Arbeiten im In- und Ausland
Wer einen Beruf in der humanitären Hilfe ergreifen möchte, hat eine Vielzahl von möglichen Tätigkeitsfeldern zur Auswahl. So arbeiten zum Beispiel viele Wissenschaftler:innen an Universitäten und Forschungseinrichtungen am Monitoring und an Frühwarnsystemen für Naturkatastrophen.
Die Hilfsorganisationen selbst benötigen Personal, das im Inland bleibt und dort Aufgaben wie Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit oder die Koordination der Hilfseinsätze übernimmt. Große Organisationen unterhalten zudem Niederlassungen in verschiedenen Ländern.
Außerdem gibt es Personal, das direkt in die Katastrophengebiete geht. Zu den Aufgaben dort gehört, die Grundversorgung zu sichern oder neu aufzubauen (Wasser, Nahrung, Sanitäranlagen, Hygieneartikel, Notunterkünfte, …) und Betroffene medizinisch und psychologisch zu betreuen.
Neben festen Stellen gibt es bei einigen Hilfsorganisationen die Möglichkeit, sich für eine Pool-Stelle zu bewerben und je nach Bedarf zeitlich befristet (zwischen drei und zwölf Monaten) auf einen humanitären Einsatz zu gehen.
Welche Qualifikationen sind gefragt?
Wer sich im Studium bereits in diese Richtung spezialisieren möchte, kann das Fach Humanitäre Hilfe wählen. Unter diesem Namen bietet in Deutschland aktuell nur die Ruhr-Universität Bochum einen Masterstudiengang an (Stand: Februar 2023). Geeignet sind aber auch Masterstudiengänge wie (Internationale) Katastrophenhilfe oder Internationale Beziehungen.
Ein solcher Abschluss ist keine Voraussetzung dafür, einen Job im Bereich der humanitären Hilfe oder Katastrophenhilfe zu finden. Die vielfältigen Einsatzgebiete führen dazu, dass auch Absolvent:innen anderer Studiengänge sehr gefragt sind, sowohl in den Organisationen selbst als auch in der Forschung. Zu diesen Studiengängen gehören zum Beispiel:
Voraussetzungen für die Arbeit in einer Hilfsorganisation
Neben einem passenden Studium gibt es weitere Anforderungen für eine Tätigkeit bei einer Hilfsorganisation. Diese suchen Menschen, die sich dafür einsetzen, einen Unterschied zu machen in der Welt, die selbstlos und kurzfristig überall auf der Welt unter oft extremen Bedingungen arbeiten wollen und können.
Die meisten Stellen verlangen deswegen einschlägige Berufserfahrung, insbesondere für alle, die für einen humanitären Einsatz ins Ausland gehen möchten. Viele Hilfsorganisationen bieten Möglichkeiten für Freiwilligenarbeit oder Praktika, um erste Einblicke und Erfahrungen zu sammeln.
Wer einen humanitären Einsatz auf sich nimmt, muss äußerst belastbar sein, sowohl körperlich als auch mental. Tagtäglich werden Helfende mit extremen Leid konfrontiert, in unsicheren oder sogar lebensgefährlichen Situationen, mit oft rudimentärer Infrastruktur. Hinzu kommt, dass viele Einsätze in Gebiete mit extremer Hitze oder Kälte führen. Entsprechende Auslandserfahrung ist deswegen wünschenswert. Für einige Organisationen ist Tropentauglichkeit eine Voraussetzung.
Da die Arbeit per se international ist, sind exzellente Englischkenntnisse unerlässlich. Vorteilhaft sind weitere Kenntnisse von verbreiteten Sprachen, zum Beispiel Französisch, Spanisch oder Arabisch.