Bewerbung Führungskraft
Bewerben als Führungskraft: So überzeugen Sie Personaler:innen

Eine junge Frau in einem Bewerbungsgespräch als Führungskraft

Von Manager:innen mit Berufserfahrung werden zunehmend auch Empfehlungsschreiben und/oder Referenzen erwartet © sturti / iStock

Bewerbung ist nicht gleich Bewerbung: Wer zur Führungskraft – etwa zum Projektmanager oder als Teamleiterin – aufsteigen will, sollte bei Anschreiben, Lebenslauf und Co. einige Dinge beachten.

Veröffentlicht: 27.07.2022

Von: Katharina Jedlitschka

Personalverantwortliche interessieren bei einer Bewerbung für eine Führungsposition die entsprechenden fachlichen und persönlichen Fähigkeiten. In der Regel verfügen Bewerber und Bewerberinnen bereits über mehrere Jahre Berufserfahrung und haben dementsprechend viele berufliche Stationen hinter sich. Darum muss aus der Bewerbung eindeutig hervorgehen, bei welcher dieser Stellen die Kompetenzen erlangt wurden.

Egal, ob es um eine Stelle in der Teamleitung, Projektleitung, als Head of, CFO oder gar CEO geht: Wer sich auf eine Stelle als Führungskraft bewirbt, hat in der Bewerbunggrundsätzlich die üblichen formalen Vorgaben zu beachten wie in anderen Bereichen. Die Bewerbung setzt sich aus den folgenden Elementen zusammen:

  • Titelblatt
  • Anschreiben
  • Lebenslauf
  • Anlagen (Referenzen, Abschluss- und Arbeitszeugnisse).

Je besser die Bewerbung strukturiert ist, desto schneller und umfassender kann sich die Personalabteilung ein Bild des Bewerbers oder der Bewerberin machen. Darum sollten sowohl das Anschreiben als auch der Lebenslauf auf das Wesentliche reduziert sein. In der Bewerbung sollten deshalb gezielt die Anforderungen aus der Stellenanzeige aufgegriffen und Kompetenzen in diesem Bereich belegt werden.

Darüber hinaus werden von Bewerber:innen mit Berufserfahrung neben Arbeits- und Abschlusszeugnissen zunehmend auch Empfehlungs- beziehungsweise Referenzschreiben erwartet, also Schreiben von Fürsprecher:innen. Wer eine Referenz ausstellt, tut das freiwillig – das macht die Empfehlungsschreiben so wertvoll. 

Wichtig: Der:die Referenzgeber:in sollte eine gewisse Position innehaben. Geeignet sind etwa geschäftliche Kontakte mit Leitungsfunktion, Kund:innen oder Professor:innen. Wird in der Stellenausschreibung explizit um Referenzen gebeten, sollten zwei bis drei Exemplare beigefügt werden.

Während Fotos in der Bewerbung im angelsächsischen Raum unüblich sind, gehören Bewerbungsfotos in Deutschland für viele Personalentscheider:innen immer noch zu den Bewerbungsunterlagen dazu – auch wenn sie es gemäß dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) nicht mehr explizit verlangen dürfen. 

Wird ein Bewerbungsfoto beigefügt, sollte es aktuell und unbedingt von einem professionellen Fotografen oder einer Fotografin gemacht worden sein, der auf einen hellen, einheitlichen Hintergrund sowie auf einen offenen, freundlichen und unverkrampften Gesichtsausdruck achtet. Gerade bei Bewerbungen um eine Führungsposition sollten mit dem Foto Attribute wie Selbstbewusstsein, Durchsetzungsfähigkeit und Zielorientierung vermittelt werden. Allerdings sollte das Design möglichst schlicht sein, um nicht von der Person abzulenken. 

Was jede Bewerberin und jeder Bewerber außerdem wissen sollte: Personalverantwortliche suchen im Internet nach den Kandidat:innen – nicht nur, aber auch, um sich anhand eines Fotos ein Bild zu machen. Businessportale wie LinkedIn und Xing oder auch Social-Media-Plattformen wie Instagram oder Facebook sollten daher gepflegt werden und mit einem seriösen Foto einen positiven Eindruck hinterlassen. Generell gilt: Eine Onlinerecherche sollte nichts zu Tage befördern, was die Chancen auf die gewünschte Stelle mindern könnte.

