MINT-Berufe: Wo können Absolventinnen und Absolventen arbeiten?
Die Liste an MINT-Berufen ist lang. Im Mathematik-Bereich gehören dazu etwa der Beruf des Softwareentwicklers oder der Wirtschaftsmathematikerin. In der Informatik arbeiten beispielsweise Fachinformatiker, IT-Systemelektronikerinnen oder Informationselektroniker.
Zu den naturwissenschaftlichen MINT-Berufen gehören unter anderem Chemie-, Biologie- und Physiklaborantinnen, Chemikanten oder pharmazeutisch-technische Assistenten. Mechatroniker, Anlagenmechanikerinnen, Zerspanungsmechaniker und Industrieelektrikerinnen sind dem Technik-Bereich der MINT-Berufe zugehörig.
Mit rund 9,5 Millionen Menschen ist ein Fünftel der erwerbstätigen Deutschen im MINT-Sektor beschäftigt. Das Statistische Bundesamt listet für 2021 die folgenden Berufskategorien für MINT-Expertenberufe mit den zugehörigen Zahlen der in diesen Kategorien sozialversicherungspflichtig Beschäftigten:
Arbeiten in MINT-Berufen: Voraussetzungen
Ein grundsätzliches technisches Verständnis sowie ein Interesse an Naturwissenschaften sind für ein Studium und einen späteren Beruf im MINT-Bereich natürlich eine optimale Voraussetzung. Dennoch gilt: Auch wer kein Naturtalent in beispielsweise Mathe oder Informatik ist, braucht vor einem MINT-Studium nicht zurückschrecken.
Jeder kann erfolgreich ein MINT-Studium absolvieren und in einer nachfolgenden beruflichen Tätigkeit im MINT-Sektor erfolgreich und glücklich sein – vorausgesetzt, es ist eine Begeisterung für das angestrebte Berufsziel sowie die Motivation vorhanden, (noch) nicht vorhandenes Wissen mit Fleiß zu erlernen.
Weitere wichtige Voraussetzungen für das Arbeiten im MINT-Bereich:
- logisches, analytisches Denkvermögen
- exakte und sorgfältige wissenschaftliche Arbeitsweise
- innovatives, kreatives Denken
- Zahlenaffinität
- Freude am Forschen
- Disziplin und Durchhaltevermögen
Die formalen Hürden sind bei MINT-Studiengängen niedrig: Viele MINT-Fächer haben keinen oder nur einen niedrigen Numerus Clausus (NC).
Das Angebot an MINT-Berufen ist nicht nur für Absolventinnen und Absolventen eines MINT-Studiengangs vielfältig, sondern ebenso für Schulabgänger, die eine Ausbildung anstreben. MINT-Azubis winken attraktive Gehälter, unbefristete Verträge sowie vielfältige Karrieremöglichkeiten in einem spannenden Arbeitsumfeld.
Karriereperspektiven und Gehalt im MINT-Bereich
Wie bereits angesprochen herrscht in der MINT-Branche ein Fachkräftemangel. Ob Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik: Die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften hat zur Folge, dass die Gehaltsaussichten im MINT-Bereich mit häufig mehr als 70.000 Euro brutto pro Jahr grundsätzlich sehr gut sind.
- Nach Angaben des Entgeltatlas der Arbeitsagentur liegt der Verdienst für Mathematiker im Median bei gut 71.000 Euro brutto im Jahr.
- Informatiker mit Hochschulabschluss verdienen demnach nahezu ebenso viel, nämlich im Median gut 70.000 Euro brutto im Jahr.
- Im Bereich Naturwissenschaften führt der Entgeltatlas für den Beruf des Physikers einen Verdienst im Median von über 74.000 Euro brutto im Jahr an.
- Auch im Bereich Technik sind die Gehälter gut, allerdings gibt es hier beim Lohn teils große Unterschiede. Während der Entgeltatlas etwa für den Beruf Ingenieur oder Ingenieurin Agrartechnik einen Verdienst im Median von mehr als 74.000 Euro brutto im Jahr angibt, sind es für den Beruf Ingenieur oder Ingenieurin Architektur „nur“ rund 57.000 Euro brutto im Jahr.
Für alle vier Bereiche gilt: Die tatsächlichen Gehälter variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie Berufserfahrung, Geschlecht, Abschluss bzw. akademischer Grad (eine Promotion kann sich sehr positiv auf das Gehalt auswirken), Standort und Unternehmensgröße.