Die Dauer der Promotion für Mathematiker
Drei Jahre dauert eine Promotion – allerdings ist das nur ein Richtwert, wenn nicht sogar eine Idealvorstellung. Denn nur die wenigsten schließen ihr Promotionsvorhaben innerhalb von 36 Monaten ab. Wie die Ergebnisse der Kasseler Promoviertenstudie zeigen, brauchen Mathematiker im Vergleich zu anderen Wissenschaftlern mit 4,3 Jahren am wenigsten Zeit, um ihre Promotion zu vollenden. Das jedoch ist nur ein Durchschnittswert. Die tatsächliche Dauer einer Promotion variiert auch in der Mathematik stark.
Viele verschiedene Faktoren spielen auf dem Weg zum Doktortitel eine Rolle, wie zum Beispiel die individuelle Leistungsfähigkeit der Promovierenden selbst. Auch das ausgewählte Thema hat Einfluss auf die Dauer der Promotion. Denn der Aufwand für die damit verbundenen Begleitarbeiten wie Literaturrecherche, Datenbeschaffung und -verarbeitung sind anfangs unter Umständen nur schwer abzuschätzen.
Daneben spielen auch noch andere Voraussetzungen eine Rolle: Wer sich in Vollzeit auf die Promotion konzentrieren kann, schließt in der Regel schneller ab als jemand der berufsbegleitend promoviert. Die Promotion allein ist schwer genug. Sie parallel zum Job zu bewältigen, verlangt aber noch mehr Disziplin und Durchhaltevermögen. Und eine Vollzeit-Promotion ist nur mit entsprechender Unterstützung möglich.
Mathematik-Promotion finanzieren: Das Stipendium als Möglichkeit
Stipendien sind eine Möglichkeit, um während der Promotion finanzielle Unterstützung zu erhalten. Der Destatis-Erhebung zufolge ist die Geförderten-Quote bei Mathematikern hoch: Im Wintersemester 2014/15 gab ein Fünftel der Befragten an, ihre Promotion durch ein Stipendium zu finanzieren.
Die Fördermöglichkeiten für Doktoranden durch Stipendien sind zahlreich – und es gibt verschiedene Modelle. Mit einem Vollstipendium wird die Promotion komplett finanziert. Es gibt aber auch Stiftungen, die beispielsweise einen Zuschuss für die Druckkosten der Doktorarbeit gewähren. Denn allein diese können schnell bis zu 1.000 Euro betragen.
Um ein Stipendium zu bekommen, müssen einige Hürden genommen werden, denn die Anforderungen sind hoch. Herausragende Leistungen und ein schnell abgeschlossenes Studium sind eigentlich überall Voraussetzung, um in das Bewerbungsverfahren einzusteigen. Daneben ist oft auch persönlicher Einsatz gefragt. Praktika spielen dann eine wichtige Rolle, Auslandsaufenthalte oder auch politisches Engagement. In Deutschland kommen die größten Begabtenförderungswerke von Parteien, Kirchen und Gewerkschaften. Daher sind sie oft politisch oder konfessionell geprägt. Eine Ausnahme bildet hier die Studienstiftung des deutschen Volkes. Um hier ein Stipendium zu bekommen, muss der Kandidat zunächst von seinem Doktorvater beziehungsweise seiner Doktormutter vorgeschlagen werden. In der zweiten Runde werden die Kandidaten dann in einem persönlichen Auswahlgespräch begutachtet, bevor über eine Förderung entschieden wird.
Wer es durch das schwierige Auswahlverfahren schafft, kann sich über eine beachtliche Finanzhilfe freuen. Die Studienstiftung unterstützt ihre Stipendiaten der Promotionsförderung mit 1.450 Euro im Monat. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus dem monatlichen Stipendium von 1.350 Euro plus einer Forschungskostenpauschale von 100 Euro. Die Förderungsdauer beträgt bei der Deutschen Studienstiftung zunächst zwei Jahre. Über einen Antrag, kombiniert mit einem ausführlichen Bericht über die bisherigen Forschungsbemühungen, kann das Stipendium dann noch bis zu zweimal für ein weiteres halbes Jahr verlängert werden.
Das ist aber nur eines der zahlreichen Beispiele für die Möglichkeiten eines Stipendiums. Um sich in der Vielzahl von Angeboten zurechtzufinden, bietet der Stipendienlotsen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Hilfestellung bei der Suche nach der richtigen Förderung. Hier können verschiedene Parameter angegeben werden, um die ganz eigenen Lebensumstände zu beschreiben und das richtige Stipendium zu finden. Außerdem bietet die Suchmaske die Option, speziell nach einer Förderung für die Mathematik-Promotion zu suchen.