Aufgaben in der Produktentwicklung
Was macht ein Produktentwickler oder eine Produktentwicklerin? Die Aufgaben, die in einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung anfallen, sind sehr mannigfaltig. Zu den projektbezogenen Aufgaben gehören:
- Bedarfsprüfung, klären und präzisieren der Aufgabe
- Ermitteln von Funktionen
- Lösungssuche/Ideenentwicklung
- Bewerten und Auswählen der Lösungskonzepte
- Gliedern in Module, Schnittstellendefinition
- Entwurf des Produkts, in der Regel mittels Software am Computer
- Erstellen der Produktdokumentation
- technische Umsetzung, Produktion eines Prototyps
- Absichern: Erfüllt das Produkt die gewünschten Anforderungen? Überprüfung zum Beispiel durch Simulation und Testreihen
Neben der eigentlichen Produktentwicklung müssen die daran Arbeitenden zudem immer das Kosten- und Qualitätsmanagement im Blick haben. Dazu kommen häufig auch projektunabhängige Aufgaben wie generelles Wissens-, Innovations- oder Technologiemanagement.
In kleinen Betrieben liegen diese Aufgaben häufig im Verantwortungsbereich eines nur wenige Köpfe zählenden Teams, das das gesamte Spektrum abdecken muss. Je größer das Unternehmen und komplexer das Produkt ist, desto kleiner und spezialisierter ist der Aufgabenbereich der Beteiligten.
Produktentwicklung gibt es in nahezu allen Wirtschaftsbereichen. Ein mittelständisches Unternehmen, das Sondermaschinen entwickelt, wird mit wenigen Generalisten in der Produktentwicklung auskommen. Ein großer Autobauer dagegen, der ein neues Kfz-Modell auf den Markt bringen möchte, benötigt statt einiger Generalisten häufig viele Spezialisten.
So können dann neben den Entwicklungsingenieuren oder Entwicklungsingenieurinnen – beispielsweise Maschinenbau-, Elektrotechnik-, Mechatronik- oder Verfahrenstechnikingenieuren mit Spezialisierung für das entsprechende Aufgabengebiet – auch Wirtschaftsingenieurinnen, IT- und Softwarespezialisten, Physikerinnen und Produktdesigner beteiligt sein. Je nach Branche helfen aber auch Chemikerinnen, Biotechniker, Pharmazeutinnen oder Medizinphysiker an der Entwicklung des Produkts mit.
Produktentwickler werden: Voraussetzungen und Ausbildung
Die Entwicklung eines Produkts ist Teamsache – allein im dunklen Kämmerchen kann keine Produktentwicklerin eine Neuheit auf den Markt bringen. Unabdingbar sind für Produktentwickler deshalb eine hervorragende Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke. Auch Kreativität sowie Vorstellungsvermögen sind essenziell. Ebenso die Fähigkeit, strukturiert, zielorientiert und in fest abgesteckten Zeitrahmen arbeiten zu können.
Da gerade größere Unternehmen häufig multinational besetzte Entwicklungsabteilungen haben, aber auch kleinere Unternehmen mit internationalen Kunden und Lieferanten arbeiten, sind ausgezeichnete Englischkenntnisse in der Regel ebenfalls Voraussetzung. Auch eine gewisse kulturelle Kompetenz kann bei international agierenden Firmen und Konzernen nicht schaden.
Ein Studium ist Voraussetzung für die Arbeit in der Produktentwicklung. Entwicklungsingenieure haben dabei einen ingenieurwissenschaftlichen Abschluss – häufig Maschinenbau- oder Elektrotechnik mit einer entsprechenden Spezialisierung auf Produktentwicklung im Masterstudium. Hier werden vor allem die Bereiche Konstruktionsmethodik, Projektmanagement, aber auch Programmierung und Kostenanalyse vertieft. Den Studiengang Produktentwicklung bieten mittlerweile zahlreiche Hochschulen in Deutschland an. Wirtschaftsingenieure, Produktdesigner, IT-Spezialisten oder Naturwissenschaftler müssen ebenfalls einen entsprechenden Hochschulabschluss nachweisen können.
Auch Absolventen eines allgemeinen Maschinenbau- oder Elektrotechnik-Studiums finden laut Dr. Hein vom VDI in der Produktentwicklung grundsätzlich einen Job. Aber eine Spezialisierung schon während des Studiums, auch beispielsweise durch Praktika, sei hilfreich. Manche Unternehmen böten auch spezielle Trainee-Programme an.