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Promotionsabbruch: Scheitern oder Chance?

Eine traurig blickende Promovendin mit roter Mütze mit einem Cappuccino in einem Café

Der Abbruch einer Promotion ist in der Praxis kein Einzelfall © FluxFactory / iStock.com

Bei der Promotion geht es auch um Durchhaltevermögen, über Abbrüche wird selten offen gesprochen. Welche Konsequenzen hat ein Promotionsabbruch? Wie hoch ist die Abbruchquote? Und gibt es Alternativen?

Aktualisiert: 05.08.2024

Von: Tanja Viebrock
Promotion Akademische Laufbahn

Artikelinhalt

Nebulöse Abbruchquoten Gründe für Promotionsabbrüche Alternativen zum Abbruch Wie bricht man die Promotion ab? Konsequenzen eines Promotionsabbruchs Abgebrochene Promotion bei Bewerbungen erklären

Nebulöse Abbruchquoten

Dass die Arbeit an der Dissertation kein Spaziergang wird, ist wohl jedem bewusst, der sich zu einer Promotion entscheidet. Der Weg zum Doktortitel ist steinig und vielen Promovend:innen kommen im Verlauf der Promotionsphase Zweifel, ob sich der Aufwand lohnt. Laut den Ergebnissen der Promovierendenstudie Nacaps (National Academics Panel Study) des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) gaben 33 Prozent der Befragten an, über den Abbruch ihrer Doktorarbeit gelegentlich, oft oder sogar ständig nachzudenken. 37 Prozent denken demnach „niemals“ darüber nach, 31 Prozent „selten“.

Wie oft dieser Gedanke in die Tat umgesetzt wird, lässt sich jedoch nicht genau sagen. Da detaillierte Informationen über Promovierende in Deutschland bislang nicht zentral erfasst wurden, fehlt die Datengrundlage, um allgemeingültige Aussagen über die Abbruchquoten von Promotionsprojekten zu treffen. Viele Studien kommen zu der Annahme, dass rund ein Fünftel der Promotionen abgebrochen wird, Spiegel Online führt sogar Schätzungen an, nach denen 40 Prozent der Dissertationen abgebrochen werden.

Gründe für Promotionsabbrüche

Untersuchungen zur Zufriedenheit von Promovierenden gab es in der jüngeren Vergangenheit einige. Unter anderem unter den Doktorand:innen der Leibniz-Gemeinschaft, durchgeführt vom Leibniz PhD Network, der Interessenvertretung der von der Einrichtung betreuten Doktorand:innen. Auch wenn die verschiedenen Studien immer nur einen bestimmten Ausschnitt der Promovierenden abbilden, lassen sich bei den Gründen für Abbruchgedanken Gemeinsamkeiten feststellen. Immer wieder genannt werden

  • Probleme mit Betreuung durch den Doktorvater oder die Doktormutter
  • Finanzielle Gründe (Unvereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Arbeit an der Dissertation, unsichere Finanzierung etc.)
  • Veränderte Karriereziele, verlorenes Interesse an einer Wissenschaftskarriere

Häufig dürfte es sich bei einer so schwerwiegenden Entscheidung um ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren handeln. Die wenigsten Promovend:innen dürften ihr Promotionsvorhaben leichtfertig abbrechen. Schließlich haben sie bereits sehr viel harte Arbeit und Energie in das Projekt gesteckt und hatten sich bewusst für eine Promotion entschieden. 

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Alternativen zum Abbruch

Wenn sich Karriere- oder Lebensplanung geändert haben und der Doktortitel dafür nicht mehr relevant ist, ist die Entscheidung für einen Promotionsabbruch womöglich leichter zu treffen. Wenn allerdings nicht persönliche, sondern organisatorische oder finanzielle Gründe ausschlaggebend sind, kann es sich lohnen, nach Alternativen zum Abbruch der Promotion zu suchen.

Um den passenden Lösungsansatz zu finden, ist es wichtig, zunächst einmal die Wurzel des Problems zu identifizieren. Zudem sollten Betroffene ehrlich zu sich sein und zentrale Fragen für sich selbst klären:

  • Wie wichtig ist der Doktortitel für mich? Brauche ich ihn wirklich für meine Karriere?
  • Habe ich das Zeug für eine Promotion? Das betrifft nicht nur die wissenschaftlichen Fähigkeiten, sondern auch Selbstdisziplin und Motivation.

Wenn die Zeichen grundsätzlich pro Dissertation stehen, können folgende Maßnahmen möglicherweise einen Abbruch abwenden:

