Einstiegsgehalt für Wirtschaftsjurist:innen nach Abschluss
Der eigenständige Studiengang Wirtschaftsrecht, der an Universitäten und Fachhochschulen angeboten wird, wird in der Regel mit einem Bachelor of Laws (LL.B.) oder einem Master of Laws (LL.M.) abgeschlossen. Auch Bachelor und Master of Arts oder Science sind je nach Hochschule möglich. Wichtig zu wissen: Absolvent:innen sind keine Volljurist:innen und werden aus diesem Grund keine Anwälte oder Richter.
Volljurist:innen haben das erste und zweite Staatsexamen sowie ein Referendariat absolviert. Auch sie können einen Master in Wirtschaftsrecht (LL.M.) machen und beispielsweise als Anwälte für Wirtschaftsrecht arbeiten. Das Gehalt für Anwälte liegt laut StepStone bei durchschnittlich 56.500 Euro brutto.
Konkrete Angaben zu Gehaltsunterschieden von Wirtschaftsrechts-Absolvent:innen mit Bachelor, Master, Diplom oder Promotion gibt es nicht. Doch es ist davon auszugehen, dass mit steigender Qualifikation auch das Einstiegsgehalt steigt.
Übrigens: Wer ein Duales Studium im Wirtschaftsrecht absolviert, kann während des Studiums mit einem Gehalt von bis zu 1.400 Euro brutto monatlich (16.800 Euro brutto jährlich) rechnen, informiert der Wegweiser Duales Studium. Das konkrete Gehalt ist jedoch vom Arbeitgeber abhängig.
Wirtschaftsjuristen: Gehalt nach Stadt und Bundesland
Was Wirtschaftsjurist:innen verdienen, hängt nicht nur von Abschluss und Berufswahl ab. Auch der Standort hat laut StepStone Auswirkungen auf das Gehalt. Je nach Stadt ergeben sich beim Durchschnittsgehalt Differenzen von bis zu 18.000 Euro.
- Besonders hoch fällt das Durchschnittsgehalt in München aus. Dort verdienen Wirtschaftsjurist:innen im Schnitt 59.300 Euro brutto pro Jahr, möglich sind bis zu 67.000 Euro brutto. Auch in Stuttgart und Essen übersteigt das Durchschnittsgehalt von Wirtschaftsjurist:innen die 50.000-Euro-Marke.
- Um die 49.000 Euro brutto verdienen Wirtschaftsjurist:innen durchschnittlich in Städten wie Frankfurt am Main (48.900 Euro brutto), Bremen (49.000 Euro brutto), Bonn (49.200 Euro brutto) und Hamburg (49.900 Euro brutto).
- Geringer fallen die Gehaltsaussichten hingegen in Dresden aus. Für Wirtschaftsjurist:innen gibt StepStone dort ein Durchschnittsgehalt von 41.300 Euro brutto an. In Leipzig sind es 44.000 Euro brutto, in Bochum 46.900 Euro brutto.
Gehalt im Wirtschaftsrecht nach Bundesland
Die unterschiedlichen Gehälter in den Städten spiegeln die Gehaltsunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern wider. Wie hoch ist das Gehalt von Wirtschaftsjurist:innen in Hessen? Was verdienen sie in NRW? Angaben dazu macht die Bundesagentur für Arbeit im Entgeltatlas. Allerdings unterscheidet die Bundesagentur nicht zwischen Wirtschaftsjurist:innen und Volljurist:innen (inkludiert sind beispielsweise Justiziare und Juristen). Zudem liegen nicht für alle Bundesländer Zahlen vor.
Wirtschaftsrechts-Gehälter in Österreich
Und außerhalb Deutschlands? Für Wirtschaftsjurist:innen in Österreich gibt StepStone ein etwas höheres Durchschnittsgehalt von 48.000 Euro brutto an. Die Gehaltsspanne liegt zwischen 41.700 und 59.000 Euro brutto. Mit 52.700 Euro brutto ist das Durchschnittsgehalt für Wirtschaftsjurist:innen in Wien besonders hoch.
Gehalt von Wirtschaftsjuristen nach Geschlecht und Alter
Neben den allgemeinen und regionalen Gehaltsangaben der Arbeitsagentur gibt sie auch Aufschluss über den Einfluss von Geschlecht und Alter auf das Gehalt der Wirtschaftsjuristen. Insgesamt verdienen Frauen im Wirtschaftsrecht weniger als Männer. Auf alle Altersklassen bezogen verdienen Frauen laut Arbeitsagentur 67.092 Euro brutto (Median), Männer über 80.400 Euro brutto pro Jahr.
Auch hier ist Vorsicht bei den Zahlen geboten: Konkrete Angaben zum Gehalt männlicher Wirtschaftsjuristen kann die Arbeitsagentur nicht machen, da ihr Gehalt mit über 6.700 Euro monatlich über der Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung liegt – und nur bis zu dieser differenziert werden kann.
Und welche Rolle spielt das Alter von Wirtschaftsjurist:innen?
Wie in vielen Berufen spielt auch im Wirtschaftsrecht die Berufserfahrung beziehungsweise das Alter eine Rolle beim Gehalt. Ältere verdienen im Schnitt mehr als jüngere Wirtschaftsjurist:innen.
- Für die unter 25-jährigen Wirtschaftsjurist:innen liegen keine Gehaltsangaben vor, da laut Arbeitsagentur die Fallzahl zu gering ist.
- Der Gehaltsmedian für Wirtschaftsjurist:innen zwischen 25 und 54 Jahren liegt bei 6.120 Euro brutto monatlich und damit 73.440 Euro brutto jährlich. Frauen verdienen 66.012 Euro brutto, Männer über 80.400 Euro brutto.
- In der Altersgruppe 55+ liegt das Median-Gehalt über 6.700 Euro brutto monatlich (80.400 Euro brutto jährlich). Auf Frauen entfallen 77.736 Euro brutto, die Männer übersteigen mit über 6.700 Euro brutto monatlich weiterhin die Beitragsbemessungsgrenze, sodass keine konkretere Angabe als „über 80.400 Euro brutto“ möglich ist.
Wirtschaftsjuristengehalt in Wissenschaft und öffentlichem Dienst
Nicht alle Wirtschaftsjurist:innen entscheiden sich für eine berufliche Laufbahn in der freien Wirtschaft. Auch in der Wissenschaft oder im öffentlichen Dienst finden sie Jobs. Die Bezahlung erfolgt dann nach Tarif:
- Für Doktoranden und Postdocs gelten der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder TV-L (in Hessen: TV-H) oder der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst TvÖD-Bund.
- Professor:innen werden nach W-Besoldung bezahlt.
- Wirtschaftsjurist:innen mit Masterabschluss können auch im Höheren Dienst Karriere machen – zum Beispiel als Beamte bei Bundes- und Länderbehörden oder der Deutschen Bundesbank. Sie werden in die Gehaltsstufen A13 bis A16 eingeordnet.