Biologe Gehalt
Das verdienen Biologen und Biologinnen

Eine erfahrene, lächelnde Biologin mit roten Haaren und weißem Kittel vor Pflanzen

Das höchste Gehalt erwartet Biologen und Biologinnen in der freien Wirtschaft © Luisrojasstock / iStock.com

Das Gehalt von Biologen und Biologinnen hängt anfangs vor allem vom erreichten Abschluss ab. Besonders mit einer Promotion macht sich das Studium bezahlt. Gut dotierte Jobs gibt es aber auch mit einem Bachelor- und Masterabschluss.

Veröffentlicht: 17.07.2024

Von: Detlev Neumann, Maike Schade

Biolog:innen mit zehn Jahren Berufserfahrung verdienen durchschnittlich 64.080 Euro brutto pro Jahr (12 Gehälter ohne Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld). Nach 20 Jahren liegt es im Schnitt bei 73.200 Euro (Quelle: Lohnspiegel der Hans Böckler Stiftung). Grundsätzlich ist die Spanne bei Biologengehältern aber groß.

Wie gut die Tätigkeit jeweils dotiert ist, hängt unter anderem von der Güte des Abschlusses ab: Ein:e Biolog:in mit Masterabschluss bekommt typischerweise weniger Gehalt als eine:r mit Doktortitel. Eine Rolle spielen aber auch die gesammelten beruflichen Erfahrungen, der Arbeitsplatzstandort, die Branche – und natürlich der Arbeitgeber selbst. Mögliche Berufsfelder für Biolog:innen sind beispielsweise: 

Während es beispielsweise an Hochschulen oder im öffentlichen Dienst meistens feste gesetzliche Gehaltsvorgaben gibt, ist das Einkommen für Biolog:innen in tariflich ungebundenen Unternehmen und privaten Forschungseinrichtungen oft Verhandlungssache. Grundsätzlich sind in der freien Wirtschaft, etwa in der Pharmabranche, höhere Gehälter möglich als an Universitäten oder in Behörden. Dabei gilt in der Regel: Je größer ein Unternehmen ist, desto mehr zahlt es.

Das Einstiegsgehalt von Biolog:innen liegt bei durchschnitllich 48.000 Euro brutto pro Jahr (lohnspiegel.de). Abhängig ist ist das Gehalt von Berufseinsteiger:innen dabei maßgeblich vom Abschluss: Je höher dieser ist, desto höher fällt auch das Einkommen aus. Auch der Arbeitgeber ist von entscheidender Bedeutung.

Wer als Biologe oder Biologin in den öffentlichen Dienst einsteigt, wird nach den Bedingungen im Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD) oder dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) bezahlt. Dort sind je nach Qualifikation bestimmte Entgeltgruppen und Erfahrungsstufen festgelegt.

  • Für Hochschulabsolvent:innen mit Bachelor-Titel ist das im TV-L die Stufe 1 in den Entgeltgruppen E 9a oder 9b. Sie entsprechen einem Einstiegsgehalt von 3.136,59 Euro brutto im Monat. Mehr Geld gibt es bereits nach einem Jahr in der Stufe 2: 3.3.69,08 Euro.
  • Master-Absolventen und -Absolventinnen hingegen beginnen in der höheren Entgeltgruppe E13. Sie verdienen damit anfangs 4.188,38 Euro brutto monatlich. Auch hier findet ein Sprung nach einem Jahr auf Stufe 2 und dann 4.508,07 Euro statt.

Ein Sonderfall ist Hessen, das nicht Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder ist und einen eigenen Tarifvertrag hat, den TV-H. Die Höhe der Gehälter ist aber vergleichbar. 

Nichts mehr verpassen?

Legen Sie sich einen Account an, um von allen Vorteilen unter “Mein academics” zu profitieren!

Im Laufe ihres Berufslebens gewinnen Biologinnen an Erfahrung. Das zahlt sich mit der Zeit aus. So erhalten sie im öffentlichen Dienst automatische Gehaltserhöhungen. Dafür sind bis zu sechs Stufen vorgesehen. Im Folgenden ein Beispiel für Biologen mit Masterabschluss:

E13-Gehalt Biolog:innen im öffentlichen Dienst (TV-L *)

Entgeltgruppe Entgeltstufe Berufserfahrung Gehalt

E 13

Stufe 1

Einstiegsgehalt

4.188,38 €

E 13

Stufe 2

nach einem Jahr in Stufe 1 (ein Jahr insgesamt)

4.508,07 €

E 13

Stufe 3

nach zwei Jahren in Stufe 2 (drei Jahre insgesamt)

4.748,54 €

E 13

Stufe 4

nach drei Jahren in Stufe 3 (sechs Jahre insgesamt)

