IT-Manager / IT-Managerin
Was macht ein IT-Manager? Voraussetzungen, Aufgaben und Gehalt

Kabel Symbolbild IT Manager

IT-Manager bilden die Schnittstelle zwischen IT-Abteilung und Unternehmen © israel palacio / Unsplash

Der IT-Manager oder die IT-Managerin leitet ein IT-Team oder die gesamte IT-Abteilung eines Unternehmens. Die Aufgaben sind vielfältig. academics stellt das Berufsbild vor.

Veröffentlicht: 02.03.2022

Von: Torsten Schultze, Inga Barth

IT-Manager und IT-Managerinnen arbeiten in leitender Position. Sie sind nicht nur „einfache“ Informatiker. Entsprechende IT-Kenntnisse sind natürlich Voraussetzung. Wer aber auf der Leitungsebene Karriere machen will, muss auch eine gute Betriebswirtin sein. IT-Manager brauchen typische Führungsqualitäten, wenn sie ein IT-Team oder die IT-Abteilung eines Unternehmens oder auch ein großes, eventuell internationales IT-Projekt leiten wollen.

Wie hoch die Personal- und auch Budgetverantwortung ist, variiert dabei je nach Branche und Firmengröße. IT-Manager:innen fungieren in Unternehmen in der Regel als Schnittstelle und Mittler zwischen ihrem Team und der nächsthöheren Ebene oder Geschäftsführung bzw. dem Kunden. 

Wie viele andere Berufstätige im Informatikbereich auch, arbeiten IT-Manager:innen in allen Wirtschaftsbereichen und Branchen. Die Jobs in der IT sind vielfältig: Unternehmen, Einrichtungen, Behörden – heutzutage kommt niemand mehr ohne einen funktionierenden IT-Bereich aus.

Nahezu jede (mittelständische bis größere) Einrichtung und jedes Unternehmen betreibt heute eine eigene IT-Abteilung. Sie ist zuständig für alle Belange der elektronischen Datenverarbeitung innerhalb der Firma. Bestehend aus IT-Profis und deren Leitung, der IT-Managerin oder dem IT-Manager, ist die IT-Abteilung dafür verantwortlich, die IT-Infrastruktur und somit alle IT-Systeme innerhalb des Unternehmens zu entwickeln, zu verwalten und im täglichen Betrieb zu pflegen. Je nach Größe und Anforderungen des Unternehmens übernehmen die IT-Abteilungen unterschiedliche Aufgaben innerhalb des Betriebs. 

Die Ausrichtung und der Umfang der inhaltlichen Arbeit können stark variieren. Je nach Unternehmensauftrag arbeiten IT-Abteilungen eher generalistisch und betreiben eine große Bandbreite an Diensten und Systemen oder sie spezialisieren sich auf spezifische Teilbereiche der IT, wie beispielsweise Webdienste, Logistiksysteme oder sonstige Netzwerke.

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Dank der fortschreitenden Technisierung finden IT-Manager in nahezu allen Branchen und Berufsfeldern Arbeit:

  • Im Öffentlichen Dienst: Ob in Verkehr und Infrastruktur, im Sozial- und Gesundheitswesen, der Justiz oder in der Verwaltung – überall werden IT-Managerinnen für den Aufbau, die Pflege und die Weiterentwicklung von Hard- und Software benötigt, um die Kommunikation zwischen den entsprechenden Einrichtungen und den Partnern bzw. Kunden zu gewährleisten.
  • In der freien Wirtschaft: In nahezu allen Wirtschaftszweigen sind IT-Managerinnen vertreten. Der Hays-Fachkräfte-Index ermittelte im Jahr 2021 einen Höchstwert der Bedarfe an IT-Fachkräften in der Wirtschaft. Sie kommen unter anderem im Handel, bei Finanz- und Versicherungsdienstleistern, in der Automobilbranche, im Maschinenbau und bei IT-Dienstleistern unter.
  • In Forschung und Lehre: Der tägliche Arbeitsbetrieb von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen basiert auf einer komplexen Informationstechnik-Infrastruktur. Die IT-Abteilungen kümmern sich um die Hard- und Software der Einrichtung, um laufende Programme und Netzwerke und sind Ansprechpartner für Hochschulleitung, Angestellte sowie Studierende. Auch die industrielle Forschung ist auf eine funktionierende IT-Infrastruktur angewiesen.

