Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie zahlt ihren Ingenieuren die höchsten Einstiegsgehälter. Mit einem Einkommen von 56.950 Euro im Median bekommen Berufsanfänger hier das meiste Geld. Der Fahrzeugbau (52.560 Euro) zahlt am zweitbesten.
Auch bezogen auf die Unternehmensgröße gibt es deutliche Gehaltsunterschiede. Während Berufseinsteiger in Firmen mit bis zu 50 Mitarbeitern anfänglich 45.600 Euro brutto im Jahr verdienen, zahlen mittelständische Unternehmen schon 1.400 bis 3.500 Euro mehr. Als Angestellte eines großen Konzerns dürfen Absolventen im Median sogar mit 25 Prozent mehr Gehalt rechnen.
Wie entwickelt sich das Ingenieur-Gehalt mit wachsender Berufserfahrung?
Mit zunehmenden Berufsjahren steigt in der Regel das Gehalt – und das trifft auch auf das Ingenieurwesen zu. Laut der Einkommensstudie verdienen berufserfahrene Ingenieure mit mehr als zwei Jahren im Job über alle Branchen hinweg 64.800 Euro brutto im Jahr. Nach zehn Jahren im Job können sie im Median mit 66.000 Euro rechnen. Danach steigt das Ingenieurgehalt sogar auf 80.000 Euro.
Mit der Zeit wächst oft ebenfalls die Verantwortung innerhalb eines Jobs – auch das hat Einfluss auf die Gehaltsentwicklung. Wer beispielsweise die Aufgaben eines Projektmanagers übernimmt, kann in dieser Position nach drei bis fünf Jahren rund 57.000 Euro verdienen. Ingenieure, die Personalverantwortung übernehmen und während ihrer Laufbahn zum Team- beziehungsweise Gruppenleiter aufsteigen, erhalten nach derselben Zeit knapp 59.900 Euro.
In welchem Bundesland verdienen Ingenieure am meisten?
Wie in vielen anderen Berufszweigen gibt es auch im Berufsfeld der Ingenieure starke regionale Gehaltsunterschiede. Unverändert weisen die erhobenen Daten deutliche Gehaltsgefälle von Nord nach Süd und von West nach Ost auf. Die tendenziell höchsten Jahreseinkommen für Ingenieure werden im Ballungsraum Nürnberg mit 66.200 Euro im Median erzielt, dicht gefolgt von den Regionen Stuttgart und Düsseldorf. Die Vielzahl der attraktiven Arbeitgeber ist ein Grund, warum die Gehälter hier höher ausfallen.
Das Gehaltsportal gehalt.de hat die Einkünfte von Ingenieuren zudem nach Bundesländern aufgeschlüsselt.
In welchen Branchen sind die Gehälter am höchsten?
Bei einem Gehaltsvergleich von Ingenieuren lohnt sich auch ein Blick auf die verschiedenen Branchen, denn sie haben mehr Einfluss auf den Verdienst eines Ingenieurs als dessen Spezialisierung. Die Frage, welche Ingenieure am meisten verdienen, ist also eng mit dem Tätigkeitsfeld verbunden.
Was verdienen Ingenieure in der Wissenschaft?
Ingenieure, die sich für eine Laufbahn im Hochschulbetrieb entscheiden, werden in der Regel nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) oder dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) bezahlt. Beide Verträge umfassen insgesamt 15 Entgeltstufen, wobei Doktoranden und Postdocs üblicherweise in der Entgeltgruppe 13 (E 13) eingestuft werden. Innerhalb der einzelnen Gruppen wird noch einmal zwischen verschiedenen Erfahrungsstufen unterschieden – somit liegt das Gehalt eines wissenschaftlichen Mitarbeiters ohne Personalverantwortung zwischen rund 4.000 und 6.000 Euro monatlich. Für Professoren, deren Gehalt nach der sogenannten W-Besoldung geregelt ist, ergibt sich folgender Verdienst:
- W1 für Juniorprofessoren: zwischen rund 4.600 und 5.300 Euro
- W2 für Professoren: zwischen rund 5.700 und 6.700 Euro
- W3 für Professoren in Leitungsfunktionen: zwischen rund 6.300 und 7.600 Euro