5.215,72 €

E 13

Stufe 5

nach vier Jahren in Stufe 4 (zehn Jahre insgesamt)

5.861,53 €

E 13

Stufe 6

nach fünf Jahren in Stufe 5 (15 Jahre insgesamt)

6.037,38 €

*) Angaben brutto pro Monat; gültig bis 31.10.2024

Quelle: oeffentlicher-dienst.info © academics

Biologinnen mit einem Doktortitel haben grundsätzlich bessere Chancen auf ein höheres Gehalt als Bachelor- oder Master-Absolventen. Das liegt vor allem an den besseren Aufstiegsmöglichkeiten, die mit einer Promotion verbunden sind. In der Regel macht sie ein Gehaltsplus von zehn Prozent aus.

In den Stellenausschreibungen vieler Unternehmen wird ein Doktortitel für eine Einstellung sogar vorausgesetzt. Die Promotion zeigt den Personalern und Personalerinnen unter anderem, dass ein Bewerber selbstständig Versuchsreihen und Analysen vornehmen kann. Außerdem bringt er oft internationale Erfahrung und Kontakte mit. Das ist den Unternehmen bis zu 70.000 Euro brutto pro Jahr wert – in großen teilweise sogar noch deutlich mehr in führenden Positionen.Angesammeltes Wissen ist auch in Unternehmen immer ein gutes Argument für eine Gehaltserhöhung. Basiert die Vergütung auf einem Tarifvertrag, sind darin die entsprechenden Voraussetzungen bereits geregelt. Trotzdem können unter Umständen individuelle Vereinbarungen getroffen werden. Dies umso mehr, wenn der Arbeitgeber nicht tariflich gebunden ist.

Die Chancen auf mehr Geld erhöhen sich zwangsläufig mit Beförderungen, einer Führungsposition oder der Übernahme von Personalverantwortung. Ebenfalls gehaltsfördernde Wirkung haben beispielsweise berufliche Weiterbildungen und Lehrgänge. Was im Durchschnitt möglich ist, zeigt ein Vergleich der Gehälter nach deutschen Bundesländern. Die Unterschiede sind hier beträchtlich. Laut der Auswertung des Lohnspiegels gibt es ein deutliches West-Ost-Gefälle: Während die Gehälter in den neuen Bundesländern demnach zwischen 4.620 und 4.900 Euro brutto monatlich liegen, sind es in den alten einige hundert Euro mehr. Am meisten verdienen Biologen in Rheinland-Pfalz: 5.840 Euro brutto im Monat.

Anzeige

Bundesland Jahresgehalt (brutto)

Baden-Württemberg

5.640 €

Bayern

5.370 €

Berlin

5.450 €

Brandenburg

4.900 €

Bremen

5.180 €

Hamburg

5.630 €

Hessen

5.600 €

Mecklenburg-Vorpommern

4.620 €

Niedersachsen

4.920 €

Nordrhein-Westfalen

5.420 €

Rheinland-Pfalz

5.840 €

Saarland

5.200 €

Sachsen

4.670 €

Sachsen-Anhalt

4.810 €

Schleswig-Holstein

5.220 €

Thüringen

4.620 €

*) standardisiert auf 10 Jahre Berufserfahrung

Quelle: lohnspiegel.de

Forschung und Lehre – das sind die traditionellen Einsatzbereiche für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, so auch für Biologen. Die Verdienstmöglichkeiten sind gut, allerdings nicht so groß wie in der Industrie. Finanzieller Maßstab für eine wissenschaftliche Tätigkeit sind die bereits weiter oben genannten Tarife des öffentlichen Dienstes.

So werden wissenschaftliche Angestellte an einer Universität oder außeruniversitären Forschungseinrichtung – wie auch Master-Absolventen – in der Regel nach der Entgeltgruppe E13 bezahlt. Das gilt etwa für das Gehalt von Postdocs, Doktoranden und Doktorandinnen sowie für Lehrkräfte der Sekundarstufe II, die ihre erste Stelle annehmen. Im weiteren Karriereverlauf als Postdoc ist auch E14 möglich, in sehr seltenen Fällen, etwa bei Forschungsgruppenleiter:innen, auch E15.

Das Gehalt von verbeamteten Professoren und Professorinnen wird nach einem anderen System vergütet. Diese sogenannte W-Besoldung hat drei Stufen. Die niedrigste (W1) regelt das Einkommen für Juniorprofessoren und Juniorprofessorinnen (je nach Bundesland zwischen rund 4.800 und 5.500 Euro brutto monatlich), W2 und W3 die Gehälter für alle anderen Professoren mit Beamtenstatus (bis zu 8.000 Euro brutto pro Monat ohne Zulagen).

Artikel teilen