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Angehende Führungskräfte haben in der Regel eine Vielzahl beruflicher Stationen und Qualifikationen vorzuweisen. Im Anschreiben geht es darum, Schwerpunkte zu setzen und gezielt relevante Stärken hervorzuheben. Es sollte nicht länger als eine Seite sein und die Frage beantworten, warum der Bewerber oder die Bewerberin genau richtig für die zu besetzende Stelle sind. Dabei gilt es, den Zusatznutzen zu betonen, der sich für das Unternehmen ergibt.

Neben der fachlichen Qualifikation kommt es gerade bei einer Bewerbung auf Führungsebene auch auf die Persönlichkeit des oder der Jobinteressierten an, also die sogenannten Soft Skills und Kompetenzen auf sozialer Ebene. Eigenschaften von guten Vorgesetzten sind etwa

  • Führungsstärke
  • Empathie
  • Teamfähigkeit
  • Kommunikationsstärke
  • Durchsetzungsvermögen
  • Belastbarkeit
  • Lösungsorientierung.

Diese Fähigkeiten werden nicht einfach aufgelistet, sondern im Anschreiben anhand griffiger Beispiele belegt. Weitere wichtige Angaben im Anschreiben: das frühestmögliche Eintrittsdatum unter Berücksichtigung der Kündigungsfrist und – sofern gefordert – der (angemessene!) Gehaltswunsch. 

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Ein Großteil der Personalverantwortlichen wirft bei Bewerbungen zuerst einen Blick auf den Lebenslauf. Darum sollten an dieser Stelle die wesentlichen Stationen der beruflichen Laufbahn antichronologisch dargestellt werden. 

Da Bewerber für Führungspositionen in der Regel nicht direkt von der Uni kommen, sondern bereits mehrere Jahre Berufserfahrung gesammelt haben, ist bei besonders zahlreichen Qualifikationen und beruflichen Stationen darauf zu achten, diejenigen hervorzuheben, die für das jeweilige Unternehmen und die angestrebte Position von Bedeutung sind. Wichtig ist, zusätzlich anzugeben, welche Fähigkeiten und Kenntnisse von diesen Positionen abzuleiten sind. Darum sollten auch Verantwortungsbereiche und übernommene Tätigkeiten einer Position kurz erläutert werden.

Wenn es für die ausgeschriebene Stelle von Bedeutung ist, sollten weitere Kenntnisse hervorgehoben werden – beispielsweise Sprachkenntnisse (insbesondere im Bereich Business-Englisch) und interkulturelle Kompetenzen, die entweder im Rahmen spezieller Sprachkurse oder bei längeren Aufenthalten und beruflichen Stationen im Ausland erworben wurden.


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Bewerben Sie sich intern, beispielsweise auf eine Teamleitungsstelle, gelten grundsätzlich die gleichen Regeln wie bei einer externen Bewerbung. Sie sollten allerdings ein paar Dinge berücksichtigen:

  1. Unterschätzen Sie das Anschreiben nicht: Warum Sie intern wechseln wollen, sollten Sie sehr gut begründen können. Zum Beispiel lässt sich die interne Bewerbung gut mit dem Ende eines persönlichen Entwicklungsprozesses begründen. Machen Sie deutlich, dass Sie auf diese Chance hingearbeitet haben.
  2. Stellen Sie in den Vordergrund, was Sie von der neuen Stelle erwarten – nicht, was Sie an der alten vermissen.
  3. Unpersönliche Anrede wie „Sehr geehrte Damen und Herren“ vermeiden – das gilt intern noch mehr als extern. Schließlich kann erwartet werden, dass Sie die Ansprechpartner:innen im eigenen Unternehmen zumindest erfragen können.
  4. Übertreibungen oder gar falsche Darstellungen Ihres bisherigen Jobs sind ein No-Go! Erst recht intern, wo sich bisherige Tätigkeiten und Leistungen leicht nachvollziehen lassen.
  5. Mit Ihrem aktuellen Chef oder ihrer aktuellen Chefin haben Sie vermutlich schon einen sehr gut geeigneten Fürsprecher an der Hand – nutzen Sie diese Referenz für Ihre interne Bewerbung!
  6. Immer bedenken: Bleibt die interne Bewerbung erfolglos, arbeiten Sie in der bisherigen Position mit den bisherigen Kolleginnen – verlieren Sie im Bewerbungsprozess deshalb nur positive Worte über Ihre aktuelle Stelle.
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