Forschung und Entwicklung: Chancen für Mediziner
Von der Grundlagenforschung bis zum marktreifen Medizinprodukt: Die Medizinforschung ist ein weites Feld. Ziele der medizinischen Forschung sind ein besseres Verständnis des menschlichen Körpers sowie die Entwicklung geeigneter Lösungen für die Prävention, Diagnostik und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen. Auch der medizintechnische Bereich – beispielsweise Mikroskoptechniken oder die Einbindung von künstlicher Intelligenz in diagnostische Geräte – fällt in den Bereich der Medizinforschung.
Nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels gehört die medizinische Forschung zu den innovativsten Forschungsgebieten. Medizinerinnen, die sich hier einen Namen machen, können die Karriereleiter schnell hochklettern. Wer seine Leidenschaft für die Wissenschaft entdeckt, kann sie zum Hauptberuf machen und Hochschulen oder auch außeruniversitären Einrichtungen wie dem Max-Planck-Institut forschen.
Medizinkarriere in der Wirtschaft
Manche Medizinerinnen wollen nach dem Studium nicht als Arzt im Krankenhaus oder in einer Praxis arbeiten, sondern in die Wirtschaft wechseln. Branchen wie die Pharmaindustrie oder die Medizinphysik können durchaus berufliche Alternativen darstellen.
Mediziner in der Pharmabranche
In der Pharmaindustrie werben Traditionsunternehmen wie auch innovative Biotech-Konzerne um Fachkräfte. Gefragt sind Mediziner, die beispielsweise an der Forschung und bei der Herstellung von Medikamenten mitwirken. Medizinerinnen können aber auch als Vertreter der Pharmaindustrie auftreten, als sogenannte Medical Manager und Managerinnen.
In dieser Position arbeiten Mediziner in der Zulassung oder Vermarktung von Medikamenten und sind damit die wichtigsten Ansprechpartner für Ärzte und Ärztinnen, Kliniken und Arzneimittelkommissionen in medizinischen Fragen.
Mediziner in der Beratung
Viele Unternehmensberatungen sind auf der Suche nach medizinischem Personal. Die Erfahrungen aus Medizinstudium und Arztberuf in Verbindung mit analytischem Denken und Organisationsgeschick ermöglichen es Medizinern, als Consultant Kunden aus dem Gesundheitssektor strategisch zu beraten.
Weil die Klienten dabei immer unterschiedliche Voraussetzungen und Probleme mitbringen, eröffnet sich hier für Mediziner ein abwechslungsreiches Aufgabengebiet. Wer als Arzt eine Karriere bei Beratungsfirmen in Betracht zieht, sollte Freude an Kundenkontakt und Präsentationen haben und direktes Feedback souverän annehmen können.
Eine Karriere in der Medizinphysik
Sie sorgen für die richtige Anwendung physikalischer Methoden am Menschen: Medizinphysikerinnen und Medizinphysiker. Denn in vielen Bereichen – wie etwa Strahlentherapie oder Ultraschall – legt die Physik die Basis für eine moderne und erfolgreiche medizinische Diagnostik und Therapie.
Medizinphysikerinnen sind vorwiegend in großen Kliniken, in der medizintechnischen Industrie und in der Grundlagenforschung tätig. Zu den Haupteinsatzgebieten gehören die Strahlentherapie, die Nuklearmedizin und die Radiologie (Röntgen, MRT, CT).
Auch eine Alternative: Medizininformatik
Medizininformatikerinnen erarbeiten digitale Lösungen für Ärztinnen und Ärzte sowie Patientinnen und Patienten – sei es in puncto digitaler Patientenakte, bei Webcam-Sprechstunden oder im Bereich des Datenschutzes. Medizininformatiker erarbeiten, optimieren, archivieren und analysieren medizinische Daten, um Arbeitsabläufe zu verbessern sowie die Gesundheitsvorsorge effektiver zu gestalten.
Perspektiven im öffentlichen Dienst
In Gesundheitsämtern, bei Einrichtungen wie dem Robert-Koch-Institut oder im öffentlichen Gesundheitsdienst übernehmen Ärztinnen und Ärzte die verschiedensten Aufgaben: Prävention, Gutachten, Beratung und Fürsorge – um nur eine kleine Auswahl zu nennen.
Interdisziplinäres Arbeiten und der Kontakt zu einer Vielzahl an Netzwerkpartnern in anderen Kommunen und medizinischen Einrichtungen machen das Arbeitsfeld öffentlicher Dienst attraktiv, leicht eingetrübt von den Perspektiven beim tariflich geregelten Gehalt. In der Wirtschaft ist das Gehalt von Medizinern verhandelbar und die Grenzen nach oben offen – ein Vorteil im Vergleich zum öffentlichen Dienst. Dieser lockt Mediziner dafür mit geregelten Arbeitszeiten und guter Vereinbarkeit von Job und Familie.
Als Mediziner in den Medien arbeiten
Prominente Mediziner wie Eckart von Hirschhausen oder Johannes Wimmer zeigen es: Mediziner haben einen Platz in den Medien. Wer für Zuschauerinnen und Zuschauer medizinisches Know-how anschaulich und unterhaltsam darstellen kann, etwa in Dokumentationen oder Fernsehsendungen, ist gefragt.
Auch in Fachzeitschriften für Medizin werden regelmäßig Autorinnen und Autoren mit medizinischer Expertise benötigt. Um als gelernter Mediziner Karriere als Journalist, Wissenschaftsredakteur oder Autor zu machen, sind der Besuch einer Journalistenschule, Medienpraktika und die Pflege von Kontakten in der Medienbranche hilfreich.