USA: Ph.D. an einer Elite-Uni
Ph.D. in den USA: Alle Infos zum Doktor in Harvard, Stanford und Co.

Freiheitsstatue promovieren in den USA

Was ist beim Promovieren in den USA und der anschließenden Rückkehr nach Deutschland zu beachten? © Max Ostrozhinskiy / unsplash.com

Viele träumen davon, nur wenige schaffen es: die Promotion an einer US-Elite-Uni. Die Hürden sind hoch, doch die Anstrengung zahlt sich für die Karriere aus.

Veröffentlicht: 09.08.2022

Von: Katharina Jedlitschka

Elite-Universitäten gibt es auch in Deutschland – bei dem Wort denkt aber vermutlich jeder als Erstes an die USA. Die „Ivy League“ (auch „The Ancient Eight“), deren Name wohl eine Anspielung auf den Efeu-Bewuchs der alten Hochschulgebäude ist, ist der Inbegriff der Elite-Unis. 

Die acht ältesten Universitäten der USA, alle im Nordosten des Landes gelegen, bilden die Ivy-League. Sie stehen für akademische Exzellenz und belegen in Hochschulrankings regelmäßig Spitzenplätze. Ihren Ursprung hat die Ivy League im Zusammenschluss der acht Hochschulen zu einer Footballliga Mitte der 1940er-Jahre. Der Wettbewerb zwischen ihnen ist geblieben, allerdings nicht mehr nur auf sportlicher Ebene, sondern im Bereich Forschung und Lehre.

Zur Ivy-League gehören: 

  • Brown University
  • Columbia University
  • Cornell University
  • Dartmouth College
  • Harvard University
  • University of Pennsylvania
  • Princeton University
  • Yale University

Neben den Unis der Ivy League gibt es in den USA noch weitere berühmte Elite-Unis, wie die Standford University, die University of California, Berkeley (auch UC Berkeley; beide in Kalifornien) oder das MIT (Massachusetts Institute of Technology). Da sie aber nicht so alt sind wie die Unis der Ivy League, und auch nicht so stark mit dem Football verbunden, gehören sie dem Zusammenschluss nicht an. Die Ivy League ist somit auch nicht als klassischer Hochschulverband mit akademischer Zielsetzung zu verstehen.

Ob an einer Elite-Uni oder einer der vielen anderen, erstklassigen amerikanischen Universitäten: Die Promotion im Ausland zu verbringen hat viele Vorteile: Man sammelt wertvolle Sprach- und Kulturkenntnisse, erweitert seinen Horizont und verbessert seine späteren Karriere- und Verdienstchancen. 

Mit ihrer Vielzahl an renommierten Universitäten, die Top-Ausbildungen anbieten, sind die USA ein beliebtes Ziel für Studierende aus dem Ausland, die den Doktortitel anstreben. Internationale Anwärterinnen für einen Ph.D. („Philosophiae Doctor“ – Doktor der Philosophie) können aus einer breiten Palette an Studiengängen wählen, etwa in den Fächern Wissenschaft, Biologie, Anthropologie, Pädagogik, Soziologie, Psychologie und Ingenieurswissenschaften, und haben nach Abschluss Aussicht auf erfolgreiche Karrieren in Wissenschaft, Forschung, Regierung oder anderen privaten oder öffentlichen Stellen. 

Für Ph.D.-Programme wird an US-Unis nur eine begrenzte Zahl an Studierenden zugelassen. Internationale Bewerber sollten sich von vornherein im Klaren sein, dass exzellente Noten allein nicht ausreichen, sondern dass sie mit Leistung und Persönlichkeit herausstechen müssen, um eine Chance zu haben!

Voraussetzung für ein Ph.D.-Studium in den USA ist in der Regel ein Masterabschluss oder eine vergleichbare Qualifikation. In seltenen Fällen – etwa in berufsbildenden Studiengängen – ist ein Bachelor-abschluss ausreichend.

Die Dauer eines Ph.D.-Studiums in den USA hängt von der Studienrichtung ab. In der Regel benötigen Studierende zwischen vier und acht Jahren für Ihren Doktortitel.

Die Bewerbung für einen Ph.D. in den USA internationaler Studenten muss üblicherweise folgendes beinhalten:

  • Motivationsschreiben inkl. außerstudentischer Aktivitäten und Leistungen
  • Referenzen/Empfehlungsschreiben
  • Testresultate und Zeugnisse bisheriger Studiengänge
  • An manchen Universitäten: Nachweis eines erfolgreichen IELTS- oder TOEFL-Tests (englische Sprachtests).

Die Bewerbungsfristen für Promotionsstudiengänge in den USA liegen in der Regel zwischen Dezember und Februar, bis April erhalten Bewerbende Bescheid, ob sie zugelassen sind. Ph.D.-Studienprogramme starten in der Regel zum Herbstsemester.

Finanzierung: Wie auch einheimische Studierende werden auch angehende internationale Doktoranden in der Regel von den Universitäten mit Promotionsstipendien finanziell unterstützt. An den meisten Elite-Unis werden sie pro Studienjahr mit etwa 45.000 US-Dollar subventioniert. Manche Universitäten bieten Doktorandinnen auch Assistentenstellen an (research assistantship, teaching assistantship).

