Betriebswirtschaftliche Fragestellungen im Blick
Dabei sind nicht nur fachliche Kenntnisse zur Herstellung beispielsweise einer neuen Legierung oder eines neuen Lebensmittels gefragt. Auch betriebswirtschaftliche Fragen muss der Produktentwickler bei der Entwicklung im Blick behalten. Bei Produkten oder Prozessen, die nur einen kleinen Umsatz versprechen, dürfen Entwicklungsdauer und -kosten nicht zu hoch sein. Gemeinsam mit der Geschäftsführung oder auch eigenständig gehört es deshalb zu seinen Aufgaben zu entscheiden, welche Kosten beispielsweise für Forschungsmaterialien und Personal vertretbar sind, welche Zielstellung realisierbar erscheint und ob das Unternehmen dazu möglicherweise Kooperationen mit Rohstofflieferanten eingehen sollte. Schließlich berät der Produktentwickler als Experte für ein Erzeugnis oder ein Verfahren nach Beendigung des Entwicklungsprozesses die Marketingabteilung seines Unternehmens und bereitet Marketingprojekte und -strategien vor.
Ein Allround-Talent mit Aufstiegschancen
Voraussetzungen für das Aufgabengebiet des Produktentwicklers sind nicht nur ein erfolgreich abgeschlossenes naturwissenschaftliches Studium und Grundlagen in der Betriebswirtschaftslehre, sondern auch die Affinität zur Planung, Dokumentation und Kommunikation neuer Entwicklungen. Da er sowohl mit Mitarbeitern im Forschungs- und Entwicklungsbereich als auch mit Kooperationspartnern und Kunden im Kontakt steht, sind Kommunikationstalent, Durchsetzungsvermögen und ein sicheres Auftreten unverzichtbar. Besonders in größeren Industrieunternehmen mit internationalen Forscherteams sind außerdem gute Englischkenntnisse erforderlich. Fremdsprachenkenntnisse kommen dem Produktentwickler auch bei der Recherche in internationaler Fach- oder Patentliteratur zu Gute, die er stets verfolgen muss, um mit den eigenen Produktentwicklungen nicht zurückzustehen.
Wer sich als Berufseinsteiger in der Produktentwicklung bewährt und Entwicklungsprozesse erfolgreich begleitet, kann bald die Möglichkeit bekommen, als Forschungsleiter die Führungsverantwortung über spezielle Fachgruppen oder Aufgabengebiete zu übernehmen und so zum Gelingen neuer Produkt- und Prozessentwicklungen beitragen.