Bewerbung Naturwissenschaften
Worauf muss man bei einer Bewerbung als Naturwissenschaftler achten?

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Was gehört in die Bewerbung eines Naturwissenschaftlers? © Meiying Ng / unsplash.com

Eine Bewerbung soll einen möglichst positiven ersten Eindruck des Bewerbers hinterlassen. Während in vielen Branchen die Soft Skills immer wichtiger werden, kommt es bei Naturwissenschaftlern vor allem auf Forschungserfahrungen und fachliche Qualifikationen an.

Veröffentlicht: 04.12.2017

Von: Linda Hartmann

Allgemein gilt für Bewerbungen im Bereich Naturwissenschaften, was auch für andere Fachgebiete zutrifft: Sie sollte übersichtlich und gut strukturiert sein, damit sich der Personaler möglichst schnell ein Bild des Bewerbers machen kann. Sowohl das Anschreiben als auch der Lebenslauf sollten darum auf das Wesentliche reduziert und vor allem individuell an das jeweilige Stellenprofil angepasst werden. Das bedeutet, dass speziell jene Fähigkeiten und Berufserfahrungen hervorgehoben werden, die für die ausgeschriebene naturwissenschaftliche Stelle besonders wichtig sind.

Grundsätzlich besteht die Bewerbung eines Naturwissenschaftlers ebenso wie Bewerbungen in anderen Fachrichtungen aus Titelblatt, Anschreiben und Lebenslauf sowie einem Foto, das entweder auf dem Titelblatt oder dem Lebenslauf platziert werden kann, und Anlagen wie relevanten Abschluss- und Arbeitszeugnissen. Im wissenschaftlichen Umfeld wird die Bewerbung eines Naturwissenschaftlers zudem um eine Forschungs- und Publikationsliste ergänzt.

Wer sich als Naturwissenschaftler bewirbt, sollte bei der Bewerbung ein paar Besonderheiten beachten. So macht es zum Beispiel einen deutlichen Unterschied, ob eine Bewerbung an ein wirtschaftliches Unternehmen oder an eine wissenschaftliche Einrichtung adressiert ist.

Während es in der Wirtschaft – je nach Position – häufig auch um Soft Skills und flott formulierte Anschreiben geht, liegt der inhaltliche Schwerpunkt bei Bewerbungen in der Wissenschaft in der Regel hauptsächlich auf den harten Fakten, also der akademischen Laufbahn und den in diesem Rahmen erlangten wissenschaftlichen Erfahrungen und Fähigkeiten des Bewerbers.

Dementsprechend wichtig ist es, diese Kenntnisse bei einer an eine akademische Institution adressierten Bewerbung nicht zu verstecken, sondern ihnen genügend Platz einzuräumen. Dazu wird in der Regel eine Forschungs- und Publikationsliste als sogenannte „Dritte Seite“ hinzugefügt, auf der die einschlägigen Informationen übersichtlich dargestellt werden. In der Wirtschaft hingegen ist dies weder notwendig noch erwünscht und sollte darum unterlassen werden.


Das Anschreiben sollte maximal eine Seite lang sein und nicht einfach den Lebenslauf in anderen Worten wiederholen. Stattdessen sollten darin zur ausgeschriebenen Stelle passende Schwerpunkte gesetzt werden. Das Anschreiben soll dem Leser möglichst prägnant vermitteln, warum der Bewerber der richtige Kandidat für den angestrebten Arbeitsplatz ist. Darum ist es unabdingbar, den Text an jeden potenziellen Arbeitgeber individuell anzupassen. Denn auch wenn die Fähigkeiten eines Naturwissenschaftlers dieselben bleiben, ändern sich mit jedem Stellenangebot die Inhalte und Aufgaben. Darum gilt es, entsprechende Schwerpunkte zu setzen, d. h. die eigenen Stärken und Erfahrungen jeweils so herauszuarbeiten, dass sie für das Unternehmen einen sichtbaren Mehrwert darstellen, und diese möglichst zu Beginn des Anschreibens zu platzieren.

