Auf der Suche nach Doktorvater oder -mutter
Für die individuelle Promotion unbedingt erforderlich ist die Suche eines Hochschullehrers, der die Promotion betreut – auch Doktorvater bzw. Doktormutter genannt. Einen geeigneten Professor zu finden, ist mitunter eine schwierige Aufgabe, aber essentiell für den Promotionserfolg. Der Doktorvater oder die Doktormutter nimmt das Promotionsthema an, ist Betreuer, Mentor, in vielen Fällen Vorgesetzter und bewertet zudem die Dissertation.
Ist ein Betreuer gefunden, muss der jeweilige Promotionsausschuss oder Fachbereich die Annahme des Doktoranden bestätigen. An einigen Universitäten muss schon zu diesem Zeitpunkt die Zulassung zur Promotion beantragt werden. Über die genauen Rahmenbedingungen der jeweiligen Forschungseinrichtung sollten Sie sich rechtzeitig vor Ihrer Promotionszeit informieren.
An den Universitäten in Deutschland verfügt jede Fakultät über eine eigene Promotionsordnung, die Zulassung, Betreuung, Promotionsverfahren und Prüfungen regelt. Oft lässt sich die entsprechende Promotionsordnung im Internet herunterladen, die meisten deutschen Universitäten sind unter der Domain www.uni-„Ort“.de zu finden (z. B. www.uni-hamburg.de).
Intern oder extern promovieren?
Viele Doktoranden arbeiten nebenher zur Finanzierung ihrer individuellen Promotion als wissenschaftliche Mitarbeiter am selben Institut wie ihre Betreuer und sind damit Angestellte der Universität. In diesem Fall spricht man von einer internen Promotion.
Für diesen Promotionsweg empfiehlt es sich, bereits früh enge Kontakte zu Professoren zu knüpfen und sich Monate im Voraus über offene Promotionsstellen zu informieren. In einigen Fällen muss eine solche Stelle erst neu geschaffen werden. Da dieser Prozess unter Umständen sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann, sollte er daher in Ihrer zeitlichen Planung unbedingt berücksichtigt werden.
Wer sich entscheidet, individuell zu promovieren, hat neben der internen Promotion auch die Möglichkeit der externen Promotion. In diesem Fall schreiben die Doktoranden ihre Dissertation ohne Anstellung an einen Lehrstuhl. Dabei können sie alleine von zu Hause arbeiten, aber auch an einer außeruniversitären Einrichtung oder, wie bei der Industrie-Promotion, begleitet durch ein Unternehmen.
Keine Promotion ohne Betreuer
Ohne Doktorvater oder Doktormutter geht es auch bei der externen Promotion in keinem Fall: Die Betreuung der Promotion muss immer durch einen Hochschullehrer erfolgen. Wer Glück hat, findet eine Promotionsstelle bei einem Arbeitgeber, der bereits mit einer Hochschule kooperiert und dadurch bei der Suche nach einem Betreuer behilflich sein kann.
INFO-BOX: Zahlen zur Individualpromotion
92% der Doktoranden promovieren nach dem traditionellen Modell.
67% aller Doktoranden arbeiten neben ihrer Promotion als wissenschaftliche Mitarbeiter.