Maschinenbauingenieur Gehalt
Was Maschinenbauingenieure verdienen

Registrierkasse Symbolbild Maschinenbau Gehalt

Anspruchsvolles Können trifft auf hohe Nachfrage - beste Voraussetzungen für das Gehalt im Maschinenbau © dioxin / Photocase

Maschinenbauingenieure verdienen schon als Berufseinsteiger überdurchschnittlich gut und können ihr Gehalt im Laufe der Karriere noch erheblich steigern – auch ohne Promotion.

Veröffentlicht: 26.06.2022

Von: Florian Heil

Im Maschinenbau wird vergleichsweise gut verdient – so viel lässt sich pauschal sagen. Das hängt in erster Linie mit Angebot und Nachfrage zusammen: Zum einen ist das Maschinenbaustudium anspruchsvoll, was bedeutet, dass sich das nötige technische Verständnis für diesen Berufszweig nicht viele Menschen aneignen wollen oder können. Zum anderen ist die Nachfrage nach Maschinenbauingenieuren und Maschinenbauingenieurinnen auf dem Arbeitsmarkt hoch – potenzielle Arbeitgeber konkurrieren um die vorhandenen Kräfte und zahlen dementsprechend gut.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag das Durchschnittsgehalt von Maschinenbauingenieuren im Jahr 2021 bei 62.934 Euro brutto im Jahr inklusive Sonderzahlungen. Hier wird eine deutliche Entgeltlücke sichtbar, denn nach Geschlechtern aufgesplittet verdienen Männer mit 64.025 Euro gut 16 Prozent mehr als Frauen, die auf 55.052 Euro kommen.

Die Gehaltsstudie des Vereins Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) mit Daten aus dem Jahr 2021, die auf den Angaben von mehr als 4.000 Ingenieuren und Ingenieurinnen basiert, kommt im Median sogar auf eine Vergütung von 66.080 Euro. Dabei ist das Gehalt von vielen Variablen abhängig: Zu den wesentlichen Faktoren zählen der Standort und die Größe des Arbeitgebers, der Studienabschluss, die Branche, die Position sowie das Geschlecht.

Die Vergütungsanalysten von Compensation Partner kommen in ihrem Branchenindex 2019 ebenfalls zu dem Schluss, dass im Maschinenbau überdurchschnittlich verdient wird: Angestellte aus diesem Segment verdienten damals rund 27 Prozent mehr als Beschäftigte über alle Wirtschaftszweige hinweg. Damit waren die Gehälter im Maschinenbau von allen untersuchten Branchen am höchsten.

Schon die Einstiegsgehälter von Maschinenbauingenieurinnen können sich sehen lassen: Laut der VDI-Gehaltsstudie aus dem Jahr 2020 verdienen Absolventen und Absolventinnen mit dem Studienfach Maschinenbau 50.400 Euro brutto jährlich im Median. Diese Summe steigt schnell deutlich an, schon nach zwei Jahren Berufserfahrung stehen 66.400 Euro brutto im Jahr zu Buche. 

Wie in allen Berufszweigen steigt auch das Gehalt im Maschinenbau im Laufe der Karriere an, immer abhängig von der ausgeübten Position. So verdient ein Fach- oder Projektingenieur laut ingenieur.de im Schnitt 56.200 Euro brutto Jahr. 

Deutlich mehr wird es in Führungspositionen: Teamleiter und Teamleiterinnen können im Schnitt etwa 81.400 Euro brutto pro Jahr verbuchen, Abteilungsleiter oder Abteilungsleiterinnen werden rund 86.600 Euro bezahlt. Im oberen Quartil sind auch sechsstellige Jahresgehälter üblich.

Auch als Teamleiter oder Teamleiterin im Maschinenbau liegt das Brutto-Jahresentgelt im Median mit etwa 81.400 Euro im attraktiven Bereich. Das ist deutlich mehr als beispielsweise ein Teamleiter in einem Ingenieurbüro, wo nur gut 70.000 Euro im Jahr gezahlt werden.

