Schreibblockade: Ursachen und Auswirkungen
Egal, ob es sich um eine Hausarbeit, eine Bachelor- oder Masterarbeit, einen wissenschaftlichen Vortrag oder eine Doktorarbeit handelt: Manchmal gerät der Schreibfluss ins Stocken oder will gar nicht erst aufkommen. Die Ursachen einer solchen Schreibhemmung – oder im schwerwiegenden Fall: einer Schreibblockade – können vielfältig und von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. Laut der psychologischen Psychotherapeutin Anna Janßen von der Psychotherapeutischen Beratungsstelle der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gibt es aber immer wiederkehrende Ursachen, die dazu führen, dass Studierende, Postdocs und andere Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen ihre Schreibarbeit nicht fortführen können.
Typische Auslöser sind:
- Mangelnde Kompetenzen: Oft fehlen erforderliche Kenntnisse, um die Arbeit inhaltlich und strukturell weiterführen zu können.
- Inhaltliche Schwierigkeiten: Wenn Themen mit dem Dozenten oder der Dozentin nicht klar abgesprochen sind, können Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Arbeit auftauchen. Interessiert das Thema schlichtweg nicht, entwickeln sich mitunter regelrechte Abneigungen gegen eine Wiederaufnahme der Arbeit, die sich negativ auf die Motivation auswirken.
- Fehlende Schreibpraxis: Schreiben ist eine Fähigkeit, die wie andere Kompetenzen auch Übung verlangt. Niemand kann aus dem Stegreif lange wissenschaftliche Texte wie Bachelor- oder Masterarbeiten anfertigen.
- Zu hohe Erwartungen: Manche Akademiker und Akademikerinnen streben in ihren Arbeiten nach Perfektionismus, setzen sich zu sehr unter Druck oder werden von außen unter Druck gesetzt und scheitern dann an ihren eigenen Ansprüchen.
- Schlechtes Zeitmanagement: Je näher der Abgabetermin rückt, desto mehr Termindruck verspürt der oder die Schreibende und kann ob dieser Belastung leicht verkrampfen.
- Erhöhtes Stresslevel: Beanspruchende Situationen im Alltag wie private Probleme oder Doppelbelastungen durch Arbeit und Studium können zu psychischen Belastungen führen, die sich negativ auf die Schreibfähigkeit auswirken.
All diese ungünstigen Voraussetzungen können Stimmungsschwankungen, negative Emotionen wie Versagensängste oder Schamgefühle und letztlich eine gedankliche Blockade hervorrufen, die dazu führt, das Schreiben aufzuschieben oder zu vermeiden.
Kurzfristig führt diese Vertagung zu einem Gefühl der Erleichterung, denn sich nicht mit der wissenschaftlichen Arbeit auseinandersetzen zu müssen, kann eine befreiende Wirkung haben. Langfristig verschärft diese Vorgehensweise die Situation jedoch, Frustration und Selbstzweifel können sich breitmachen. Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen und die Schreibblockade zu überwinden, helfen die folgenden Tipps der Psychotherapeutischen Beratungsstelle der Uni Mainz.