Gehälter von Soziologen und Soziologinnen nach Bundesland
Der Ort der Arbeitsstelle hat bei Soziologen und Soziologinnen einen immensen Einfluss auf das Gehalt. Wer in Baden-Württemberg arbeitet, bekommt im Schnitt rund 40 Prozent mehr auf sein Konto überwiesen als in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gehälter nach Bundesland im Einzelnen finden Sie in der folgenden Tabelle.
Gehälter von Soziologen in der freien Wirtschaft
Soziologen stehen in der freien Wirtschaft zahlreiche Branchen und Berufsfelder offen. Denn Antworten auf Fragen, die das Zusammenleben von Menschen in der Gesellschaft betreffen, werden an vielen Stellen benötigt. Da der Berufsweg, anders als beispielsweise in der Medizin oder den Rechtswissenschaften, keineswegs mehr oder weniger eindeutig vorgezeichnet ist, landen Soziologen bei den verschiedensten Arbeitgebern in den unterschiedlichsten Positionen – und bekommen daher auch deutlich divergierende Gehälter ausgezahlt.
Soziologen finden beispielsweise auch Jobs in Unternehmensberatungen, die vergleichsweise gut bezahlen. Laut dem StepStone Gehaltsreport verdienen Vollzeit-Mitarbeitende mit akademischem Bildungshintergrund dort im Schnitt 62.119 Euro brutto im Jahr.
Bei den Medien, eine weitere beliebte Branche für Soziologinnen, verdienen Angestellte durchschnittlich 56.691 Euro, im Personalwesen (HR) kommen Studierte auf 55.476 Euro. In den Bereichen Gesundheit und Sozialwesen (50.860 Euro), Werbung, Marketing & PR und Marktforschung (49.712 Euro) sowie Bildung und Training (49.223 Euro), wo Soziologieabsolventen ebenfalls zahlreich vertreten sind, liegen die Gehälter dagegen deutlich niedriger.
Gehälter von Soziologen im öffentlichen Dienst
Institutionen des öffentlichen Dienstes sind beliebte Arbeitgeber bei Soziologinnen und Soziologen. Ob in der Sozialversicherung, bei Sozial- und Jugendämtern, im Bildungs- und Kulturbereich oder bei der Stadtentwicklung – viele Jobs passen auf das Profil von Soziologieabsolventen. In der Regel arbeiten sie dort als Tarifangestellte, die abhängig von Aufgabenbereich und Verantwortung oft in die Entgeltgruppe E 13, in seltenen Fällen auch in E 14 oder E 15 eingeordnet werden.
Je nach Dienstherr sind verschiedene Tarifverträge relevant:
- Beschäftigte von Kommunen, Städten und Gemeinden werden nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) VKA entlohnt. Das Gehalt liegt 2022 zwischen 50.249 Euro (E 13, Stufe 1) und 85.731 Euro (E 15, Stufe 6) brutto monatlich.
- Beschäftigte der Länder erhalten ein Gehalt nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L). Er gilt bundesweit, lediglich Hessen hat einen eigenen Tarifvertrag, der sich aber am TV-L orientiert (TV-H). Das Gehalt 2022: 48.891 Euro (E 13, Stufe 1) bis 82.205 Euro (E 15, Stufe 6).
- Beschäftigte des Bundes (z. B. Bundesbehörden) werden nach dem TVöD Bund bezahlt. Monatlich erhalten sie 2022 ein Bruttogehalt zwischen 49.361 Euro (E 13, Stufe 1) und 84.215 Euro.
Gehälter von Soziologen in der Wissenschaft
Wer nach dem Abschluss in die Forschung oder Lehre strebt und eine Anstellung an einer Hochschule findet, wird nach Tarif bezahlt. Die Gehälter wissenschaftlicher Mitarbeiter und Postdocs sind nach Entgeltgruppen sowie nach Erfahrungsstufen gestaffelt. In der Regel werden sie in Entgeltgruppe 13 eingeordnet.
Entsprechende bindende Tarifverträge gibt es auch für die Besoldung von (Junior-)Professoren. Ihre Gehälter divergieren von Bundesland zu Bundesland allerdings erheblich und sind in der W-Besoldung festgelegt. W1 betrifft Juniorprofessoren, die Stufen W2 und W3 hingegen gelten für alle anderen Professoren und Professorinnen mit Beamtenstatus.
Laut dem Besoldungsbarometer des Deutschen Hochschulverbands (DHV) 2022 liegen Bayern und Baden-Württemberg bei den W3-Grundgehältern mit 90.943 bzw. 90.938 Euro jährlich an der Spitze, in Niedersachsen liegt der Satz lediglich bei 80.693 Euro. Die meisten Bundesländer werden zum Dezember 2022 eine 2,8-prozentige Besoldungsanhebung umsetzen. Die Grundbezüge werden zudem meist noch durch individuelle Leistungsbezüge erhöht.