Ausführlicher Lebenslauf
Ausformulierter Lebenslauf: Format, Tipps und Muster

Eine Person die mit einem Stift einen Vertrag unterschreibt als Symbolbild für den Lebenslauf

Der ausführliche Lebenslauf verrät viel über den Bewerber oder die Bewerberin. © Scott Graham / unsplash.com

Der ausführliche Lebenslauf wird als Fließtext geschrieben. Worauf kommt es dabei an, und wann ist ein ausformulierter Text gefragt? Hier gibt es Tipps und den Link zu einem kostenlosen Muster-Lebenslauf.

Veröffentlicht: 17.04.2023

Von: Juliana Wekel

Ein ausführlicher Lebenslauf ist – im Gegensatz zum tabellarischen Lebenslauf – im Fließtext geschrieben. In einer Art Aufsatz sollen Bewerber:innen ihren Werdegang nicht nur auflisten, sondern auch begründen und reflektieren.

Bei den meisten Ausschreibungen ist ein klassischer tabellarischer Lebenslauf gefordert. Es gibt allerdings gewisse Berufsbereiche, in denen ein ausführlicher Lebenslauf gängig ist. Dazu gehören unter anderem:

Außerdem kann der ausführliche Lebenslauf bei einer Bewerbung auf ein Stipendium notwendig sein, zum Beispiel bei Promotionsstipendien. Auch wissenschaftliche Stellenausschreibungen können einen ausführlichen ausformulierten Lebenslauf verlangen, müssen sie aber nicht.

Grundsätzlich gilt: Ein ausführlicher Lebenslauf sollte nur eingereicht werden, wenn die Ausschreibung es ausdrücklich vorsieht. Ist das in der Ausschreibung nicht klar ersichtlich, sollten Bewerber:innen lieber nachfragen. 

Ausführlicher Lebenslauf: Muster zum Download

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Ein ausführlicher Lebenslauf kostet mehr Zeit als ein tabellarischer – sowohl beim Verfassen als auch beim Lesen. Diesen Nachteil nehmen Personaler:innen allerdings in Kauf, denn ein ausformulierter Lebenslauf kann für sie vorteilhaft sein.

Ein ausführlicher Lebenslauf verrät mehr über die Persönlichkeit als eine Tabelle mit Stichpunkten. Denn Bewerber:innen müssen unter Beweis stellen, wie gut sie reflektieren – und wie gut sie diesen Prozess schriftlich darlegen können. 

Auch für Bewerber:innen hat der ausführliche Lebenslauf Vorteile: Sie haben im Fließtext mehr Möglichkeiten, ihre Vita und auch ihre Entscheidungsprozesse darzustellen. Wer zum Beispiel einen vermeintlichen Bruch im Lebenslauf hat, kann die Gründe für einen beruflichen Wechsel in diesem Format besser darlegen.

Ein ausführlicher Lebenslauf enthält im Kern die gleichen Informationen wie ein tabellarischer Lebenslauf. Das bedeutet: 

  • Überschrift („Lebenslauf“, nicht der Name)
  • Persönliche Daten (Name, Anschrift und Kontaktdaten – alles darüber hinaus, wie Foto, Nationalität oder Familienstand, sind optional)
  • Ausbildung (Schule, Ausbildung und Studium)
  • Beruflicher Werdegang (bisherige Jobs, relevante Praktika)
  • Kenntnisse (Sprachen und weitere berufliche Qualifikationen)
  • Interessen (Hobbys)
  • Schluss (Ort, Datum, Unterschrift)

 Wer keinen aktuellen tabellarischen Lebenslauf zur Hand hat, beginnt also am besten mit diesen Stichpunkten und formuliert im Anschluss den ausführlichen Lebenslauf auf dieser Grundlage in ganzen Sätzen. 

Wichtig ist dabei, dass der ausführliche Lebenslauf immer chronologisch erzählt wird. Innerhalb der einzelnen Abschnitte wird also nicht die letzte oder aktuelle Station zuerst genannt, wie es beim tabellarischen Lebenslauf üblich wäre. Stattdessen steht die zeitlich erste Station zuerst, alle weiteren nennenswerten Stationen folgen.

