Ökologisch nachhaltig: So geht Umweltschutz im Büro
Es gibt unzählige Stellschrauben, über die der Arbeitsalltag umweltschonender gestaltet werden kann – ob im Büro, auf einer Baustelle oder bei der Landschaftspflege in einem Park. Los geht es schon mit dem Verzicht aufs Auto bei dem Weg zur Arbeitsstelle. Weiter mit dem Guten-Morgen-Kaffee: möglichst bio und aus fairem Anbau, keine Plastikkapseln. Lunch? Natürlich mit Zutaten aus regionalem Bio-Anbau. Weitere Tipps:
- Think before you print: Was digital abgelegt oder versendet werden kann, sollte nicht ausgedruckt werden. Wenn es sich nicht vermeiden lässt: recyceltes Papier verwenden.
- Strom sparen: Geräte, die nicht benötigt werden, werden ausgeschaltet, vor allem am Feierabend – der Laptop, der Drucker, der Monitor. Auch im Stand-by-Modus verbrauchen diese Geräte Strom; allein schon eine geringere Helligkeit des Monitors spart Energie, genau wie das Deaktivieren unnötiger Apps. Bei Neuanschaffungen sollte auf eine gute Energieeffizienz geachtet werden. Und wer die Treppe statt des Aufzugs nimmt, tut gleichzeitig auch noch was für die Fitness. Grundsätzlich: auf Ökostrom umsteigen.
- Weg vom Verbrenner: Eine Dienstfahrt oder Dienstreise steht an? E-Auto statt Diesel oder Benziner, Bahn statt Flugzeug.
- Verzicht auf Plastik: Ob Kugelschreiber oder Spülbürste – Produkte wählen, die aus nachhaltigen Rohstoffen hergestellt wurden und möglichst nachgefüllt oder wiederverwertet werden können.
- Heizenergie einsparen: Lieber ein wärmerer Pulli als eine voll aufgedrehte Heizung. Jedes Grad Raumtemperatur weniger senkt den CO2-Ausstoß signifikant.
- Bestellungen bündeln: Druckerpapier wird benötigt? Schreibblöcke, Stifte? Sammelbestellungen reduzieren den Verpackungsmüll und auch den CO2-Ausstoß beim Transport.
- Müll sauber trennen: Schokoriegelverpackung, Apfelbutzen und Notizzettel gehören nicht in denselben Mülleimer. Wer Abfall sauber trennt, ermöglicht eine bessere Wiederverwertung und schont so knappe Ressourcen. Banaler Trick: kein Papierkorb beim Schreibtisch, dann gerät niemand in Versuchung.
Auch wenn jede Maßnahme für sich nicht sonderlich relevant erscheinen mag: Kleinvieh macht auch Mist, und in Summe kann jeder und jede enorm zum Umweltschutz beitragen, auch mit kleinen Beiträgen. Das Leben und Arbeiten muss dabei nicht von heute auf morgen komplett umgekrempelt werden. Doch es lohnt sich, die eigenen Gewohnheiten kritisch zu hinterfragen; wo sind die Stellschrauben, an denen man drehen kann, vielleicht sogar ohne großen Aufwand? Liegt die Umsetzung mancher Aspekte nicht im eigenen Verantwortungsbereich, sondern beim Arbeitgeber, kann der Kontakt zum Vorgesetzten, dem Betriebsrat oder auch der Geschäftsführung gesucht werden, um so Prozesse für mehr Nachhaltigkeit anzustoßen.
Ökonomische Aspekte: Nachhaltigkeit zahlt sich aus
Verschwendung kostet. Nicht nur beim Strom, der Heizung oder den Arbeitsmitteln. Auch Zeit ist Geld, für Selbstständige genauso wie für jene, die leistungsabhängig bezahlt werden oder am Umsatz beteiligt sind. Ein gutes Ressourcenmanagement zahlt sich aus. Dabei zählt nicht nur, Projekte sorgfältig auf Relevanz und Erfolgsaussichten zu prüfen, damit Zeit und Energie nicht umsonst eingesetzt werden. Team- und Projektleitungen sollten ihr Personal zudem effizient und zielführend einsetzen, damit anstehende Aufgaben nicht doppelt oder gar nicht erledigt, sondern von der am besten geeigneten Arbeitskraft in möglichst kurzer Zeit abgearbeitet werden.
Übrigens: Wie die Studie „Nachhaltigkeit im Fokus – Motive, Verhalten und Wünsche der Verbraucher“ des Marktforschungsinstituts Rothmund Insights ergab, wünschen sich 89 Prozent der Kunden mehr nachhaltig hergestellte Produkte, 42 Prozent sind bereit, dafür auch mehr auszugeben. Wer nachhaltig produziere und dies auch nach außen kommuniziere, könne dadurch einen Wettbewerbsvorteil haben, so die Studie weiter. Bestraft werde dagegen, wer mit Nachhaltigkeit wirbt, ohne diese wirklich zu praktizieren – Greenwashing werde sehr kritisch gesehen.
