Psychologe Gehalt
Was verdient ein Psychologe oder eine Psychologin?

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Forensischer Psychologe, klinische Psychologin, Psychiater, Psychotherapeutin: Das Gehalt von Psycholog:innen hängt von diversen Faktoren ab und variiert sehr stark. Erfahren Sie hier mehr über das Einstiegs- und Durchschnittsgehalt von Psycholog:innen nach Fachrichtungen, Arbeitgeber, Region und Berufserfahrung.
Aktualisiert: 16.05.2025
Psychologe/Psychologin Gehalt: Das Wichtigste in Kürze
- Durchschnittsgehalt: Das Mediangehalt von Psycholog:innen liegt nach zehn Berufsjahren im Mittel bei 5.300 Euro brutto monatlich (63.600 Euro brutto pro Jahr); nach 20 Berufsjahren sind es 6.050 Euro brutto pro Monat (72.600 Euro pro Jahr).
- Einstiegsgehalt: Beim Berufseinstieg verdienen Psycholog:innen im Mittel 4.180 Euro brutto monatlich bzw. 50.160 Euro jährlich.
- Öffentlicher Dienst: Psycholog:innen mit Masterabschluss werden in der Regel in die Entgeltgruppe E13 eingeordnet (TV-L oder TVöD). Das Einstiegsgehalt liegt bei knapp 60.000 Euro, die Spitze bei rund 81.000 Euro. In Führungspositionen (E15 oder bei Professuren W3) sind auch sechsstellige Gehälter möglich.
Artikelinhalt
Einstiegsgehalt und Durchschnittsgehalt von Psychologen und Psychologinnen
Der Beruf des Psychologen oder der Psychologin ist in vielerlei Hinsicht pluralistisch und differenziert. Vielfach werden Psycholog:innen mit Psychotherapeut:innen gleichgesetzt, dabei bilden diese nur einen Teil des Berufsstandes. Darüber hinaus gibt es Wirtschaftspsycholog:innen, klinische Psycholog:innen, Psycholog:innen in der Lehre, Polizeipsycholog:innen und viele weitere Berufsbilder. Zudem können Psychologen und Psychologinnen angestellt, verbeamtet oder freiberuflich tätig sein. Von diesen Kriterien abhängig schwanken die Gehälter stark.
Durchschnittsgehalt
Laut dem Lohnspiegel der Hans-Böckler-Stiftung liegt das Durchschnittsgehalt von Psychologen und Psychologinnen nach zehn Berufsjahren bei 5.300 Euro brutto monatlich (63.600 Euro brutto pro Jahr); nach 20 Berufsjahren liegt es demnach bei 6.050 Euro brutto pro Monat (72.600 Euro pro Jahr).
Einstiegsgehalt
Das mittlere Einstiegsgehalt von Psycholog:innen liegt bei 4.180 Euro brutto monatlich bzw. 50.160 Euro jährlich.
Psycholog:innen, die in kommunalen öffentlichen Einrichtungen wie beispielsweise Krankenhäusern oder Jugendämtern tätig sind, werden nach TVöD bezahlt. Mit Masterabschluss erfolgt in der Regel die Einordnung in die Entgeltgruppe E13, das Einstiegsgehalt liegt hier bei knapp 60.000 Euro brutto im Jahr. Bachelor-Absolvent:innen werden in die Entgeltgruppen E9 bis E11 eingeordnet, ihr Einstiegsgehalt liegt zwischen etwa 46.000 und 53.000 Euro. Die Übersicht über die Gehälter in den Entgeltgruppen 9 bis 15 (Führungspositionen) mit wachsender Beruferfahrung finden Sie in der unten stehenden Tabelle.
Jobperspektiven für Psycholog:innen im öffentlichen Dienst gibt es beispielsweise auch im Berufspsychologischen Service der Bundesagentur für Arbeit, bei der Bundeswehr, in staatlichen Reha-Kliniken, bei der Polizei oder der Schulbehörde. Handelt es sich um eine Einrichtung des Bundes, kommt der TVöD Bund zum Tragen, bei Landeseinrichtungen der Tarifvertrag der Länder (TV-L). Zwar gibt es durchaus Unterschiede in Sachen Gehalt je nach Tarifvertrag, alle bewegen sich aber in einem ähnlichen Rahmen.
