Das gehört zu einer Bewerbung an einer Universität
Der erste Schritt zu einer Position an einer deutschen Universität führt über die Stellenausschreibung, die in der Regel auf der Webseite der Hochschule zu finden ist. Hier wird neben der Beschreibung der Tätigkeit sowie den Anforderungen meistens auch ausgeführt, welche Bewerbungsunterlagen erwartet werden. Während für Lehrtätigkeiten häufig umfangreiche Nachweise nötig sind – etwa über die Promotion, Veröffentlichungen und Forschungsprojekte –, sind die Anforderungen in anderen Bereichen geringer. Bewerbungen für eine wissenschaftliche Mitarbeit, als studentische Hilfskraft oder für eine Tutorenschaft enthalten für gewöhnlich:
- ein Anschreiben
- ein Foto
- einen tabellarischen Lebenslauf
- Nachweise über einzelne Qualifikationen
Für die gesamte Bewerbung gilt: Zeigen Sie die Sorgfalt, die Sie auch im Job auszeichnen soll. Prüfen Sie die Bewerbung auf Tipp- und Rechtschreibfehler. Flecken und sichtbare Fingerabdrücke sind tabu. Wählen Sie eine klare Schrifttype (zum Beispiel Arial, Times New Roman, Calibri) und eine angemessene Schriftgröße (11-12 Punkt). Für die schriftliche Bewerbung nutzen Sie eine hochwertige Mappe, für eine Online-Bewerbung stellen Sie die einzelnen Seiten in einer PDF-Datei für den Anhang zusammen oder laden sie wie gefordert im Bewerberportal hoch. Ihren höchsten akademischen Grad weisen Sie optimalerweise mit einer beglaubigten Kopie der Urkunde nach. Achten Sie auch darauf, ob diese oder weitere Anforderungen in der Stellenausschreibung explizit gefordert werden.
Das Anschreiben sollte nur eine Seite umfassen. Im Kopf befindet sich die Absenderadresse mit Kontaktdaten (Adresse, Telefon, E-Mail), darunter die Adresse des Empfängers. Achten Sie darauf, die Ansprechpartner sowie deren Titel richtig zu schreiben. Als Betreff nennen Sie die ausgeschriebene Tätigkeit sowie gegebenenfalls die Kennziffer. Häufig ist der entsprechende Betreff auch in der Ausschreibung genannt. Wählen Sie nach Möglichkeit eine persönliche Anrede statt ein allgemeines „Sehr geehrte Damen und Herren”. Ist in der Ausschreibung kein Ansprechpartner genannt, können Sie diesen meist telefonisch erfragen.
Der Text des Anschreibens skizziert in wenigen Sätzen, was Sie an der betreffenden Tätigkeit interessiert und was Sie dafür qualifiziert. Vermeiden Sie Bewertungen und Einschätzungen, sondern begründen Sie Ihre Argumente mit belegbaren Fakten, etwa: „Mein Interesse für Forschung und Entwicklung zeigt sich auch in dem Ingenieursprojekt, an dem ich neben meinem Studium mitgewirkt habe.” Konzentrieren Sie sich auf die wesentlichen Punkte und Stärken, um beim Empfänger Interesse zu wecken. Alles Genannte sollte wirklich relevant für die ausgeschriebene Tätigkeit sein.
Das Anschreiben schließt mit einer persönlichen Note, die den Wunsch nach einem persönlichen Gespräch ausdrückt.
Der Lebenslauf für die Bewerbung an einer Universität
Der Lebenslauf listet in tabellarischer Form die wichtigsten Daten und Fakten auf, die für die Einschätzung der Bewerbung wichtig sind. Im Vordergrund stehen natürlich auch hier die Qualifikationen und Stationen, die Ihre Eignung für die ausgeschriebene Tätigkeit belegen. Um die Zeit des Empfängers nicht übermäßig zu strapazieren, sollte der Lebenslauf möglichst maximal zwei Seiten lang sein. Konzentrieren Sie sich deshalb auf die jobrelevanten Informationen und lassen Sie weitergehende Angaben aus, falls nicht ausreichend Platz zur Verfügung steht.
Als jobrelevant für die Universität gelten zum Beispiel:
- Forschungsgebiete: Gibt es Schwerpunkt-Projekte in Ihrem Studium und der bisherigen akademischen Laufbahn, die für den Fachbereich von besonderem Interesse sind?
- Auszeichnungen: Welche Ehrungen oder Wettbewerbsbeiträge heben sowohl Ihre Forschungsschwerpunkte als auch Ihre fachliche Kompetenz besonders hervor?
- Publikationen: Diese sind als akademische Qualifikation in besonderem Maße wichtig.
- Lehrtätigkeiten: Fast alle universitären Jobs enthalten Aufgaben in der Lehre. Führen Sie deshalb Ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet auf, zum Beispiel Tätigkeiten als Tutor/in.
- Einwerben von Drittmitteln: Die Finanzierung Ihrer Forschungsprojekte verlangt häufig Ihre Mitarbeit bei der Einwerbung von Geldern. Erwähnen Sie deshalb Stipendien oder eine vergleichbare Unterstützung, bei der Sie selbst die bürokratischen Hürden genommen haben.
Im Kopf stehen üblicherweise die wichtigsten Kontaktdaten: Name, Adresse, Telefon, E-Mail, Geburtsdatum und -ort; optional sind Familienstand sowie Nationalität beziehungsweise – bei Nicht-EU-Bürgern – der Aufenthaltsstatus. Daneben wird in der Regel ein Foto eingefügt. Um Platz zu sparen, können persönliche Angaben und Foto auch auf einem Deckblatt untergebracht werden, das dann die erste Seite der Bewerbung darstellt.
Die Sortierung der aufgeführten Punkte erfolgt antichronologisch, die Liste beginnt also mit den jüngsten Einträgen, dann folgen die älteren. Sinnvoll ist eine Gliederung, neben den zuvor genannten Themenblöcken wie Publikationen und Lehrtätigkeiten können hierzu auch Schulabschluss, Ausbildung, Berufspraxis, Zusatzqualifikationen, Auslandsaufenthalte und ehrenamtliche Engagements gehören. Eine weitere Rubrik kann besondere Stärken oder persönliche Interessen beinhalten.
Der Lebenslauf schließt mit Ort und Datum sowie Ihrer Unterschrift.