Das Anschreiben für eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter
Das Anschreiben sollte maximal eine DIN-A4-Seite umfassen. Als Betreff wird die ausgeschriebene Tätigkeit sowie gegebenenfalls die Kennziffer genannt. Bewerbende wählen nach Möglichkeit eine persönliche Anrede statt ein allgemeines „Sehr geehrte Damen und Herren“. Ist in der Ausschreibung kein Ansprechpartner oder Ansprechpartnerin genannt, kann die Kontaktperson meist telefonisch erfragt werden. Unerlässlich ist es, die Adressaten sowie deren Titel richtig zu schreiben. Insbesondere bei langen akademischen Titeln ist die Fehlergefahr hoch.
Der Text des Anschreibens sollte in wenigen Sätzen skizzieren, was den Bewerbenden an der betreffenden Tätigkeit interessiert und was ihn oder sie für die Stelle qualifiziert. Optimal sind belegbare Fakten, die die Eignung unterstreichen, etwa: „Mein Interesse für Forschung und Entwicklung zeigt sich auch in dem Ingenieursprojekt, an dem ich neben meinem Studium mitgewirkt habe.“
Bewerber und Bewerberinnen sollten sich auf ihre für die ausgeschriebene Stelle wesentlichen Erfahrungen und Stärken fokussieren, um beim Gegenüber Interesse zu wecken.
- Besteht die Stelle zu einem Großteil aus Lehrtätigkeiten, sollte hierauf Bezug genommen und die eigene Freude an vorangegangenen Lehrerfahrungen aufgegriffen werden.
- Bei einer Bewerbung direkt nach dem Studium ist nachgewiesene Erfahrung als studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft von Vorteil.
- Auch die Abhaltung von Tutorien für andere Studierende gehören meist zu den Pluspunkten.
Das Anschreiben schließt mit einer persönlichen Note, die den Wunsch nach einem Vorstellungsgespräch ausdrückt.
Der Lebenslauf für die Bewerbung an einer Universität
Der Lebenslauf listet in tabellarischer Form die wichtigsten Daten und Fakten zur bewerbenden Person, ihrer schulischen und universitären Ausbildung sowie ihrer beruflichen Stationen auf. Um alle Informationen übersichtlich zu halten, sollte er maximal zwei Seiten lang sein.
Im Vordergrund stehen natürlich auch hier die Qualifikationen und Tätigkeiten, die die Eignung für die ausgeschriebene Stelle belegen. Darüber hinausgehende Angaben können guten Gewissens außen vorgelassen werden, falls nicht ausreichend Platz zur Verfügung steht.
Als jobrelevant für eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter oder wissenschaftliche Mitarbeiterin gelten zum Beispiel:
- Forschungsgebiete: Gibt es Schwerpunktprojekte im bisherigen Studium bzw. der bisherigen akademischen Laufbahn, die für den Fachbereich von besonderem Interesse sind?
- Auszeichnungen: Heben eventuelle Ehrungen oder Wettbewerbsbeiträge Ihre Forschungsschwerpunkte als auch Ihre fachliche Kompetenz besonders hervor?
- Publikationen: Diese sind als akademische Qualifikation in besonderem Maße wichtig.
- Lehrtätigkeiten: Fast alle universitären Jobs enthalten Aufgaben in der Lehre. Deshalb ist eine Auflistung von Lehrtätigkeiten oder Erfahrungen als Tutor oder Tutorin wichtig.
- Einwerben von Drittmitteln: Die Finanzierung von Forschungsprojekten verlangt häufig die Mitarbeit bei der Einwerbung von Geldern. Die Erwähnung von Stipendien oder eine vergleichbare Unterstützung, bei der man selbst die bürokratischen Hürden genommen hat, können die Kompetenz in diesem Bereich unterstreichen.
Für laufende Promotionsprojekte gilt: Eine kurze Beschreibung des Forschungsvorhabens sollte unbedingt angefügt werden. Im besten Falle gibt es Empfehlungsschreiben oder ähnliches, womit gepunktet werden kann.
Mehr Tipps und Informationen zum Lebenslauf bei Akademikern finden Sie in diesem academics-Ratgeber.
Checkliste für die Bewerbung als WiMi
- Gut lesbare Schrifttype und Schriftgröße?
- Alle Namen, Adressen und Titel korrekt?
- Anschreiben mit Kurzbeschreibung, Motivation und Qualifikation für den Job?
- Keine überflüssigen, irrelevanten Informationen oder Füllwörter?
- Rechtschreibung korrekt?
- Aktuelles Datum im Anschreiben eingefügt?
- Lebenslauf mit aktuellem Datum?
- Alle Seiten eingefügt?
- Wichtigste Zeugnisse und Nachweise beigefügt?
- Bei Bewerbung per Post: ausgedruckte Seiten sauber und frei von Knicken?
- Unterschrieben?
Bewerbung als studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft an der Uni
Studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte unterstützen einen Professor oder eine Professorin vorrangig bei alltäglichen Vor- und Nachbereitungen für die Lehre und helfen durch Recherche- und Korrekturarbeiten innerhalb von Forschungsprojekten oder bei Publikationen. Da sie selbst meist noch studieren, beschränkt sich der Arbeitsumfang bzw. die Wochenarbeitszeit oft auf wenige Stunden. Lehrtätigkeiten werden nicht gefordert, meist arbeiten studentische Hilfskräfte jedoch als Tutor oder Tutorin.
Aufgrund der weit weniger umfassenden Qualifikationen, die gefordert sind, gestaltet sich die Bewerbung für solch eine Stelle wesentlich überschaubarer. Hier sind vor allem bisherige studentische Leistungen entscheidend, wie beispielsweise gute Noten für Hausarbeiten oder kleinere Forschungsprojekte.
Oftmals werden Studierende, die die erforderlichen Qualifikationen mitbringen, direkt von ihren Professoren oder Professorinnen angesprochen. Um positiv aufzufallen, lohnt es sich, bereits hochschulinterne Tätigkeiten zu übernehmen, wie beispielsweise die Abhaltung von Tutorien oder die Mitarbeit in einer Bibliothek. Durch gute mündliche Mitarbeit in Seminaren und Interesse an Fachdiskussionen beweisen Studierende ebenso ihre wissenschaftliche Eignung.
Wer sich für eine Stelle als studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft eigeninitiativ bei der Fakultät oder beim Professor oder der Professorin bewerben möchte, sollte die bereits genannten Bewerbungstipps beherzigen. Neben einem aussagekräftigen Anschreiben und tabellarischen Lebenslauf reichen hier allerdings Abiturzeugnis sowie eventuell ein vorläufiges Transcript of Records, das die bisherigen Studienleistungen auflistet, sowie gegebenenfalls Zeugnisse relevanter Praktika aus.