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Soziale Herkunft
Als Arbeiterkind zur Professur? - Soziale Herkunft und Bildungsgerechtigkeit

Gymniast:innen unterschiedlicher Herkunft laufen fröhlich Richtung Klassenzimmer

© skynesher / iStock

Chancengleichheit in der Bildung? Die ist noch lange nicht gegeben. Ob in der Schule, an der Hochschule oder im Berufsleben – noch immer ist die soziale Herkunft ein entscheidender Faktor für den Karriereweg. Ein Überblick über die Bildungs(un)gerechtigkeit.

Aktualisiert: 05.08.2024

Von:
Maresa Wolbert
Promotion Akademische Laufbahn Karriereplanung Diversität & Gleichbehandlung Professur

Artikelinhalt

Soziale Herkunft: Definition und Bedeutung Ungleichheit in der Schulbildung Arbeiterkinder an Hochschulen: Zahlen und Fakten Die Folgen sozialer Unterschiede für den Karriereweg

Soziale Herkunft: Definition und Bedeutung

Der Begriff soziale Herkunft steht für das soziokulturelle und ökonomische Erbe, das jeder Mensch durch Geburt und Sozialisation mit sich führt. Die soziale Herkunft ist hierzulande ein starker Faktor, der darüber entscheidet, welcher Schul- und Hochschulabschluss erzielt, welcher Beruf ergriffen und welches Einkommen erbracht wird. Der sechste Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2021 belegt, dass die Aufstiegschancen aus unteren Einkommensschichten seit den 1980er-Jahren kontinuierlich gesunken sind. 

Sowohl das Bildungsniveau der Eltern als auch die Höhe des Einkommens sind entscheidend für den Bildungsweg von Kindern und Jugendlichen. Je höher der sozioökonomische Status der Eltern ist, desto eher gehen Kinder auf ein Gymnasium und entscheiden sich später für eine Hochschullaufbahn. Selbst im Hinblick auf die Aufnahme einer Promotion ist die soziale Herkunft ein beeinflussender Faktor. 

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Ungleichheit in der Schulbildung

Auch die Ergebnisse der PISA-Studie 2022 zeigen: Bildung in Deutschland hängt immer noch stark von der sozialen Herkunft ab, auch im Vergleich zu anderen OECD-Staaten. Die international vergleichende Schulleistungsuntersuchung wird von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verantwortet.

Das Startchancen-Programm der Bundesregierung, bei dem sich der Bund mit insgesamt 20 Milliarden Euro engagiert, möchte für mehr Chancengleichheit sorgen. Das Geld wird über eine zehnjährige Programmlaufzeit an Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schüler:innen verteilt. Ziele des Programms sind systemische Veränderungen und eine Stärkung der Leistungsfähigkeit des Bildungswesens.

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Arbeiterkinder an Hochschulen: Zahlen und Fakten

Im Zusammenhang mit Hochschulen hat die soziale Herkunft vor allem Einfluss auf die Faktoren Hochschulzugang, Studienerfolg, Studienverlauf sowie die Finanzierung des Studiums. Der Bildungsbericht 2024 belegt, dass sich Studienberechtigte aus Nichtakademikerfamilien seltener für die Aufnahme eines Studiums entscheiden als diejenigen aus Akademikerfamilien – bei letzteren ist der Anteil dreimal so hoch.

Das gleiche Fazit zieht der Abschlussbericht des Hochschulbildungsreports von 2022. Demnach entscheidet die soziale Herkunft noch immer maßgeblich über den Bildungserfolg eines Kindes, auch wenn sich die Bildungschancen für Nichtakademikerkinder etwas verbessert haben. Bei allen Bildungsübergängen ist die Übergangsquote von Kindern aus Akademikerfamilien höher als die der sogenannten Arbeiterkinder. Gemäß des Diskussionspapiers „Vom Arbeiterkind zum Doktor“ ziehen sich die Unterschiede zwischen Akademikerkindern und sogenannten Arbeiterkindern durch die verschiedenen Phasen des Hochschulwegs, von der Aufnahme bis zum Abschluss. 

