Informatik Gehalt
Was verdienen Informatiker und Informatikerinnen?

Ein lächelnder Informatiker vor seinen Bildschirmen beim Programmieren

Aufgrund des Fachkräftemangels im Bereich Informatik winken, auch ohne Master und Promotion, gute Jobs mit guten Gehältern © Aja Koska / iStock.com

Im Zeitalter der Digitalisierung sind sie sehr gefragt – und daher auch gut bezahlt: Informatiker und Informatikerinnen. Von welchen Faktoren das Gehalt abhängt und in welchen Berufen am besten verdient wird, erfahren Sie hier.

Veröffentlicht: 11.05.2023

Von: Torsten Schulze, Florian Heil, Maike Schade

Der Bereich, in dem Informatiker:innen arbeiten können, ist riesig: Er reicht von der Softwareingenieurin bis zum Gameentwickler, von der Medieninformatikerin bis zum IT-Manager. Und sie sind sehr gefragt: Laut dem Digitalverband Bitcom waren 2021 quer durch alle Branchen 96.000 Stellen für IT-Expert:innen frei. Besonders häufig wird demnach nach Software-Spezialist:innen oder -Architekt:innen gesucht: Jedes zweite Unternehmen mit freien Stellen im IT-Bereich hat hier Bedarf.

Dieser wirkt sich positiv auf das Gehalt aus: Im Median verdienen Informatiker:innen mit Hochschulabschluss über alle Branchen und Berufe hinweg 70.440 Euro brutto im Jahr, ergab der Entgeltatlas der Arbeitsagentur, der auf der Basis von Arbeitgebern gemeldeten Sozial- und Rentenversicherungsangaben erstellt wird. Geringverdiener gibt es in diesem Segment kaum: Nur ein Viertel der IT-Expert:innen bekommt weniger als 55.668 Euro ausgezahlt.

Das Einstiegsgehalt von Informatiker:innen hängt von diversen Faktoren ab, unter anderem dem Abschluss, der Branche und der Region.

Eine relevante Rolle beim Einstiegsgehalt spielt auch der Fachbereich, in dem ITler in den Beruf starten. Während Informatiker:innen durchschnittlich 53.000 Euro verdienen, können ihre Kolleg:innen beim Berufseinsteig nur 44.100 Euro verbuchen.

Einstiegsgehalt für Informatiker:innen nach Branche

Branche Einstiegsgehalt (brutto pro Jahr)

Handel

44.100 Euro

Transport/Logistik

45.100 Euro

Bau und Immobilien

47.000 Euro

Medien/Internet

47.500 Euro

Telekommunikation

48.900 Euro

Wissenschaft/Forschung

48.900 Euro

ITK-Branche

49.800 Euro

Versicherungswesen

49.800 Euro

Bankwesen

50.300 Euro

Beratung/Consulting

50.300 Euro

Industrie

50.300 Euro

Energiewirtschaft

50.800 Euro

Medizin/Life Sciences

50.800 Euro

Automobilindustrie

53.200 Euro

Der Standort des Arbeitgebers ist für das Gehalt von Informatikern ebenfalls mitentscheidend. So lässt sich in den alten Bundesländern im Schnitt rund 13 Prozent mehr verdienen als im Osten der Republik (inklusive Berlin). Auch hier halten die Daten des Lohnspiegels aussagekräftige Werte für alle Bundesländer bereit. Als Basis dient der Durchschnittsverdienst nach zehn Berufsjahren.

