Promotion selbst finanzieren: Promotionsstelle und andere Wege
Da sie durch die Promotion bereits in engem Kontakt mit ihrer Hochschule oder Forschungseinrichtung stehen, finanzieren sich viele Promovierende, in dem sie eine Vollzeit- oder Teilzeitstelle an ihrer Hochschule annehmen. Dadurch beziehen sie ein Doktorandengehalt.
Das ist zum Beispiel möglich über eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin auf einer Haushaltsstelle oder als wissenschaftlicher Mitarbeiter auf einer Drittmittel- oder Projektstelle. Letzteres hat den Vorteil, dass zum Thema des Projekts promoviert wird, wodurch viele Synergien entstehen. Bei einer Haushaltsstelle ist das nicht immer gegeben, und häufig bleibt wenig Zeit für die eigene Forschungsarbeit für die Dissertation. Jobs direkt am Lehrstuhl sind vor allem für Doktoranden in naturwissenschaftlichen Fächern attraktiv, da sie Labore und technische Geräte auch für die Arbeit an ihrer Promotion nutzen können.
Doch es gibt auch noch weitere Wege, die Promotion zu finanzieren: Neben unterschiedlichen Promotionsstipendien besteht etwa die Möglichkeit, in Promotionsprogrammen oder Graduiertenkollegs (GRK) zu promovieren. Der Vorteil ist, dass die Doktoranden hier beispielsweise von der DFG, der Max-Planck-Gesellschaft oder der Helmholtz-Gemeinschaft finanziert werden. Darüber hinaus läuft die Promotion auf diese Weise mit Lehrveranstaltungen, Seminaren, Kolloquien und Workshops sehr strukturiert ab. Dies eignet sich besonders für Promovendinnen und Promovenden, die sich Sorgen machen, dass ihnen für eine Promotion neben einer Stelle an der Uni die Struktur fehlt.
Auch abseits der Universität gibt es Möglichkeiten, sich Geldquellen für die Zeit der Promotion zu erschließen. Dazu gehört zum Beispiel die Industriepromotion, die finanzielle Sicherheit bietet. Hierbei zahlt das Unternehmen für die geleistete Forschungsarbeit.
Nicht zuletzt können Doktoranden für die Jahre der Promotion auch auf finanzielle Unterstützung durch die Familie oder den Partner zurückgreifen.
Kredit für die Promotion: Welche Darlehen gibt es für Promovierende?
Kommen die genannten Möglichkeiten nicht infrage, kann die Promotion ebenso durch einen Kredit finanziert werden. Anbieter für Studienkredite haben teilweise auch Promotionskredite im Programm. Es lohnt sich, die Konditionen genau zu vergleichen. So unterstützt die Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) beispielsweise Promovierende bis zu sechs Semester lang mit monatlich 100 bis 650 Euro, also maximal 23.400 Euro.
Der Nachteil ist hier, schon vor dem Berufseinstieg Schulden zu machen, allerdings sind die Rückzahlungsfristen meist relativ lang. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich ohne Job voll und ganz auf die Promotion zu konzentrieren, sie so schneller abzuschließen und früher ins Berufsleben zu starten – vor allem in Fachrichtungen, in denen die Job-Aussichten gut und die Einstiegsgehälter hoch sind.