Die Einstiegsgehälter in der freien Wirtschaft variieren stark, da sie von Faktoren wie Arbeitgeber, Tätigkeitsfeld und auch der Region abhängen, hier lässt sich keine belastbare Zahl nennen. Überdurchschnittlich gut verdienen Wirtschaftspsycholog:innen.
Entgelttabelle TVöD VKA 2025 *
EG | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
---|---|---|---|---|---|---|
E 15Ü |
– |
6.955,18 |
7.685,87 |
8.378,11 |
8.839,65 |
8.947,29 |
E 15 |
5.669,12 |
6.039,84 |
6.453,36 |
7.017,89 |
7.598,61 |
7.980,65 |
E 14 |
5.153,96 |
5.489,64 |
5.928,03 |
6.414,51 |
6.956,78 |
7.346,09 |
E 13 |
4.767,62 |
5.135,53 |
5.554,35 |
6.009,06 |
6.544,14 |
6.834,50 |
E 12 |
4.295,43 |
4.718,78 |
5.213,52 |
5.762,47 |
6.406,61 |
6.712,24 |
E 11 |
4.153,35 |
4.542,72 |
4.908,59 |
5.305,54 |
5.848,79 |
6.154,45 |
E 10 |
4.012,19 |
4.317,28 |
4.664,10 |
5.040,24 |
5.459,10 |
5.596,64 |
E 9c |
3.901,48 |
4.173,64 |
4.469,61 |
4.788,53 |
5.131,37 |
5.377,14 |
E 9b |
3.676,89 |
3.929,00 |
4.089,07 |
4.562,79 |
4.843,49 |
5.168,65 |
E 9a |
3.558,96 |
3.772,32 |
3.986,06 |
4.461,84 |
4.569,48 |
4.844,33 |
*) gültig von 1.4.2025 bis 30.4.2026, alle Angaben in Euro, brutto pro Monat
Quelle: oeffentlicher-dienst.infoGehalt nach Bildungsabschluss
Um als professioneller Psychologe oder Psychologin arbeiten zu können, wird unabhängig von der Branche in der Regel ein Masterabschluss erwartet. Ein Doktortitel ist für Psycholog:innen insbesondere in der Forschung und der Lehre interessant, kann im öffentlichen Dienst oder im gehobenen Management als „Eintrittskarte“ fungieren und dann laut BDP auch zu höheren Gehältern führen. Nach einer Auswertung des Gehaltportals gehalt.de aus dem Jahr 2015 profitieren promovierte Psycholog:innen von einem Gehaltsanstieg in Höhe von elf Prozent. Aktuellere, belastbare Zahlen gibt es leider nicht.
Auf der anderen Seite kann ein Doktortitel aber auch eine Einstellungshürde darstellen, da der Arbeitgeber mit einer höheren Gehaltsforderung des promovierten Psycholog:innen rechnet, die erhöhte Forschungskompetenz aber oft nicht benötigt wird.
Gehalt nach Bundesland
Die Daten des Lohnspiegels erlauben eine Aufschlüsselung der Psychologiegehälter nach Bundesland. Die Werte wurden standardisiert auf 10 Jahre Berufserfahrung. Danach verdienen Psychologen in Baden-Württemberg am besten, in Thüringen am schlechtesten.