  • Betreuerwechsel: Wenn Sie zwar grundsätzlich gern zu Ihrem Thema forschen, aber Ihr Doktorvater oder Ihre Doktormutter Sie nicht ausreichend bei Ihrer Arbeit unterstützt, wäre ein Abbruch extrem ärgerlich. Bei Kommunikationsproblemen mit dem oder der Prof kann es manchmal schon helfen, sich externe Unterstützung zu suchen, etwa durch die Doktorandenberatungsstelle der Uni. Stellen sich die Konflikte als unlösbar heraus, haben Sie immer noch die Möglichkeit, Ihre Arbeit bei einem anderen Betreuer fortzuführen.
  • Themenwechsel: Die Motivation zu promovieren ist nach wie vor da, doch das Thema ist einfach nicht realisierbar oder interessiert Sie nicht mehr. Wenn Sie nicht zu einem vorgegebenen Thema promovieren, ist ein Themenwechsel oft relativ unkompliziert möglich. Im schlechtesten Fall müssen Sie sich einen neuen Betreuer suchen, wenn der bisherige nicht mit dem neuen Thema einverstanden ist. Bei vorgegebenen Themen ist es nicht ganz so einfach, mitunter lassen sich jedoch auch hier Lösungen finden. Wer beispielsweise mit seiner klinischen Doktorarbeit in der Medizin unglücklich ist und in einer frühen Phase abbrechen möchte, kann versuchen, das Thema samt bisheriger Ergebnisse an einen qualifizierten Kollegen weiterzugeben. So wird die Studie fortgeführt und Sie können stattdessen experimentell promovieren.
  • Neue Finanzierung: Wenn es vor allem finanzielle Sorgen sind, die Sie über einen Promotionsabbruch nachdenken lassen, sollten Sie auf jeden Fall noch einmal in sich gehen und überlegen, ob es nicht Alternativen gibt. Wenn die klassischen Möglichkeiten wie Hiwi-Stelle oder Stipendium nicht ausreichen oder nicht infrage kommen, sollten Sie auch Geldquellen wie Crowdfunding oder private Darlehen mitdenken.

Schon gewusst?

Sie sind noch unschlüssig, ob Sie promovieren sollten? Finden Sie es heraus! Als registrierte:r Nutzer:in können Sie kostenlos den Promotions-Test machen, den wir gemeinsam mit dem Psychologischen Institut der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg entwickelt haben.

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Wie bricht man die Promotion ab?

Wie das formale Vorgehen bei einem Promotionsabbruch ist, hängt immer von den individuellen Gegebenheiten ab, also von den jeweils vorliegenden vertraglichen Vereinbarungen. An diese müssen Sie sich halten.

Bei einer Individualpromotion gibt es meist eine Betreuungsvereinbarung zwischen Promovend:in und Doktorvater beziehungsweise -mutter, die beiderseitig gekündigt werden kann. Möglicherweise enthält auch die Promotionsordnung Regularien für die Beendigung des Promotionsverhältnisses.

Bei einer internen Promotion besteht zudem ein Arbeitsvertrag mit der Hochschule. Rein rechtlich gesehen ist dieser unabhängig von der Betreuungsvereinbarung. Ein Abbruch der Promotion rechtfertigt in keinem Fall eine außerordentliche Kündigung des Arbeitsvertrags. In der Praxis kann die weitere Mitarbeit in einer Forschungsgruppe nach Aufgeben des Promotionsvorhabens allerdings konfliktbehaftet sein. Soll das Arbeitsverhältnis ebenfalls aufgelöst werden, müssen geltende Kündigungsfristen eingehalten werden. Alternativ kann auch ein Aufhebungsvertrag vereinbart werden, um das Arbeitsverhältnis zu beenden.

Ob und wie eine Industriepromotion abgebrochen werden kann, hängt von den vertraglichen Vereinbarungen zwischen Doktorand:in und dem Unternehmen ab. Zusätzlich muss die Betreuungsvereinbarung mit der Doktormutter beziehungsweise dem Doktorvater beendet werden.

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Konsequenzen eines Promotionsabbruchs

Die unmittelbare und für ehemalige Promovend:innen oft ärgerlichste Folge ist die gefühlt vergeudete Lebenszeit, in der sie eigentlich im Berufsleben hätten Fuß fassen können. Hier ist ein positives Mindset wichtig. Zwar ist die oft bereits mehrjährige harte Arbeit an der Dissertation meist verloren. Doch zumindest einen Erkenntnisgewinn dürfte wohl jeder aus dieser Phase mitnehmen.

Möglicherweise müssen Sie auch damit leben, dass ein anderer auf Ihren Forschungsergebnissen aufbaut und letztendlich die Anerkennung für Ihre Arbeit einheimst.

Weit verbreitet ist die Befürchtung, dass eine abgebrochene Promotion zu einem dauerhaften Makel im Lebenslauf wird, der die Karrierechancen nachhaltig beeinträchtigt. In Bezug auf eine akademische Karriere mag dies teilweise zutreffen. Bei einer Karriere in der freien Wirtschaft ist diese Sorge vielfach unbegründet, in bestimmten Branchen sind die Jobchancen ohne Doktortitel sogar besser als mit. Ein Promotionsabbruch muss also nicht zwingend ein Karrierenachteil sein, sondern kann auch die Chance für eine berufliche Neuorientierung bieten.

Abgebrochene Promotion bei Bewerbungen erklären

Personaler:innen betrachten eine abgebrochene Promotion in der Regel nicht zwangsläufig als Indiz für fehlende Disziplin und mangelndes Durchhaltevermögen. Zumindest dann nicht, wenn Sie diesen Schritt gut begründen können.

Überzeugende Argumente sind unter anderem:

  • Wunsch nach stärkerem Praxisbezug: Das kann Sie für Arbeitgeber sogar zusätzlich interessant machen. Da Ihr Promotionsvorhaben angenommen wurde, geht man davon aus, dass Sie hervorragende fachliche Qualifikationen haben. Zudem profitieren Arbeitgeber womöglich auch beim praktischen Einsatz von Ihren wissenschaftlichen Fähigkeiten.
  • Anderweitige Zielerreichung: Wer sein Promotionsvorhaben zugunsten eines interessanten Jobangebots mit fachlichem Weiterentwicklungspotenzial abbricht, stößt bei potenziellen neuen Arbeitgebern meist auf Verständnis. 
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