In welchen Fachbereichen ist die Promotionsquote in Deutschland besonders hoch?
Generell lässt sich sagen, dass die Promotion in Deutschland an Bedeutung verliert. Dennoch ist sie in einigen Fachbereichen nach wie vor äußerst relevant für den beruflichen Werdegang – vor allem in den Naturwissenschaften und der Medizin.
Letztere (Allgemeinmedizin) ist traditionell das Fach, in dem die meisten Promotionen abgelegt werden: Im Jahr 2021 wurden 7.514 Absolvent:innen der Doktortitel in der Medizin (ohne Zahnmedizin) verliehen – das entspricht 26,7 Prozent aller erfolgreichen Promotionen. Dahinter rangieren die Chemie (2.342 Promotionen, 8,3 Prozent) und die Biologie (2.277 Promotionen, 8,1 Prozent).
Nicht nur in der Anzahl der Promotionen unterscheiden sich die Fachbereiche. Auch die Geschlechterverteilung variiert enorm: Waren in den Ingenieurwissenschaften mehr als 80 Prozent der frischen „Doktoren“ Männer, lag ihr Anteil in der Kunst beziehungsweise den Kunstwissenschaften bei nur 31,4 Prozent. Auch in der Humanmedizin und den Gesundheitswissenschaften sowie den Geisteswissenschaften war der Anteil der neu promovierten Frauen 2019 mit jeweils deutlich mehr als 50 Prozent überdurchschnittlich hoch.
Bundesländer: Wo werden besonders viele Doktortitel vergeben?
In absoluten Zahlen wurden im Jahr 2021 die meisten Doktoranden und Doktorandinnen in Nordrhein-Westfalen (5.505) promoviert, dicht dahinter folgt Bayern (4.946). Die wenigsten Promotionen, nämlich 196, wurden im Saarland abgeschlossen.
Relativ gesehen promovierten 2021 besonders viele Studierende in Mecklenburg-Vorpommern. Setzt man die Anzahl der Masterabsolventen mit den Promovierten ins Verhältnis, liegt dieses bei 26,7 Prozent (Bundesdurchschnitt: 19,5 Prozent). Unterdurchschnittlich niedrig war die Quote dagegen in Bremen (10,2 Prozent) und im Saarland (10,9 Prozent). Da sich die Studierendenzahlen aber im Laufe der Jahre, die eine Promotion dauert, aber verschieben können und zudem Promotionen nicht immer in dem Bundesland abgelegt werden, in dem der Masterabschluss erfolgte, kann er allenfalls nur als ganz grober Richtwert dienen.
In Schleswig-Holstein war der Frauenanteil unter den Promovierten am höchsten
Der Frauenanteil unter den Promovierten schwankt von Bundesland zu Bundesland ebenfalls deutlich. Liegt sie in den Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen um die 50 und in Schleswig-Holstein sogar bei rund 54 Prozent, waren im Saarland nur knapp 41 Prozent der Promovierten weiblich.