Voraussetzungen für die Promotion in Mathematik
Wer promovieren will, muss ein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium vorweisen. In diesem Punkt sind die Zulassungsbedingungen an allen Universitäten gleich.
Besonderheiten sind in den entsprechenden Promotionsordnungen der jeweiligen Institute selbst geregelt. Oft wird zum Beispiel ein überdurchschnittlicher Abschluss für die Aufnahme einer Promotion vorausgesetzt. Möglich sind teilweise aber auch andere Eignungsnachweise, wie die Empfehlung durch einen Professor.
Auch für Studenten, die Ihren Abschluss im Ausland gemacht haben, besteht die Möglichkeit in Deutschland zu promovieren. In diesen Fällen entscheidet der Promotionsausschuss der jeweiligen mathematischen Fakultät über die Anerkennung der im Ausland erbrachten Leistungen.
Fast-Track-Promotion für Bachelor-Studenten
Diplom- oder Master-Abschluss sind nicht immer eine zwingende Voraussetzung für die Promotion. Auch Mathematik-Studenten mit einem Bachelor haben die Chance, direkt nach Ihrem Abschluss mit der Promotion zu starten. Das geht über sogenannte Fast-Track-Promotionen. Wie der Name schon sagt, bietet die Fast-Track-Promotion Bachelor-Absolventen die Möglichkeit, den Weg zum Doktortitel zu verkürzen. Diese Abkürzung ist jedoch an bestimmte Voraussetzungen gebunden. An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) zum Beispiel wird eine Bachelor-Gesamtnote von 1,5 oder besser für eine Zulassung zur Fast-Track-Promotion vorausgesetzt. Darüber hinaus müssen sich die Bachelor-Absolventen innerhalb eines einjährigen Vorbereitungsstudiums beweisen und verschiedene Meilensteile aus dem Modulangebot des Masterstudiengangs erreichen. Erst dann können sie die Promotion aufnehmen.
Je nach Universität sind die Modalitäten für die Fast-Track-Promotion verschieden. Grundsätzlich werden zwei Modellen unterschieden: An einigen Universitäten wird parallel zur Promotion über ein Masterstudium der Mastergrad erworben, an anderen – wie zum Beispiel an der HHU Düsseldorf – ist dieser nicht zwingend vorgeschrieben.
Lohnt sich die Promotion für Mathematiker?
Wer in der Forschung Karriere machen will, kann auf den Doktortitel kaum verzichten. Das Institut für Mathematik an der Universität Osnabrück betont, dass die Promotion Voraussetzung für eine akademische Karriere sei. Promovierende stellen damit unter Beweis, auf internationalem Niveau forschen zu können. Auch die Fähigkeit, Forschungsergebnisse auf angemessene Art und Weise darstellen zu können, ist ein wichtiger Bestandteil der mehrjährigen Promotion. Darüber hinaus kann der Doktortitel aber auch in der Wirtschaft helfen und gerade das Gehalt von Mathematikern positiv beeinflussen.
Mathematiker verfügen über kein festes Berufsbild, sie werden auf vielen Gebieten gebraucht und haben darum auch vielfältige Möglichkeiten bei einem Einstieg in die Berufswelt. Eher klassisch kommen sie in der Versicherungs- und Bankenbranche unter. Daneben gibt es aber auch viele andere Einsatzmöglichkeiten für Mathematiker, so etwa in der Softwareentwicklung, in der IT-Sicherheit oder auch in der Logistik. Das Feld ist riesig und schon mit einem Bachelor-Abschluss fällt es Mathematikern leicht, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Denn der Bedarf an ihren Fähigkeiten ist groß.
Doch auch wenn schon der Bachelor für den Einstieg reicht, gibt es gute Gründe dafür, auch nach diesem Abschluss noch an der Universität zu bleiben. Je höher die Ausbildung ist, desto besser sind die Aussichten für einen höheren Berufseinstieg. Mehr als die Hälfte aller Promovierten übernimmt bereits im ersten Job eine Leitungsfunktion, wie eine Destatis-Erhebung zu Karriereverläufen von Hochqualifizierten zeigt. Besonders gefragt sind die Fähigkeiten, die Doktoranden während ihrer Promotion erwerben. Durchhaltevermögen, Selbstmotivation, Organisationsfähigkeit und Kommunikationsstärke sind nicht nur wichtig für den erfolgreichen Abschluss der Promotion. Auch im Berufsleben sind sie willkommene Eigenschaften, um beispielsweise einen Job mit Personalverantwortung zu übernehmen. Und diese Personalverantwortung spiegelt sich dann auch oft in einem höheren Gehalt wieder.