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IT-Manager sind in erster Linie dafür verantwortlich, dass die informationstechnische Infrastruktur eines Unternehmens reibungslos funktioniert oder ein IT-Projekt erfolgreich umgesetzt wird. Ihre Aufgabe ist mit viel Verantwortung verbunden, denn eine gut funktionierende IT-Infrastruktur entscheidet in der Regel über den Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens. Sie haben verschiedene Aufgaben, die allerdings je nach Projektausrichtung oder Stellendefiniton unterschiedlich gewichtet sein können: 

  • Inhaltliche Projektkoordination: IT-Managerinnen koordinieren sämtliche Arbeitsabläufe der IT-Abteilung, verteilen die anfallenden Aufträge an ihre Mitarbeiter und unterstützen sie bei der Erarbeitung von Lösungen. Sie müssen stets den Fortschritt ihres Teams im Auge behalten. Dazu überwachen sie die Arbeitsabläufe und dokumentieren die einzelnen Schritte zum Ziel. Treten Probleme auf, stehen IT-Managerinnen mit ihrem breiten Fachwissen als Ansprechpartner zur Verfügung.
  • Administrative Projektkoordination: Gerade IT-Projekte sind oft mit einem hohen Zeit- und Kostenaufwand verbunden und der IT-Manager ist dafür verantwortlich, dass die Zeit- und Budgetpläne eingehalten werden. Investitionen müssen IT-Managerinnen entsprechend vor der Führungsebene argumentieren können. Darum ist ein guter Überblick über die verschiedenen Projekte für sie wichtig.
  • Personalführung und Mitarbeiterentwicklung: Eine gute Personalführung spielt eine wichtige Rolle. IT-Manager sind auch dafür verantwortlich, ihr Team zu motivieren. In Mitarbeitergesprächen geben sie stetig Feedback, sie fördern ihre Mitarbeiterinnen durch Schulungen und Weiterbildungsangebote. Werden externe Dienstleister für einen Job herangezogen, ist der IT-Manager auch für die Qualität ihrer Arbeit verantwortlich.
  • Fort- und Weiterbildungen: Als Leitende der IT-Abteilung des Unternehmens sind Weiterbildungen für IT-Manager Pflicht. Sie sind nicht nur Experten für Technik und dabei immer auf dem neuesten Stand, sondern sollten auch ein fundiertes Wissen über die Branche ihres Unternehmens sowie aktuelle rechtliche Entwicklungen – beispielsweise in Sachen Datenschutz – haben. Eine für Unternehmen zentrale Herausforderung, die auch in Zukunft einen erheblichen Teil der Arbeit von IT-Managern einnehmen wird, ist die IT-Sicherheit der Unternehmen. In manchen IT-Teams wird diese Aufgabe von separaten IT-Security-Managern übernommen, in anderen ist die IT-Managerin dafür zuständig.

So vielfältig die Einsatzmöglichkeiten für IT-Manager sind, so zahlreich sind die Spezialisierungsmöglichkeiten des Berufes:

