Bewerbung als wissenschaftlicher Mitarbeiter
Tipps für die Bewerbung als wissenschaftlicher Mitarbeiter oder wissenschaftliche Mitarbeiterin

Eine Person am Laptop stellt die Bewerbung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter fertig

Bei der Bewerbung an einer Universität ist vor allem Authentizität gefragt © Thomas Lefebvre / unsplash.com

Wie sieht die optimale Bewerbung für eine Stelle in der wissenschaftlichen Mitarbeit an einer deutschen Universität aus? Welche Unterlagen sind erforderlich? Hier gibt es Antworten.

Veröffentlicht: 04.06.2023

Von: Ann-Mailin Behm, Thorsten Schierhorn

Der erste Schritt zu einer Position als wissenschaftlicher Mitarbeiter oder wissenschaftliche Mitarbeiterin führt über die Stellenausschreibung, die in der Regel auf der Webseite der Hochschule oder auf entsprechenden Stellenportalen für Akademiker:innen wie academics zu finden ist. Hier wird neben der Beschreibung der Tätigkeit und deren Anforderungen meistens genau angegeben, welche Bewerbungsunterlagen erwartet werden.  

Die meisten Interessierten bewerben sich direkt nach ihrem Studienabschluss als wissenschaftliche Mitarbeitende und können daher noch keine Promotion oder eine lange Veröffentlichungsliste vorweisen. Dies wird im Regelfall auch nicht erwartet. Für eine Vielzahl der ausgeschriebenen Stellen gilt jedoch: Sie sind an ein Promotionsvorhaben oder ein Forschungsprojekt geknüpft. Das heißt: Oftmals muss ein Nachweis darüber erbracht werden, dass ein Promotionsprojekt angestrebt wird. Dieses sollte in der Regel thematisch am jeweiligen Fachbereich angesiedelt sein. 

Auch für reine Projektstellen ohne Lehrtätigkeit oder Stellen mit promotionsbezogenem Zeitanteil ist ein laufendes Dissertationsprojekt von Vorteil oder sogar notwendig, da es ein starker Beleg für das selbstständige wissenschaftliche Arbeiten ist.

Bewerbungen für die wissenschaftliche Mitarbeit enthalten für gewöhnlich:

  • ein Anschreiben
  • ein Foto
  • einen tabellarischen Lebenslauf
  • Nachweise über die geforderten Qualifikationen 

Für die gesamte schriftliche Bewerbung gilt: Hier ist die Sorgfalt vonnöten, die den oder die Bewerber:in auch im Job auszeichnen soll. Die Bewerbung sollte eingehend auf Tipp- und Rechtschreibfehler überprüft werden. Eine klare Schrifttype (zum Beispiel Arial, Times New Roman, Calibri) und eine angemessene Schriftgröße (11 oder 12 Punkt) erleichtert dem Gegenüber das Lesen. 

Für die mittlerweile gängige Online-Bewerbung per Mail müssen die einzelnen Seiten in einer PDF-Datei als Anhang zusammengestellt oder, wenn gefordert, im Bewerberportal hochgeladen werden. Bewerbende sind gut beraten, wenn sie ihre Bewerbungsunterlagen zum Schluss noch einmal ganz genau durchgehen und dahingehend überprüfen, ob alle Anforderungen aus der Stellenausschreibung eingehalten werden.

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Das Anschreiben sollte maximal eine DIN-A4-Seite umfassen. Als Betreff wird die ausgeschriebene Tätigkeit sowie gegebenenfalls die Kennziffer genannt. Bewerbende wählen nach Möglichkeit eine persönliche Anrede statt ein allgemeines „Sehr geehrte Damen und Herren“. Ist in der Ausschreibung kein:e Ansprechpartner:in genannt, kann die Kontaktperson meist telefonisch erfragt werden. Unerlässlich ist es, die Adressaten sowie deren Titel richtig zu schreiben. Insbesondere bei langen akademischen Titeln ist die Fehlergefahr hoch. 

Der Text des Anschreibens sollte in wenigen Sätzen skizzieren, was den Bewerber oder die Bewerberin an der betreffenden Tätigkeit interessiert und was ihn oder sie für die Stelle qualifiziert. Optimal sind belegbare Fakten, die die Eignung unterstreichen, etwa: „Mein Interesse für Forschung und Entwicklung zeigt sich auch in dem Ingenieursprojekt, an dem ich neben meinem Studium mitgewirkt habe.“ 

Bewerber:innen sollten sich auf ihre für die ausgeschriebene Stelle wesentlichen Erfahrungen und Stärken fokussieren, um beim Gegenüber Interesse zu wecken. 

  • Besteht die Stelle zu einem Großteil aus Lehrtätigkeiten, sollte hierauf Bezug genommen und die eigene Freude an vorangegangenen Lehrerfahrungen aufgegriffen werden. 
  • Bei einer Bewerbung direkt nach dem Studium ist nachgewiesene Erfahrung als studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft von Vorteil. 
  • Auch die Abhaltung von Tutorien für andere Studierende gehören meist zu den Pluspunkten.