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Auch, wenn das Format wortwörtlich zur Ausführlichkeit aufzurufen scheint, gilt für den ausformulierten Lebenslauf wie für den tabellarischen: Er sollte so kurz wie möglich und immer auf die Stelle zugeschnitten sein. Vier Seiten gelten als Maximallänge, besser sind zwei Seiten – natürlich frei von Rechtschreib- und Grammatikfehlern 

Mit der richtigen Formatierung sieht der Lebenslauf übersichtlich und professionell aus. Als Richtlinie dient dabei die für Bewerbungen übliche DIN-Norm 5008. Empfehlenswert sind:

  • Seitenränder: links 2,5 Zentimeter, ansonsten zwei Zentimeter
  • Schriftart: auf die Klassiker setzen, zum Beispiel Times New Roman, Arial oder Calibri
  • Schriftgröße: 12 oder 11 Punkt, je nach Schriftart 
  • Zeilenabstand: einfach oder eineinhalbfach
  • Absatzausrichtung: linksbündig oder im Blocksatz 

 Um den Text übersichtlicher zu machen, bietet es sich an, die einzelnen Abschnitte mit einer entsprechenden Überschrift („Ausbildung“, etc.) zu versehen. Bewerber:innen sollten zudem darauf achten, dass der Lebenslauf und die übrigen Unterlagen einheitlich formatiert sind, damit die Bewerbung auch optisch wie aus einem Guss erscheint.

 Ein ausführlicher Lebenslauf ist immer aus der Ich-Perspektive und im Präteritum geschrieben.

Unter den Lebenslauf gehört eine Unterschrift – entweder handschriftlich oder – bei einer Online-Bewerbung – per Scan oder Unterschriftsfunktion im PDF. 

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Beim Verfassen des Lebenslaufs sollten Bewerber:innen folgende Fragestellung im Hinterkopf haben: Wie hat der Lebenslauf dazu geführt, dass genau diese bestimmte Stelle die richtige ist? Die Auswahl der genannten Stationen, der Berufserfahrungen und auch die Begründungen sollten nach diesem roten Faden ausgewählt werden.

Neben dem Lebenslauf und Zeugnissen ist oft ein Anschreiben oder Motivationsschreiben zentraler Bestandteil von Bewerbungen. Informationen aus dem Motivationsschreiben sollten sich nicht mit dem Lebenslauf doppeln. Der ausführliche Lebenslauf konzentriert sich, ganz wie der tabellarische, auf die fachliche Eignung für die Stelle. In einer guten Bewerbung ergänzen sich die beiden Schriftstücke.

Noch seltener als der ausführliche Lebenslauf ist ein handschriftlicher Lebenslauf. Auch dieser sollte nur dann eingereicht werden, wenn die Ausschreibung ausdrücklich dazu auffordert. Grundsätzlich ist auch der handschriftliche Lebenslauf als Fließtext ausformuliert. Allerdings benötigt Handschrift mehr Platz auf einer Seite als gedruckter Text. Er muss also kürzer ausfallen als der ausführliche Lebenslauf.

Was bringt nun ein handschriftlicher Lebenslauf? Eventuell ist eine ordentliche Handschrift für die angestrebte Tätigkeit wichtig. Bewerber:innen zeigen zudem Entschlossenheit, diesen Job zu bekommen, denn einen Lebenslauf sauber von Hand zu schreiben ist viel aufwendiger, als ihn zu tippen. 

Außerdem gibt es Arbeitgeber:innen, die auf Grafologie setzen. Grafolog:innen interpretieren Merkmale der Handschrift und leiten daraus bestimmte Charaktereigenschaften der Bewerber:innen ab. Die wissenschaftliche Belegbarkeit dieser Diagnostik-Methode ist allerdings umstritten.

Im ersten Schritt sollte der Text digital verfasst und korrigiert werden. In einem zweiten Schritt folgt das Schreiben von Hand. Bewerber:innen sollten den Text mit einem Füllfederhalter mit blauer Tinte auf hochwertiges, unliniertes Papier verfassen. Damit die Linien trotzdem gerade sind, kann ein liniertes Blatt unter das eigentliche Blatt gelegt werden.

Wichtig ist, dass der Lebenslauf fehlerfrei sein muss. Das bedeutet: Wer sich verschreibt, muss die Seite erneut verfassen.

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