Selbstorganisation und Zeitmanagement: Methoden für effizientes Arbeiten
Nicht nur die Führungskräfte tragen Verantwortung für die Effizienz eines Unternehmens oder Projekts – jeder und jede einzelne tut es. Eine gute Selbstorganisation und ein vernünftiges Zeitmanagement sind essenziell für den nachhaltigen Erfolg. Verschiedene Priorisierungs- und Zeitmanagementmethoden können helfen, den Arbeitstag und Anforderungen besser zu strukturieren, unnötige Ablenkungen zu vermeiden und somit Aufgaben in kürzestmöglicher Zeit zielgerichtet und effektiv zu erledigen. Im Folgenden einige Beispiele für verschiedene Methoden.
Paretoprinzip: Eine mögliche Methode zur Priorisierung ist das sogenannte Paretoprinzip (benannt nach dem italienischen Ingenieur und Ökonom Vilfredo Pareto, 1848 bis 1923), auch 80-20-Regel genannt. Diese besagt, dass mit 20 Prozent des insgesamt nötigen Aufwands 80 Prozent des angestrebten Ergebnisses erreicht werden kann; die restlichen 20 Prozent der Probleme nehmen dafür 80 Prozent der Zeit ein. Wer also diejenigen Teilaufgaben identifiziert, die mit wenig Aufwand viel Ergebnis bringen, hat in kurzer Zeit viel geschafft. Die Methode ist nicht unumstritten, da sie gerade bei mehrstufigen Projekten die Gefahr birgt, dass sich sehr zeitaufwendige Arbeitsschritte summieren oder grundlegende Probleme zu spät gelöst werden, was den erfolgreichen Abschluss möglicherweise bedroht.
Pomodorotechnik: Nein, eine Schale Tomaten hilft nicht beim effektiven Erledigen des Jobs. Wohl aber, wenn der Tag wie eine Tomate quasi in halbstündige Scheiben geschnitten wird. Denn zwischendurch schnell eine E-Mail schreiben, ein Telefonat führen, Fragen von Kolleginnen beantworten – das lenkt ab und strengt an. Die Pomodorotechnik schreibt vor, dass jeweils 25-minütige Zeitblöcke angelegt werden, in denen man sich jeweils ausschließlich und konzentriert einer Sache widmet: dem Postfach, dem Chat, der Projektplanung oder den Telefonaten. Fünf Minuten Pause, die nächste Aufgabe (oder Weiterführung derselben). Nach vier „Scheiben“ sollte eine halbstündige Pause folgen.
Timeboxing: Nach der Timeboxing-Methode werden der Arbeitstag und die Arbeitswoche in Zeitblöcke für verschiedene Aufgaben eingeteilt, innerhalb derer diese fokussiert bearbeitet und abgeschlossen werden müssen. Die eingeplanten Zeitspannen sollten selbstverständlich angemessen sein, jedoch nicht länger als unbedingt erforderlich. Wer sich angesichts weit entfernt liegender oder nicht definierter Deadlines schwer motivieren kann und nie vor ihrem Ablauf fertig wird (egal, wie viel Zeit zur Verfügung steht), wird so deutlich effektiver arbeiten.
Eisenhower-Matrix: Anstehende Aufgaben werden in vier Gruppen eingeteilt. Erste Frage: Muss ich es selbst erledigen? Wenn die Antwort ja lautet, werden dringende Aufgaben sofort erledigt (1), weniger dringende landen auf der To-do-Liste (2). Lautet die Antwort nein, werden dringende Aufgaben delegiert (3), weniger dringende kommen in die Ablage oder werden gleich gestrichen (4).
ALPEN-Methode: Hier wird täglich ein Arbeitsplan erstellt. A: Aufgaben sammeln, To-do-Liste erstellen. L: Länge schätzen – wie viel Zeit ist voraussichtlich für die Erledigung der Aufgabe erforderlich? P: Puffer einbauen – nur 60 Prozent des Arbeitstages sollte für die Aufgabenerledigung geplant werden, der Rest bleibt für unvorhergesehene Ereignisse und Kollegenplauschs frei. E: Entscheidungen treffen: Was von der To-do-Liste muss und kann laut Längenschätzung heute erledigt werden? N: Nachkontrolle vor Feierabend – wurden alle Aufgaben erledigt?
Welche Methode individuell die beste ist, ist eine Frage der Vorliebe und des Typs, es sollten verschiedene getestet werden. Es ist auch möglich, mehrere Methoden miteinander zu kombinieren.