Einstiegsgehalt für Informatiker:innen nach Bundesland

Bundesland Einstiegsgehalt (brutto pro Jahr)

Mecklenburg-Vorpommern

39.800 Euro

Brandenburg

40.800 Euro

Sachsen-Anhalt

41.000 Euro

Sachsen

41.100 Euro

Thüringen

42.200 Euro

Schleswig-Holstein

42.300 Euro

Niedersachsen

44.000 Euro

Berlin

45.400 Euro

Saarland

45.700 Euro

Rheinland-Pfalz

47.000 Euro

Bremen

47.300 Euro

Nordrhein-Westfalen

48.300 Euro

Bayern

50.400 Euro

Hamburg

50.700 Euro

Baden-Württemberg

52.000 Euro

Hessen

53.300 Euro

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Das Berufsfeld für Informatiker:innen ist breit gefächert. Insofern finden sich je nach Jobbezeichnung auch Unterschiede in den Gehältern. Eine gute Übersicht bietet die folgende Tabelle, die die Durchschnittswerte nach zehn Arbeitsjahren angibt. Da die Auswertung hier nach Berufen erfolgt, ist ein Hochschulabschluss in Informatik nicht bei allen erfassten Fällen Voraussetzung – dürfte laut Hans-Böckler-Stiftung aber die Regel sein.

Durchschnittsgehalt für Informatiker nach Beruf

Berufsgruppe Durchschnittsgehalt (Jahr)

Softwareingenieur

62.855 Euro

Softwareentwickler

48.292 Euro

IT-Projektleiter

65.720 Euro

IT-Berater

63.338 Euro

Programmierer

50.936 Euro

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Auch im öffentlichen Dienst werden Informatiker:innen händeringend gesucht, beispielsweise als IT-Systemadministrator:in, IT-Projektmanager:in oder IT-Security-Consultant. Ob in der städtischen Verwaltung, in öffentlichen Krankenhäusern, bei der Polizei oder im Bundeskriminalamt – Jobs finden sich fast überall. Das jeweilige Gehalt ist in diesen Bereichen jedoch keine Verhandlungssache, sondern wird in den jeweiligen Tarif- oder Besoldungstabellen festgelegt. Für Informatiker:innen kommen die Entgeltgruppen E10 bis E15 infrage. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das Gehalt an.

Informatikstudiengänge werden immer beliebter. Das belegt die Statistik der Abschlussprüfungen: Im Jahr 2021 gab es in Deutschland 19.746 bestandene Bachelor- und 1.092 Masterprüfungen von Studierenden im Fach Informatik – insgesamt (inklusive Lehramt und HAW) waren es 32.125 bestandene Abschlussprüfungen. Zum Vergleich: 2010 waren es nur 9.445.

Dabei hat auch die Qualität des akademischen Grads Einfluss auf das Gehalt. Mit einem Bachelor in Informatik ist das Einkommen höher als mit einer Informatik-Ausbildung. Absolventen und Absolventinnen mit einem Master in Informatik bekommen noch mehr Gehalt gezahlt: Pro Jahr sind das oft mehrere Tausend Euro. Doch die Informatik wandelt sich schnell. Darum ist Erfahrung in der Praxis oft wichtiger als die Theorie und Bachelor-Absolvent:innen können in vielen Fällen vom Verdienst her zu Master-Absolventinnen aufschließen.

In der Informatik spielt der Doktortitel eine eher untergeordnete Rolle. Dennoch gab es 2021 exakt 8.379 Promovierende im Fach Informatik, davon 1.676 Frauen, wie die Promovierendenstatistik des Statistischen Bundesamts aufzeigt.

Informatiker:innen mit abgeschlossener Promotion dürfen sich über ein deutlich höheres Gehalt freuen als Bachelor- oder Master-Absolvent:innen. Dafür haben sie aber auch viele Jahre länger die Universität besucht. 

Einstiegsgehalt von Informatiker:innen nach Abschluss

Abschluss Einstiegsgehalt (brutto pro Jahr)

Bachelor

43.100 Euro

Master

47.900 Euro

Promotion

56.600 Euro

Quelle: Get in IT © academics

Zum Verständnis: Die unterschiedlichen Einkommen beziehen sich nicht zwangsläufig auf die gleichen Berufe. Es ist beispielsweise wahrscheinlicher, dass ein Promovend später einmal eine Abteilung leitet als ein Informatiker mit Masterabschluss, und diese Position wird in der Regel besser bezahlt als Projektmitarbeitende ohne Führungsaufgaben.

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