Spezialisierungen im Psychologiestudium
Im Studium liefert der Bachelor einen Überblick über die verschiedenen Gebiete und Methoden der Psychologie. Dazu gehört neben dem Wissen über psychologische Erkrankungen zum Beispiel auch Statistik. Die Spezialisierung erfolgt in der Regel im Master. Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie unterscheidet unter anderem folgende Fachgruppen:
- Klinische Psychologie
- Wirtschaftspsychologie
- Medienpsychologie
- Pädagogische Psychologie
- Rechtspsychologie
Im Folgenden gibt es ein paar Beispiele für die Berufsfelder und Tätigkeiten der jeweiligen Fachrichtungen. Die Übergänge sind manchmal fließend, sodass niemand mit der Wahl einer Spezialisierung sofort auf ein bestimmtes Berufsfeld festgelegt ist.
Klinische Psychologie
Die klinische Psychologie ist das Feld, an das die meisten Menschen denken, wenn sie das Wort „Psychologie“ hören. Hier geht es darum, psychische Erkrankungen zu diagnostizieren und zu behandeln. Auch angehende Psychotherapeut:innen (siehe oben) legen ihren Schwerpunkt auf die klinische Psychologie.
Dabei sind nicht nur die rein psychischen Erkrankungen wichtig, sondern auch die psychischen Belastungen, die eine schwere körperliche Erkrankung mit sich bringt. So begleiten zum Beispiel Psychoonkolog:innen Krebskranke durch ihre Behandlung. Gerontopsycholog:innen beschäftigen sich speziell mit den psychischen Herausforderungen, die das Älterwerden an die Menschen stellt.
Wirtschaftspsychologie
Das Berufsfeld der Wirtschaftspsychologie ist schon für sich genommen sehr vielfältig. Ein wichtiger Tätigkeitsbereich für Psychologen und Psychologinnen in der Wirtschaft ist das Personalwesen, zum Beispiel Recruitment neuer Mitarbeitender oder die Entwicklung der Auswahlverfahren. Psycholog:innen können aber auch andere Prozesse unterstützen, zum Beispiel die internen Abläufe eines Unternehmens oder den Arbeitsschutz. Mit Kenntnissen in Statistik und Datenanalyse können Psychologen und Psychologinnen außerdem in der Produktentwicklung oder im Marketing tätig werden.
Wirtschaftspsycholog:innen können in einem Unternehmen angestellt sein oder auch selbstständig tätig, zum Beispiel, indem sie Coachings oder externe Unternehmensberatungen anbieten. Die Berufsaussichten sind in diesem Fachgebiet besonders gut, zumal mit Blick auf (menschliches) Verhalten aktuell vieles im Umbruch ist in der Wirtschaft – zum Beispiel der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz/Big Data oder die Work-Life-Balance in Zeiten der Digitalisierung.
Medienpsychologie
Medienpsychologen und -psychologinnen beschäftigen sich damit, wie Menschen Medien nutzen: klassische Medien wie Radio, Fernsehen oder Zeitung, aber auch Social Media. Damit ist natürlich auch für Medienpsycholog:innen eine Tätigkeit in der Wirtschaft interessant, um Unternehmen bei ihrer eigenen Medienproduktion zu beraten und auf die zielgruppenorientierte Gestaltung zu achten.
Auch im Bereich des IT-Consultings sind Psycholog:innen begehrt, zum Beispiel, wenn es darum geht, eine möglichst intuitive Bedienungsoberfläche und eine gute „User Experience“ für ein neues Programm, eine Website oder eine App zu gestalten. Alternativ kann für dieses Berufsfeld auch eine Spezialisierung im Bereich Ingenieurpsychologie gewählt werden, die sich mit der Schnittstelle zwischen Mensch und Technik beschäftigt.
Pädagogische Psychologie
Die pädagogische Psychologie konzentriert sich auf das Verhalten speziell in der Erziehung und Bildung. Dabei geht es nicht nur um standardisierte Tests wie PISA, sondern auch darum, wie Menschen außerhalb der Institutionen neue Dinge lernen.
Absolvent:innen mit diesem Schwerpunkt können zum Beispiel in der psychosozialen Beratung (PSB) tätig werden. Mögliche Arbeitgeber sind unter anderem Schulen, wo Psycholog:innen die Eltern, Schüler:innen und Lehrkräfte bei Problemen wie Prüfungsangst oder Mobbing unterstützen.