In welchen Fachbereichen ist die Promotionsquote in Deutschland besonders hoch?
Generell lässt sich sagen, dass die Promotion in Deutschland an Bedeutung verliert. Dennoch ist sie in einigen Fachbereichen nach wie vor äußerst relevant für den beruflichen Werdegang – vor allem in den Naturwissenschaften und der Medizin. Letztere (Allgemeinmedizin) ist traditionell das Fach, in dem die meisten Promotionen abgelegt werden: Im Jahr 2019 waren es 6.148. Das entspricht 23,8 Prozent aller in diesem Jahr erteilten Doktortitel. Dahinter rangieren die Biologie (2.261 Promotionen, 7,9 Prozent) und die Chemie (2.140 Promotionen, 7,5 Prozent).
Nicht nur in der Anzahl der erfolgreichen Promotionen unterscheiden sich die Fachbereiche. Auch die Geschlechterverteilung variiert enorm: Waren in den Ingenieurwissenschaften mehr als 80 Prozent der frischen „Doktoren“ Männer, lag ihr Anteil in der Kunst beziehungsweise den Kunstwissenschaften bei nur 31,4 Prozent. Auch in der Humanmedizin und den Gesundheitswissenschaften sowie den Geisteswissenschaften war der Anteil der neu promovierten Frauen 2019 mit jeweils deutlich mehr als 50 Prozent überdurchschnittlich hoch.
Bundesländer: Wo werden besonders viele Doktortitel vergeben?
In absoluten Zahlen wurden im Jahr 2019 die meisten Doktoranden in Baden-Württemberg (4.686) promoviert, dicht dahinter folgt Bayern (4.585). Die wenigsten Promotionen, nämlich 285, wurden im Saarland abgeschlossen.
Relativ gesehen promovierten 2019 offenbar besonders viele Studierende in Mecklenburg-Vorpommern. Setzt man die Anzahl der Masterabsolventen mit den Promovierten ins Verhältnis, liegt dieses bei 24,5 Prozent (Bundesdurchschnitt: 19,7 Prozent). Unterdurchschnittlich niedrig ist die Quote dagegen in Brandenburg (14,1 Prozent) und Rheinland-Pfalz (15,2 Prozent). Da sich die Studierendenzahlen aber im Laufe der Jahre, die eine Promotion dauert, aber verschieben können und zudem Promotionen nicht immer in dem Bundesland abgelegt werden, in dem der Masterabschluss erfolgte, kann er allenfalls nur als ganz grober Richtwert dienen.