Sie werden nicht immer als Postdoc-Stelle angeboten. Oft wird aus einem größeren Bewerberpool von Doktoranden und Postdocs ein geeigneter Kandidat bestimmt.
Bei einer Postdoc-Stelle in einem drittmittelfinanzierten Projekt liegt Ihr Arbeitsschwerpunkt vorwiegend auf Forschung und Verwaltung dieses Projekts. Sie haben keine Lehrverpflichtung, und in der Regel legen die Hochschulen großen Wert darauf, dass Sie niemand unter Druck setzt, dennoch Lehrveranstaltungen anzubieten. Wenn Sie dies aus freien Stücken tun, um Lehrerfahrung zu sammeln, wird Sie wohl niemand bremsen, sofern Sie Ihren Verpflichtungen im Projekt nachkommen.
Auch Drittmittelstellen sollten den Raum bieten, selbst zu forschen und sich weiter zu qualifizieren. Grundsätzlich sollten Sie sich möglichst schnell freischwimmen und eigene Förderanträge zur Finanzierung Ihrer Stelle stellen (Lesen Sie hierzu auch: "Das Postdoc-Stipendium" und "Eine eigene Stelle"). Drittmittelstellen sind nicht von der Zwölfjahresregel des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes betroffen. Stellen, die wenigstens zur Hälfte durch Drittmittel gefördert werden, sind von den Befristungsobergrenzen ausgenommen. Sollten Sie aber später auf eine Haushaltsstelle kommen, wird Ihnen die im Drittmittelprojekt verbrachte Zeit dennoch angerechnet.
INFO-BOX: Drittmittelstellen
PRO:
- Schwerpunkt auf Forschung
- Erfahrung mit Drittmitteleinwerbung und -verwaltung
- Lehrstuhl- und Institutsnähe
- Zwölfjahresregel gilt nicht
Kontra:
- Weisungsgebundene Arbeit
- Höherer Verwaltungsaufwand
- Weniger Zeit für eigene Forschung
- Bisweilen Verträge mit sehr kurzer Laufzeit