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Einen deutlichen Einfluss auf die Höhe des Einstiegsgehalts für Ingenieurinnen aus dem Maschinenbau hat der akademische Grad beziehungsweise der jeweilige Studienabschluss. Dabei verdient ein Masterabsolvent von einer (Technischen) Universität nur unwesentlich mehr als eine Absolventin mit einem FH-Master. Deutlich weniger wert ist der der Bachelorabschluss, diese Berufseinsteigerinnen müssen laut VDI-Studie mit Gehaltsabstrichen von etwa zehn Prozent rechnen.

Eine Promotion ist bei Maschinenbauingenieuren eher die Ausnahme, da der Arbeitsmarkt den Uni-Absolventinnen auch ohne Doktortitel offensteht. Wer die Zeit in eine Promotion dennoch investiert, wird dafür in der Regel auch finanziell belohnt. Denn laut dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) bestimmt die Qualifikation das Gehalt im Maschinenbau in wesentlich höherem Maße als andere Aspekte wie beispielsweise das Lebensalter.

So können promovierte Maschinenbauer bereits zum Berufseinstieg mit durchschnittlich mehr als 55.000 Euro Jahresverdienst rechnen. Im Laufe der Karriere dürfte sich dieser Wert mehr als verdoppeln, denn in der Regel streben Maschinenbauingenieurinnen mit Doktortitel gut bezahlte Führungspositionen an.

Das Gehalt eines Maschinenbauingenieurs hängt in erheblichem Maße vom Bundesland oder der Stadt ab, in dem er tätig ist. Dabei gibt es ein deutliches Gehaltsgefälle von Nord nach Süd und von West nach Ost. Die tendenziell höchsten Ingenieurgehälter werden laut VDI im Ballungsraum Stuttgart mit durchschnittlich 66.100 Euro erzielt, dicht gefolgt von den Regionen Düsseldorf, Nürnberg und Frankfurt. In Dresden werden hingegen nur 52.200 Euro gezahlt. 

Das Gehaltsportal gehalt.de weist zudem die Unterschiede nach Bundesländern aus. Der insgesamt geringere Verdienst im Vergleich zu den Durchschnittszahlen der oben erwähnten Untersuchung kommt zustande, da für die Berechnung keine Führungspositionen berücksichtigt wurden.

Durchschnittliche Brutto-Jahresgehälter von Maschinenbauingenieuren nach Bundesländern:

Bundesland Bruttogehalt pro Jahr

Baden-Württemberg

63.500 €

Bayern

61.640 €

Berlin

55.606 €

Brandenburg

46.955 €

Bremen

56.633 €

Hamburg

62.266 €

Hessen

54.468 €

Mecklenburg-Vorpommern

45.222 €

Niedersachsen

54.123 €

Nordrhein-Westfalen

59.516 €

Rheinland-Pfalz

57.749 €

Saarland

56.146 €

Sachsen

47.494 €

Sachsen-Anhalt

46.728 €

Schleswig-Holstein

51.985 €

Thüringen

47.975 €

Im internationalen Vergleich werden deutsche Ingenieure sehr gut bezahlt. Der VDI hat zwar keine Daten zu Maschinenbauingenieurinnen im Speziellen erhoben, es liegen aber Daten aus dem Jahr 2021 zu Ingenieurinnen im Allgemeinen vor. So erhalten Engineers in Schweden in den ersten Karrierejahren circa 40.000 Euro brutto. In Großbritannien liegt der Verdienst immerhin bei etwa 42.000 Euro brutto. Als Einstiegsgehalt bekommen Jungingenieure in Frankreich rund 40.000 Euro brutto, in Spanien lediglich 23.000 Euro. Sehr gut bezahlt werden Ingenieure in den USA: Einsteiger erhalten 62.000 Dollar, das sind 55.000 Euro brutto im Jahr.