WICHTIG: Um die Doktorandentätigkeit in den USA überhaupt aufnehmen zu können, benötigen Studierende ein entsprechendes Visum oder eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis (Greencard)! Auch die Frage der Krankenversicherung muss im Vorfeld geklärt werden. Unterstützung und Informationen bietet unter anderem der Deutsche Akademische Auslandsdienst (DAAD).

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Die Harvard University ist eine private Universität in Cambridge, Massachusetts, an der Ostküste der USA – und die älteste Universität der Vereinigten Staaten. Sie besteht aus mehreren akademischen Einheiten („Schools“), darunter die Harvard Business School (HBS), die angesehenste Business School der Welt. Absolventen schließen hier mit dem MBA ab (Master of Business Administration). Rund 20 Prozent der Studentenschaft in Harvard sind international, pro Jahr schaffen es 12 bis 14 deutsche Studenten und Studentinnen nach Harvard.

  • Ein Ph.D.-Programm an der HBS ist in acht Fachbereichen möglich, zum Beispiel Business Economics, Management und Strategy.
  • Bewerbungsanforderungen: Online-Bewerbung, Lebenslauf, Motivationsschreiben, Zeugnisse über alle Hochschulabschlüsse und Kurse, GMAT- oder GRE-Ergebnis, TOEFL-Ergebnisse, drei Empfehlungsschreiben (mindestens eines von einer akademischen Quelle), 105 US-Dollar Bewerbungsgebühr.
  • Stipendium: Finanzielle Unterstützung für bis zu fünf Jahre für alle Ph.D.-Studienanfänger (Höhe für 2022/23: 46.200 US-Dollar).

Die Stanford University ist eine private Universität in Stanford, Kalifornien, etwa 60 Kilometer südöstlich von San Francisco. Stanford ist eine der forschungsstärksten und renommiertesten Unis der Welt. An den sieben Fakultäten – darunter die Stanford Graduate School of Business – sind derzeit mehr als 16.000 Studierende eingeschrieben.

  • Ein Ph.D.-Studium an der Stanford Graduate School of Business ist in sieben Fachbereichen möglich, zum Beispiel Accounting, Marketing oder Political Economics.
  • Bewerbungsanforderungen: Motivationsschreiben, Lebenslauf, drei Empfehlungsschreiben, GMAT- oder GRE-Ergebnis, TOEFL-Ergebnis (falls vorhanden), Zeugnisse, Online-Bewerbung, 125 US-Dollar Bewerbungsgebühr.
  • Stipendium: Fünf Jahre lang finanzielle Unterstützung für alle angehenden Doktoranden bei zufriedenstellender Leistung (Höhe für 2021/22: 47.000 US-Dollar).

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Das MIT ist eine private, technische Hochschule und Spitzenuniversität in Cambridge, Massachusetts, unweit der Harvard University. Das MIT verfügt über fünf Fakultäten (Schools) mit den Schwerpunkten Architektur, Ingenieurwesen, Human-, Wirtschafts- und Naturwissenschaften. Promotionsabschlüsse werden in vielen Fachbereichen angeboten, wie zum Beispiel Mathematik, Mikrobiologie und Physik.

Für einen Ph.D. im Fachbereich Mathematik gilt:

  • Bewerbungsanforderungen: Online-Bewerbung, Motivationsschreiben, drei Empfehlungsschreiben, Zeugnisse (bei Zulassung erforderlich), IELTS- oder TOEFL-Ergebnis, 75 US-Dollar Bewerbungsgebühr.
  • Finanzielle Unterstützung für alle zugelassenen Studierenden in Höhe von durchschnittlich 44.000 US-Dollar pro Studienjahr (Einzelheiten zur Finanzierung in Stipendienangeboten für Doktoranden festgehalten).
  1. Das Bewerbungsverfahren ist aufwändig und es gibt Bewerbungsfristen. Daher ist es wichtig, für die Zusammenstellung der Unterlagen und die Vorbereitung auf den Auswahlprozess ausreichend Zeit einzuplanen
  2. Gute Noten allein reichen nicht aus, denn die haben (fast) alle, die sich an einer Elite-Uni bewerben – den Unterschied macht das Motivationsschreiben! Hier gilt es, sich von der Masse abzuheben und seine Persönlichkeit zu präsentieren. 
  3. Ein 08/15-Lebenslauf hat wenig Erfolgsaussichten. Außerschulische Qualifikationen, soziales Engagement, Sprachen und Sport sind von großer Bedeutung.
  4. Aus der Bewerbung sollte hervorgehen, warum ausgerechnet diese Uni die Traum-Uni ist. Ein Besuch vor Ort kann helfen, Eindrücke und Informationen zu sammeln, und die Begeisterung in der Bewerbung besser auszudrücken.
  5. Alternativ oder zusätzlich hilft der Kontakt zu Personen, die an der Wunsch-Uni studieren oder studiert haben. Das kann wertvolle Tipps für den Bewerbungsprozess liefern – und vielleicht findet sich sogar ein Mentor oder eine Mentorin.
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