Postdoc im Drittmittelprojekt
Drittmittelstellen: Forschung ohne Lehrverpflichtung
![postdoc-drittmittel.jpg Eine asiatische Postdoc-Biologin untersucht Pflanzen](https://bilder.academics.de/postdoc-drittmittel.jpg?auto=format&fit=crop&h=768&w=1365&crop=focalpoint&fp-x=0.52&fp-y=0.35)
Postdocs in einem Drittmittelprojekt haben keine Lehrverpflichtung © zorazhuang / iStock.com
Postdocs auf einer Drittmittelstelle übernehmen vor allen Dingen Aufgaben in der Forschung und Verwaltung des Forschungsprojektes. Wohl wichtigster Vorteil dieser Anstellungsart: Drittmittelstellen unterliegen keiner maximalen Befristung nach dem WissZeitVG.
Veröffentlicht: 12.06.2023
Von: Anke Wilde
Drittmittelstelle finden: Ausschreibung durch die Hochschule
Drittmittelstellen werden von der Hochschulverwaltung öffentlich ausgeschrieben. Genauso wie die Haushaltsstellen sind sie in der Regel bei den Fachgesellschaften angesiedelt.
Gut zu wissen: Drittmittelstellen werden nicht immer explizit als Postdoc-Stellen ausgeschrieben. Oft wird aus einem größeren Bewerberpool von Doktorand:innen und Postdocs ein geeigneter Kandidat oder eine geeignete Kandidatin bestimmt.
Forschung statt Lehrverpflichtung
Bei einer Postdoc-Stelle in einem drittmittelfinanzierten Projekt liegt der Arbeitsschwerpunkt vorwiegend auf Forschung und Verwaltung dieses Projekts. Es gibt keine Lehrverpflichtung, und in der Regel legen die Hochschulen großen Wert darauf, dass der oder die Beschäftigte gedrängt wird, dennoch Lehrveranstaltungen anzubieten. Es ist allerdings meist möglich, dies aus freien Stücken zu tun, um Lehrerfahrung zu sammeln, sofern den Verpflichtungen im Projekt nachgekommen wird.
Auch Drittmittelstellen sollten den Raum bieten, selbst zu forschen und sich weiter zu qualifizieren. Um die akademische Karriere weiter voranzutreiben, ist es ratsam, möglichst schnell eigene Förderanträge zur Finanzierung der Stelle stellen (Lesen Sie hierzu auch: „Das Postdoc-Stipendium“ und „Eine eigene Stelle“).
Drittmittelstelle: Keine Befristungsobergrenze
Drittmittelstellen können zwar grundsätzlich auch befristet ausgeschrieben werden, sind aber nicht von der Zwölfjahresregel des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes betroffen. Stellen, die wenigstens zur Hälfte durch Drittmittel gefördert werden, sind von den Befristungsobergrenzen ausgenommen.
Achtung: Sollten Sie später auf eine Haushaltsstelle kommen, wird Ihnen die im Drittmittelprojekt verbrachte Zeit dennoch angerechnet.
Drittmittelstelle: Pro und Kontra
PRO:
- Schwerpunkt auf Forschung
- Erfahrung mit Drittmitteleinwerbung und -verwaltung
- Lehrstuhl- und Institutsnähe
- Zwölfjahresregel gilt nicht, es gibt keine Befristungsobergrenze
Kontra:
- Weisungsgebundene Arbeit
- Höherer Verwaltungsaufwand
- Weniger Zeit für eigene Forschung
- Bisweilen Verträge mit sehr kurzer Laufzeit
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