Laut dem Portal lohnanalyse.de liegt das Durchschnittsgehalt von Maschinenbauingenieuren in Österreich mit rund 41.000 Euro brutto ebenfalls deutlich unter dem Wert in Deutschland. Ganz anders sieht es in der Schweiz aus: Mit knapp 90.000 Euro Bruttojahresgehalt im Schnitt können Maschinenbauingenieure hier herausragend verdienen. Zu beachten ist, dass das Portal das Durchschnittsgehalt in Deutschland mit nur 53.496 Euro angibt; als grobe Richtschnur können die für Österreich und die Schweiz genannten Werte aber gelten.

Wer als Maschinenbauingenieurin viel Geld verdienen möchte, sollte sich einen Arbeitsplatz in der Chemie- oder Pharmabranche suchen. Hier werden Ingenieure über alle Fachrichtungen hinweg am besten bezahlt. Im Mittel verdienen sie laut VDI zum Berufseinstieg 54.430 Euro, nach mehr als zwei Jahren Berufserfahrung ganze 79.556 Euro brutto im Jahr.

Auch die Autobranche und der Energiesektor bezahlen vergleichsweise gut. Stark im Kommen sind Unternehmen aus der Branche der Informationstechnologie. Hier erhalten Ingenieure als Berufsanfänger 50.034 Euro, die Durchschnittsgehälter für erfahrene Ingenieurinnen in der IT-Branche liegen bei 63.414 Euro.

Etwas abgeschlagen sind die Gehälter in Ingenieur- und Planungsbüros. Berufsanfängerinnen dürfen laut den erhobenen Daten aus dem Jahr 2021 mit rund 45.500 Euro rechnen. Nach zwei Jahren Berufserfahrung erhöht sich das Gehalt auf 56.350 Euro.

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Nicht alle Maschinenbauingenieure streben eine Karriere in der Wirtschaft an, einige wenige zieht es auch in die Forschung und Lehre. Dies ist allerdings die Ausnahme. Jobs werden an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb des Hochschulbereichs angeboten, insbesondere in industrienahen Forschungsinstitutionen. Jobs in der Wissenschaft richten sich unter anderem an wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie an Professoren und Professorinnen.

Die Arbeit von Professoren wird nach der W-Besoldung vergütet. Sie hat drei Stufen: Die niedrigste (W1) regelt das Einkommen für Juniorprofessoren, W2 und W3 die Gehälter für alle anderen Professorinnen mit Beamtenstatus. Fachhochschulprofessorinnen können ebenso wie ihre Kolleginnen an Universitäten nach den Besoldungsgruppen W2 und W3 vergütet werden. Allerdings ist W3 an Fachhochschulen die große Ausnahme.

Von Bundesland zu Bundesland unterscheidet sich diese Besoldung allerdings deutlich, bei W3 im Durchschnitt um fast 1.000 Euro monatlich, wie das Besoldungsbarometer des Deutschen Hochschulverbands (DHV) 2021 ergab. Bayern ist bei den W3-Grundgehältern mit 7.578,60 Euro (gut 90.000 Euro im Jahr) Spitzenreiter, in Thüringen ist die Besoldung hingegen deutlich geringer und liegt bei 6.585,98 Euro im Monat (gut 79.000 Euro im Jahr). Die Grundbezüge werden in der Regel noch durch individuelle Leistungsbezüge erhöht.

Wissenschaftliche Mitarbeiter an einer Universität oder außeruniversitären Forschungseinrichtung werden für gewöhnlich nach der Entgeltgruppe 13 bezahlt. Das gilt etwa für Postdocs, Doktoranden sowie für Lehrkräfte der Sekundarstufe II, die ihre erste Stelle annehmen. Ihr Gehalt ist tariflich gebunden, aber auch von Erfahrungsstufen abhängig. Mehr dazu erfahren Sie in dem Ratgeber „Gehalt: Was verdienen wissenschaftliche Mitarbeiter.“

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