Bei Positionen in Forschungsabteilungen und Laboren kommt es für Naturwissenschaftler in der Regel nicht darauf an, bereits Antworten auf bestimmte Fragestellungen parat zu haben, sondern vielmehr darauf, über die erforderlichen Fähigkeiten zu verfügen, um passende Lösungen erarbeiten zu können. Aus diesem Grund sollte das Anschreiben genutzt werden, um Grundlagenwissen und https://www.academics.de/ratgeber/voraussetzungen-professur?#subnav_forschungserfahrung_so_gelingt_der_nachweis mit Beispielen zu belegen, die sich mit den Anforderungen des Stellenangebots decken. Ziel ist es, dem Personaler zu zeigen, welche Fertigkeiten der Bewerber besitzt und wie er das Unternehmen damit bereichern kann.

Im Anschreiben sollte außerdem auf organisatorische Details hingewiesen werden, zum Beispiel das frühestmögliche Eintrittsdatum in den Betrieb (Kündigungsfristen des derzeitigen Arbeitgebers berücksichtigen!).

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Der Lebenslauf eines Naturwissenschaftlers sollte in tabellarischer Form sowie in chronologisch umgekehrter Reihenfolge, also beginnend mit den aktuellsten Ereignissen, Aufschluss über den Werdegang des Bewerbers geben. Dies gilt sowohl für Stationen der schulischen und akademischen Ausbildung als auch für gegebenenfalls bereits absolvierte Praktika in den Naturwissenschaften oder anderweitig erlangte Berufserfahrungen.

Ebenso wie das Anschreiben sollte auch der Lebenslauf an die ausgeschriebene Stelle angepasst werden. Das bedeutet, dass für die jeweilige Position besonders relevante Stationen oder Kenntnisse stärker betont oder detaillierter beschrieben werden als andere. Gleiches gilt für Themen von Forschungs- oder Abschlussarbeiten. Gerade bei Bewerbungen in der Wirtschaft sollte darauf geachtet werden, weniger die Forschung selbst als vielmehr die Kenntnisse und Fähigkeiten zu betonen, die der Bewerber durch seine Forschungsarbeit erlangt hat.

Zusätzliche Informationen wie Hobbys oder spezielle Interessen können bei Bewerbungen um eine Stelle in der Wirtschaft hilfreich sein, weil sie bestimmte Kenntnisse oder auch Charaktereigenschaften des Bewerbers implizieren. Bei Bewerbungen in der Wissenschaft sind solche Angaben hingegen irrelevant.

Weitere Kenntnisse sollten insbesondere dann hervorgehoben werden, wenn sie für die angestrebte Stelle von Bedeutung sind. Praktische Erfahrungen aus Forschungslaboren sollten ebenso angegeben werden wie Anwenderkenntnisse branchenspezifischer EDV-Programme. Auch Nebentätigkeiten, die Qualifikationen für den ausgeschriebenen Arbeitsplatz mit sich bringen, können angegeben werden. Gerade in Unternehmen, deren Entwicklungs- und Forschungsabteilungen international arbeiten, haben außerdem Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen, die entweder im Rahmen spezieller Sprachkurse oder bei längeren Auslandsaufenthalten und beruflichen Stationen im Ausland erworben worden sein können, einen besonders hohen Stellenwert.

Da Naturwissenschaftler zu den promotionsfreudigsten Hochschulabsolventen zählen, sei an dieser Stelle auf ein weiteres Detail hingewiesen: Wer sich direkt im Anschluss oder bereits in den letzten Zügen der Promotion auf eine Stelle bewirbt, sollte beachten, dass der Doktortitel erst nach dem Erhalt der Promotionsurkunde verwendet werden darf. Dennoch sollte auf die Promotion hingewiesen werden, da sie für die meisten akademischen Positionen als Grundvoraussetzung gilt bzw. in der Wirtschaft ein höheres Einstiegsgehalt bedeuten kann.

Optisch geht es bei Bewerbungen in den Naturwissenschaften hauptsächlich darum, dass die Unterlagen übersichtlich sind. Anstelle aufwendiger Layouts sollte eher sichergestellt werden, dass Titelblatt, Anschreiben und Lebenslauf ein einheitliches Schriftbild haben und dass Arbeits- und Hochschulzeugnisse ordentlich eingescannt oder kopiert wurden.

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