Konkret manifestieren sich diese Trends laut des Abschlussbericht an folgenden Zahlen:

  • 27 Prozent der Schüler:innen aus einem Nichtakademikerhaushalt beginnen ein Studium. Bei Akademikerkindern entscheiden sich 79 Prozent für ein Studium.
  • 48 Prozent der Studierenden an deutschen Hochschulen kommen aus Nichtakademikerhaushalten. An Schulen sind 71 Prozent der Kinder allerdings Nichtakademikerkinder. 
  • Bei Studierenden aus Nichtakademikerfamilien schließen 20 Prozent erfolgreich das Bachelorstudium ab. Bei Akademikerfamilien sind es 64 Prozent der Absolvent:innen.
  • Den Master vollenden elf Prozent der Arbeiterkinder, bei Akademikerkindern sind es 43 Prozent.
  • Von 100 Akademikerkindern erwerben durchschnittlich sechs den Doktortitel, von 100 Nichtakademikerkindern nur zwei.

Laut einem Beitrag in „Forschung & Lehre“ ist die soziale Herkunft ebenfalls ein entscheidender Faktor, wenn es um Professuren geht. 

  • Demnach stammten von 698 befragten C4- beziehungsweise W3-Professor:innen 34 Prozent aus einem Umfeld mit „hoher sozialer Herkunft“. Elf Prozent kamen aus der Gruppe mit „niedriger sozialer Herkunft“.
  • Bei den 431 befragten C3- und W2-Professor:innen kam die Analyse auf ähnliche Zahlen. 
  • Bei den 42 befragten Juniorprofessor:innen war der Faktor der sozialen Herkunft besonders einschneidend: Nur je sieben Prozent kamen aus „niedriger“ oder „mittlerer sozialer Herkunft“. 62 Prozent waren von „hoher sozialer Herkunft“.


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Die Folgen sozialer Unterschiede für den Karriereweg

Akademikerkinder schlagen nicht nur öfter eine akademische Laufbahn ein. Sie haben es außerdem an Schule und Hochschule leichter als Kinder aus Nichtakademikerfamilien. Zu diesem Schluss kommen verschiedene Erhebungen. So bekommen Kinder von Eltern ohne akademischen Hintergrund durchschnittlich weniger Unterstützung von Zuhause, müssen öfter Geld verdienen und werden von Professor:innen seltener gefördert. Von einer Bildungsgerechtigkeit kann also keine Rede sein. Kein Wunder, dass sich Arbeiterkinder an Hochschulen oft schwertun. 

Arbeiterkinder stellen während des Studiums ihr Talent häufiger infrage als Kinder aus Akademikerfamilien, selbst bei gleicher Leistung. Das wiederum wirkt sich auf ihre Erfolgschancen aus, da Erstakademiker:innen, die sich so falsch einschätzen, auch weniger selbstbewusst auftreten, was zu weiteren Benachteiligungen im Berufsleben führt. Das alles geht aus einer im Journal of Experimental Social Psychology erschienene Studie von Forscherinnen um die Wissenschaftlerin Dr. Christina Bauer von der Universität Wien und der Freien Universität Berlin hervor. 

Haben Erstakademiker:innen ihren Hochschulabschluss trotz aller Widrigkeiten erreicht, geht es für viele ebenso steinig weiter. Denn auch der berufliche Ein- und Aufstieg ist für die „First-Generation Professionals“ schwerer. Das belegt eine Studie der Boston Consulting Group (BCG), für die die Strategieberatung 1.125 Berufstätige aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt hat. 

Nachteile noch beim Berufsstart

Die Studie macht deutlich, dass die soziale Herkunft die Karrierechancen beeinflusst und Hürden beim Berufsstart nach sich zieht. So hatten 47 Prozent der befragten Erstakademiker:innen aufgrund anderer Verpflichtungen keine Zeit für Praktika während des Studiums – elf Prozentpunkte mehr als bei der Vergleichsgruppe. Auch wussten vergleichbar viele Arbeiterkinder nicht, wie wichtig Praktika für die Karriere sind.

Auch beim Thema Netzwerken unterscheiden sich Erstakademiker:innen von Nicht-Erstakademiker:innen. Nur ein Drittel gab an, beim Berufsstart Zugang zu wichtigen Kontakten zu haben. Bei Akademikerkindern war dieser Anteil mit 61 Prozent deutlich höher.

Laut der Studie verkleinert sich die herkunftsbedingte Lücke zwar im Lauf der Karriere, ganz schließen können Erstakademiker:innen sie allerdings nicht. Dabei lohnt es sich für Unternehmen, gerade solche Bewerber:innen auszuwählen. Sie sind stärker aus eigenem Antrieb heraus motiviert und um 32 Prozent loyaler gegenüber dem Unternehmen als ihre Kolleg:innen, die aus Akademikerhaushalten stammen. 

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