  • IT-Service-Manager:in: Das noch relativ junge Berufsbild ist in allen Branchen vorzufinden, in denen Informationstechnik verwendet wird. Die IT-Service-Managerin ist dabei für alle Geschäftsprozesse innerhalb des Unternehmens zuständig, die IT-Systeme nutzen. Ihre Aufgaben umfassen die Bereitstellung, das Monitoring und die Optimierung dieser Systeme. Vor allem aber ist sie Ansprechpartnerin für die anderen Abteilungen des Unternehmens, die die IT nutzen.
  • IT-Security-Manager:in: Wie der Titel vermuten lässt, sind IT-Security-Manager für die Sicherheit der Belange rund um die elektronische Datenverarbeitung von Unternehmen zuständig. Dabei übernehmen sie präventive Aufgaben zur Sicherung der Unternehmens- und Kundendaten, identifizieren Sicherheitslücken und ergreifen im Fall eines Cyberangriffs Maßnahmen zur Minimierung des Schadens für das Unternehmen und seine Kunden.
  • IT-Operations-Manager:in: Der IT-Operations-Manager ist eine Art Generalist, der sowohl Aufgaben in der Administration des Unternehmensnetzwerkes und der Systemsicherheit übernimmt, zugleich aber auch Verantwortung für das Hardware- und Passwortmanagement sowie für die Leitung des IT-Teams innerhalb der Firma trägt.
  • IT-Application-Manager:in: Die IT-Application-Managerin ist mit der Betreuung bestimmter Programme und Applikationen innerhalb einer IT-Abteilung betraut. Dabei liegt der Fokus der Arbeit auf dem Monitoring, der Wartung und der (Weiter-)Entwicklung der jeweiligen Systeme. 
  • IT-Demand-Manager:in: Die Aufgabe der IT-Demand-Management-Abteilung ist es, Kundenbedarfe an Systeme vorauszusehen, zu erkennen und zu erfüllen, damit das Unternehmen entsprechend ausreichend Kapazitäten bereitstellen kann.

Zu unterscheiden ist die Aufgabe des IT-Managers von der des IT-Consultants, also des Beraters. Dieser wird bei Bedarf extern hinzugezogen, wenn innerhalb eines IT-Projekts oder des IT-Teams Herausforderungen entstehen, die intern nicht gestemmt werden können. Der IT-Consultant arbeitet an der Schnittstelle von Unternehmensleitung, den Entwicklerinnen, Ingenieuren und den IT-Managern und ist für die „Übersetzung“ der IT-Belange in die Strukturen der Geschäftswelt verantwortlich.

IT-Manager:innen müssen sowohl über fachliche Kompetenzen als auch die nötigen Führungsqualitäten verfügen. Zu den wichtigsten Voraussetzungen zählen: 

  • fundierte Kenntnisse in Informatik, Programmiersprachen, Betriebssystemen und Datenbanksystemen, IT-Sicherheit und IT-Recht,
  • hervorragende Führungsqualitäten,
  • analytisches Denken und eine strukturierte, effiziente Arbeitsweise,
  • die Fähigkeit zur effizienten Problem- und Konfliktlösung,
  • Kommunikations- und Präsentationsstärke,
  • hohe Belastbarkeit und
  • sehr gute Englischkenntnisse.

Zwar ist der Aufstieg zur IT-Managerin grundsätzlich auch mit einer IT-Ausbildung mit entsprechenden Weiterbildungen (Personalführung, BWL) möglich. Wie bei vielen Führungspositionen in anderen Bereichen aber gilt auch hier: Bewerber:innen mit einem abgeschlossenen Studium haben bessere Aussichten. Klassische Studiengänge für diese Position sind Informatik und Wirtschaftsinformatik. Aber auch ein BWL-Studium kann zum Ziel führen, wenn der Studienschwerpunkt dabei auf die IT gelegt wurde. Eine mehrjährige praktische Berufs- und bestenfalls auch Führungserfahrung sind für einen IT-Management-Job in der Regel Voraussetzung. 

Mittlerweile gibt es in Deutschland auch speziell zugeschnittene Studiengänge zum IT-Manager oder zur IT-Managerin. Diese sollen ganz explizit auf die Aufgaben in der IT-Führung vorbereiten. Es gibt Bachelor-Studiengänge, zum Beispiel den Bachelor-Studiengang „IT-Management (Informatik)“ der TH Köln.

Weitaus verbreiteter aber ist ein Master-Aufbaustudium zum IT-Manager oder zur IT-Managerin, wie zum Beispiel der Master-Studiengang „IT-Management und -Consulting“ an der Universität Hamburg. Zugangsvoraussetzung für den IT-Management-Master ist im Normalfall ein abgeschlossenes Bachelor-Studium, zum Beispiel in Informatik oder Wirtschaftsinformatik. Manche Hochschulen verlangen für die Aufnahme zum Masterstudium aber auch Berufserfahrung. Ebenso kann ein Einstellungstest Voraussetzung für den Zugang zur Universität sein. 

