiftungen im Hinblick auf die Entwicklung ihrer Schützlinge durch ausgewählte Seminare oder sogar persönliche Mentor:innenen leisten, ist häufig für deren Zukunft elementar wichtig. Die Kontakte, die Stipendiat:innen knüpfen, sind vielschichtig und im Berufsleben das A und O. Gerade in MINT-Berufen können Beziehungen darüber entscheiden, ob später auch internationaler Erfolg im Rahmen des Möglichen liegt. 

Die Förderung von Interessen im Bereich der MINT-Fächer wird bereits vom Jugendalter an unterstützt. Plus-MINT ist beispielsweise eine Talentförderung, die jungen Talenten völlig unabhängig vom Einkommen der Eltern den Besuch eines Internats mit Fokus auf MINT-Fächer ermöglicht.

Wer also schon in jungen Jahren in den Fächern Mathematik, Informatik, Biologie, Physik, Chemie oder Technik herausragende Leistungen erbringt, könnte sich einmal näher mit dem Programm von Plus-MINT befassen. Das Ziel soll eine wissenschaftliche Karriere sein. Dazu wird den jungen Talenten schon früh ermöglicht, ihr Wissen zu erweitern und zu festigen. Die Struktur des Internats soll dabei helfen, mit anderen Jugendlichen, die gleiche oder ähnliche Interessen hegen, in Kontakt zu kommen.

Um für ein MINT-Schülerstipendium in Betracht gezogen zu werden, sind vor allem Neugierde und Lernbereitschaft wichtig. Der eigenständige Wunsch, bereits vorhandenes Wissen zu intensivieren ist nur eine der Voraussetzungen. Die genaueren Anforderungen können auf der Internetseite von Plus-MINT eingesehen werden.

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