Das Anschreiben schließt mit einer persönlichen Note, die den Wunsch nach einem Vorstellungsgespräch ausdrückt. 

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Der Lebenslauf listet in tabellarischer Form die wichtigsten Daten und Fakten zur bewerbenden Person, ihrer schulischen und universitären Ausbildung sowie ihrer beruflichen Stationen auf. Um alle Informationen übersichtlich zu halten, sollte er maximal zwei Seiten lang sein. 

Im Vordergrund stehen natürlich auch hier die Qualifikationen und Tätigkeiten, die die Eignung für die ausgeschriebene Stelle belegen. Darüber hinausgehende Angaben können guten Gewissens außen vorgelassen werden, falls nicht ausreichend Platz zur Verfügung steht.

Als jobrelevant für eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter oder wissenschaftliche Mitarbeiterin gelten zum Beispiel:

  • Forschungsgebiete: Gibt es Schwerpunktprojekte im bisherigen Studium bzw. der bisherigen akademischen Laufbahn, die für den Fachbereich von besonderem Interesse sind?
  • Auszeichnungen: Heben eventuelle Ehrungen oder Wettbewerbsbeiträge Ihre Forschungsschwerpunkte als auch Ihre fachliche Kompetenz besonders hervor?
  • Publikationen: Diese sind als akademische Qualifikation in besonderem Maße wichtig.
  • Lehrtätigkeiten: Fast alle universitären Jobs enthalten Aufgaben in der Lehre. Deshalb ist eine Auflistung von Lehrtätigkeiten oder Erfahrungen als Tutor oder Tutorin wichtig.
  • Einwerben von Drittmitteln: Die Finanzierung von Forschungsprojekten verlangt häufig die Mitarbeit bei der Einwerbung von Geldern. Die Erwähnung von Stipendien oder eine vergleichbare Unterstützung, bei der man selbst die bürokratischen Hürden genommen hat, können die Kompetenz in diesem Bereich unterstreichen.

Für laufende Promotionsprojekte gilt: Eine kurze Beschreibung des Forschungsvorhabens sollte unbedingt angefügt werden. Im besten Falle gibt es Empfehlungsschreiben oder ähnliches, womit gepunktet werden kann.

Mehr Tipps und Informationen zum Lebenslauf bei Akademiker:innen finden Sie in diesem academics-Ratgeber.

  • Gut lesbare Schrifttype und Schriftgröße?
  • Alle Namen, Adressen und Titel korrekt?
  • Anschreiben mit Kurzbeschreibung, Motivation und Qualifikation für den Job?
  • Keine überflüssigen, irrelevanten Informationen oder Füllwörter?
  • Rechtschreibung korrekt?
  • Aktuelles Datum im Anschreiben eingefügt?
  • Lebenslauf mit aktuellem Datum?
  • Alle Seiten eingefügt?
  • Wichtigste Zeugnisse und Nachweise beigefügt?
  • Bei Bewerbung per Post: ausgedruckte Seiten sauber und frei von Knicken?
  • Unterschrieben?

Studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte unterstützen einen Professor oder eine Professorin vorrangig bei alltäglichen Vor- und Nachbereitungen für die Lehre und helfen durch Recherche- und Korrekturarbeiten innerhalb von Forschungsprojekten oder bei Publikationen. Da sie selbst meist noch studieren, beschränkt sich der Arbeitsumfang bzw. die Wochenarbeitszeit oft auf wenige Stunden. Lehrtätigkeiten werden nicht gefordert, meist arbeiten studentische Hilfskräfte jedoch als Tutor:in.

Aufgrund der weit weniger umfassenden Qualifikationen, die gefordert sind, gestaltet sich die Bewerbung für solch eine Stelle wesentlich überschaubarer. Hier sind vor allem bisherige studentische Leistungen entscheidend, wie beispielsweise gute Noten für Hausarbeiten oder kleinere Forschungsprojekte. 

Oftmals werden Studierende, die die erforderlichen Qualifikationen mitbringen, direkt von ihren Professor:innen angesprochen. Um positiv aufzufallen, lohnt es sich, bereits hochschulinterne Tätigkeiten zu übernehmen, wie beispielsweise die Abhaltung von Tutorien oder die Mitarbeit in einer Bibliothek. Durch gute mündliche Mitarbeit in Seminaren und Interesse an Fachdiskussionen beweisen Studierende ebenso ihre wissenschaftliche Eignung.

Wer sich für eine Stelle als studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft eigeninitiativ bei der Fakultät oder beim Professor oder der Professorin bewerben möchte, sollte die bereits genannten Bewerbungstipps beherzigen. Neben einem aussagekräftigen Anschreiben und tabellarischen Lebenslauf reichen hier allerdings Abiturzeugnis sowie eventuell ein vorläufiges Transcript of Records, das die bisherigen Studienleistungen auflistet, sowie gegebenenfalls Zeugnisse relevanter Praktika aus.

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