Wer die Zulassung zum Studium schafft, wird gut auf den zukünftigen Job vorbereitet: Das IT-Management-Studium ist nicht nur auf umfangreiche Inhalte aus dem Informatikbereich beschränkt. Auch betriebs- und wirtschaftswissenschaftliches Wissen wird hier vermittelt. Der Praxisanteil kommt im Studium nicht zu kurz: Durch Praktika, Projekte und eine abschließende (praktische) Masterarbeit wird die erlernte Theorie direkt umgesetzt. Daneben eignen sich die Studierenden auch viele Management-Fähigkeiten an, die wichtige Voraussetzung für den IT-Manager-Job sind. 

Neben einer fundierten Ausbildung und einigen Jahren Berufserfahrung brauchen IT-Manager:innen aber noch mehr. Ganz besonders wichtig für ihren Job sind spezielle Soft Skills: Ein erheblicher Teil ihrer Arbeit besteht darin, Mitarbeiter zu motivieren und zu führen. 

IT-Manager:innen müssen auch Expert:innen für Zeit- und Konfliktmanagement sein. Sie sollten sich mit Besprechungs-, Problemlösungs- und Präsentationstechniken auskennen. Darüber hinaus ist in ihrer Position auch eine gute Portion Empathie gefragt. Denn nur ein gut geführtes Team garantiert eine erfolgreiche IT-Infrastruktur.

Für den Austausch mit Kunden oder internen Auftraggebern sollten sie Kommunikationstalent besitzen und schwierige Sachverhalte einfach ausdrücken können. Außerdem sollten sie in der Lage sein, fachspezifische Probleme mit den Angestellten zu besprechen. Daneben sind eine analytische Denkweise, Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft wichtige Eigenschaften eines IT-Managers oder einer IT-Managerin. Diesen Soft Skills kommt vor allem im Umgang mit anderen Führungskräften und Kunden hohe Bedeutung zu. 

Die IT-Branche boomt. Auch dank der fortschreitenden Digitalisierung in allen Lebensbereichen entwickeln sich immer mehr Arbeitsmöglichkeiten für Informatikerinnen, insbesondere auch für IT-Manager. Laut dem Hays-Fachkräfte-Index ist die Nachfrage nach IT-Spezialistinnen im Jahr 2021 vor allem bei den Personaldienstleistern und im Handel gestiegen.

Auch die Gehaltsaussichten für Informatikerinnen und IT-Manager sind gut. Zwar weist der StepStone Gehaltsreport keine spezifischen Daten für die Gehälter von IT-Managern aus, jedoch kann das Durchschnittseinkommen von IT-Beschäftigten mit Personalverantwortung (rund 73.000 Euro brutto jährlich) als Richtmarke dienen. ITler mit mindestens 25 Jahren Berufserfahrung verdienen laut Report jährlich im Schnitt etwa 79.000 Euro – auch sie sind vermutlich in der Führungsebene anzutreffen.

Bei der Höhe des Gehalts spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:

  • der Ausbildungs- oder Studienabschluss und die gesammelte Berufserfahrung,
  • die Größe des Betriebs oder des Unternehmens,
  • der Umfang der übernommenen Personal- und Budgetverantwortung,
  • die jeweilige Branche und
  • der Standort des Unternehmens.

Was die Branche betrifft, so zeigen die Zahlen des Gehaltsreports, dass IT-Beschäftigte im Durchschnitt in der Bankenbranche (71.284 Euro) und in der Chemie- und erdölverarbeitenden Industrie (70.826 Euro) am meisten verdienen, während der Maschinen- und Anlagenbau (65.984 Euro) gemeinsam mit der Metallindustrie (65.851 Euro) auf den hinteren Gehaltsrängen liegt.

In den Bundesländern zeigt sich nach wie vor ein West-Ost-Gefälle in den Gehältern. Spitzenreiter ist mit durchschnittlich 65.787 Euro Bruttojahresgehalt Hessen, das mit Frankfurt am Main (69.851 Euro) ein starkes Zugpferd im Bankensegment bereithält. Schlusslicht ist Sachsen mit einem Durchschnittsgehalt von 49.498 Euro. 

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