Gehaltsunterschiede für Psychologen nach Bundesland*
Bundesland | Durchschnittsgehalt |
---|---|
Baden-Württemberg |
5.410 |
Bayern |
5.500 |
Berlin |
5.320 |
Brandenburg |
4.930 |
Bremen |
5.320 |
Hamburg |
5.380 |
Hessen |
5.020 |
Mecklenburg-Vorpommern |
4.840 |
Niedersachsen |
5.240 |
Nordrhein-Westfalen |
5.400 |
Rheinland-Pfalz |
5.340 |
Saarland |
5.120 |
Sachsen |
5.040 |
Sachsen-Anhalt |
4.970 |
Schleswig-Holstein |
5.250 |
Thüringen |
4.770 |
* alle Angaben brutto pro Monat in Euro
Quelle: lohnspiegel.deDiese Jobs könnten Sie interessieren
Gehalt freiberuflicher Psycholog:innen
Mehr als die Hälfte aller Psychologen in Deutschland arbeitet freiberuflich. Diese Berufsgruppe rechnet ihre Dienstleistungen in der Regel auf Stundenbasis ab. Laut dem BDP liegen diese etwa zwischen 80 bis 100 Euro (Berufseinsteiger:innen sowie einfache Diagnostikleistungen und Coachings) und 250 Euro (in der Unternehmensberatung). Im Führungskräfte- und Businesscoaching werden teils noch höhere Sätze bezahlt.
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Gehalt von Psycholog:innen in der Wissenschaft
In der Forschung und Lehre an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie den Max-Planck-Instituten erfolgt die Bezahlung nach Tarif. Die Gehaltsspanne ist dabei relativ hoch: Während wissenschaftliche Mitarbeiter:innen, also in der Regel Postdocs oder Promovierende, nach TV-L bezahlt werden – meist in der Entgeltgruppe E13 –, werden Professor:innen nach der W-Besoldungsordnung bzw. in ähnlicher Höhe alimentiert und verdienen je nach Bundesland bis zu rund 100.000 Euro pro Jahr plus Zulagen.
Weitere Informationen über die Verdienstmöglichkeiten in der Wissenschaft finden Sie in den Ratgebern „Was verdienen Postdocs?“, „Was verdient ein Doktorand?“ und „W-Besoldung: Was verdient ein:e Professor:in?“
Gehalt klinischer Psycholog:innen
Klinische Psycholog:innen arbeiten in den verschiedensten Bereichen, die mit gesundheitlichen Belastungen und Bewältigungsstrategien zusammenhängen. Dazu zählen unter anderem die Psychotherapie, die Reha-Psychologie, Jugendhilfe sowie Teile der Schulpsychologie. Arbeitsorte sind Psychiatrien, Kliniken und andere Einrichtungen. Da die Übergänge zwischen klinischen Psycholog:innen und solchen aus anderen Feldern teilweise fließend sind, ist eine Aussage zum Verdienst laut BDP kaum möglich.
Gehalt von psychologischen Psychotherapeut:innen
Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen ärztlichen Psychotherapeut:innen (Ärzt:innen, die eine psychotherapeutische Weiterbildung haben) und psychologischen Psychotherapeut:innen, deren Basis ein Psychologiestudium ist: Diese absolvieren nach einem Psychologie-Studium noch eine mehrjährige Therapeut:innen-Ausbildung. Psychologische Psychotherapeut:innen in Ausbildung („PiA“) erhalten im praktischen Jahr seit September 2020 in psychiatrischen Kliniken mindestens 1.000 Euro monatlich, was für viele bereits eine deutliche finanzielle Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren darstellt.
Im Laufe ihres Berufslebens siedelt sich das Gehalt laut BDP in etwa in den Bereichen an, die auch Psycholog:innen in der Wirtschaft für ihre Leistungen erhalten. Einige Psychotherapeut:innen verdienen im Vergleich zum TVöD sogar deutlich mehr, andere aber auch etwas weniger.
Gehalt von Psycholog:innen in der Wirtschaft
In der Wirtschaft liegen die Durchschnittsgehälter laut BDP im Mittel etwa 20 Prozent höher als der aktuelle Tarifsatz im öffentlichen Dienst. Der Berufsverband geht davon aus, dass sich das Gehalt von Wirtschaftspsycholog:innenin vielen Fällen im Laufe des Berufslebens verdoppelt. Wichtige Faktoren für die Verdienstmöglichkeiten sind die Unternehmensgröße, die Branche, der Standort sowie die genaue Tätigkeit. Psycholog:innen in der Organisations- und Managementberatung verdienen beispielsweise in der Regel besser als im Bereich Recruiting.