Auch im öffentlichen Dienst werden Informatiker:innen händeringend gesucht, beispielsweise als IT-Systemadministrator:in, IT-Projektmanager:in oder IT-Security-Consultant. Ob in der städtischen Verwaltung, in öffentlichen Krankenhäusern, bei der Polizei oder im Bundeskriminalamt – Jobs finden sich fast überall. Das jeweilige Gehalt ist in diesen Bereichen jedoch keine Verhandlungssache, sondern wird in den jeweiligen Tarif- oder Besoldungstabellen festgelegt. Für Informatiker:innen kommen die Entgeltgruppen E10 bis E15 infrage. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das Gehalt an.
Informatikstudiengänge werden immer beliebter. Das belegt die Statistik der Abschlussprüfungen: Im Jahr 2021 gab es in Deutschland 19.746 bestandene Bachelor- und 1.092 Masterprüfungen von Studierenden im Fach Informatik – insgesamt (inklusive Lehramt und HAW) waren es 32.125 bestandene Abschlussprüfungen. Zum Vergleich: 2010 waren es nur 9.445.
Dabei hat auch die Qualität des akademischen Grads Einfluss auf das Gehalt. Mit einem Bachelor in Informatik ist das Einkommen höher als mit einer Informatik-Ausbildung. Absolventen und Absolventinnen mit einem Master in Informatik bekommen noch mehr Gehalt gezahlt: Pro Jahr sind das oft mehrere Tausend Euro. Doch die Informatik wandelt sich schnell. Darum ist Erfahrung in der Praxis oft wichtiger als die Theorie und Bachelor-Absolvent:innen können in vielen Fällen vom Verdienst her zu Master-Absolventinnen aufschließen.
In der Informatik spielt der Doktortitel eine eher untergeordnete Rolle. Dennoch gab es 2021 exakt 8.379 Promovierende im Fach Informatik, davon 1.676 Frauen, wie die Promovierendenstatistik des Statistischen Bundesamts aufzeigt.
Informatiker:innen mit abgeschlossener Promotion dürfen sich über ein deutlich höheres Gehalt freuen als Bachelor- oder Master-Absolvent:innen. Dafür haben sie aber auch viele Jahre länger die Universität besucht.
Zum Verständnis: Die unterschiedlichen Einkommen beziehen sich nicht zwangsläufig auf die gleichen Berufe. Es ist beispielsweise wahrscheinlicher, dass ein Promovend später einmal eine Abteilung leitet als ein Informatiker mit Masterabschluss, und diese Position wird in der Regel besser bezahlt als Projektmitarbeitende ohne Führungsaufgaben.
Wer im IT-Bereich arbeiten möchte, muss nicht zwingend studieren. Auch eine Ausbildung zur Fachinformatikerin oder zum Fachinformatiker mit verschiedenen Schwerpunkten ist möglich, darunter Anwendungsentwicklung, Systemintegration oder digitale Vernetzung. Die Gehälter von Fachinformatikern liegen unter denen der studierten Kollegen und Kolleginnen. Laut dem Gehaltsportal gehalt.de liegt das Durchschnittsgehalt für Fachinformatiker:innen im Schnitt bei 46.895 Euro brutto pro Jahr. Beim Berufseinstieg sind es dabei rund 40.000 Euro, nach etwa zehn Jahren dann 10.000 Euro mehr.