Promotionsrecht für Fachhochschulen
Fachhochschulen besitzen bisher kein eigenes Promotionsrecht – jedoch wird zurzeit intensiv darüber diskutiert, dies zu ändern. Es gibt bereits entsprechende Vorstöße einzelner Bundesländer, z. B. Schleswig-Holstein. Außerdem kooperieren mittlerweile einige Fachhochschulen mit Universitäten. Es ist ratsam, nicht allzu weit weg von der Hochschule des Doktorvaters bzw. der Doktormutter zu wohnen, damit ein persönlicher Austausch regelmäßig möglich ist. Auch könnte es nötig sein, dass Sie sich an der Hochschule Ihres Betreuers als Doktorand einschreiben müssen. Das hängt von der Promotionsordnung der jeweiligen Fakultät ab, die Sie in der Regel im Internet herunterladen und einsehen können. Eine Immatrikulation kann auch für Doktoranden vorgeschrieben sein, die frei promovieren oder eine Industrie-Promotion machen. Bei diesem Schritt handelt es sich jedoch nur um einen formalen Akt, der keinerlei Anwesenheitspflichten an der Hochschule nach sich zieht.
Wo sollte ich promovieren?
An einer Frage scheiden sich seit jeher die Geister: Sollten angehende Doktoranden an der Universität bleiben, an der sie auch studiert haben, oder sollten sie die Hochschule wechseln? Die einen schwören auf das eine, die anderen auf das andere. Aber was sagen Experten dazu? Eine kleine Umfrage von academics hat ergeben: Es gibt keine eindeutige Antwort auf diese Frage. Denn für jede der beiden Optionen gibt es gute Gründe.
Das Thema entscheidet
„Ein Vorteil eines Wechsels kann zum Beispiel sein, dass man eine andere Forschungsumgebung und neue Forschungsansätze kennenlernt“, sagt Anna Tschaut, Vorsitzende von Thesis, einem interdisziplinären Netzwerk für Wissenschaftler. Dieses bietet Promovierten und Doktoranden die Möglichkeit des Austauschs – inzwischen nehmen mehr als 600 Wissenschaftler dieses Angebot wahr. Bei der Entscheidung für oder gegen die bisherige Hochschule sollten sich Doktoranden fragen, ob das Thema ihrer Promotion vielleicht an einer Uni mit anderem Schwerpunkt besser aufgehoben wäre. „Zudem stellt der Abschluss des Studiums einen Einschnitt im Ausbildungs-, Berufs- und Lebensverlauf dar, der sich sicherlich für einen Wechsel anbietet“, sagt Tschaut.